getgoods.de AG: Alles nur ein Irrtum?

Marc Rendenbach
13.11.13

getgoods_logoEin Kursrutsch von rund 70% in zwei Tagen nur aufgrund einer abgeblasenen Investorenpräsentation? Die Börsenwelt reibt sich die Augen und fragt sich: Was ist los bei der getgoods.de AG (WKN: 556060)? Während Sorgen um die Liqudität des Onlineshop-Betreibers mit Blick auf das kapitalfressende Wachstum und den aktuellen Aktienkurs mit Sicherheit berechtigt sind, machen mittlerweile auch ganz andere Gerüchte die Runde. Entsprechende Mutmaßungen konzentrieren sich inbesondere auf eine möglicherweise gezielte Short-Attacke in Verbindung mit einem geplanten Squeeze-out beziehungsweise einer Übernahme. Vielleicht ist dieses Szenario gar nicht so abwegig, denn finanzielle Probleme hat getgoods-Vorstand Rockstädt-Mies bis zuletzt vehement bestritten. Gegenüber crn.de gab es vor knapp drei Wochen die klare Aussage: «Wir haben in keinster Weise ein Liquiditätsproblem und sind solide finanziert». Gerade meldete man noch einen Rekord-Quartalsumsatz in Höhe von 191,6 Millionen Euro, machte dabei aber wohlgemerkt noch keine Angaben zum Ergebnis. Dies soll am 25. November nachgeholt werden.

Im ersten Halbjahr 2013 erwirtschaftete getgoods ein EBIT in Höhe von 4,5 Millionen Euro; immerhin 1,5 Millionen davon blieben als Nettogewinn hängen. Das Eigenkapital belief sich zum Stichtag auf komfortabel aussehende 26,3 Millionen Euro, die liquiden Mittel aber auf lediglich 0,8 Millionen Euro. Durch die Aufstockung der Unternehmensanleihe konnten jedoch kurze Zeit später siginifikante Mittel eingeworben werden, so dass getgoods laut eigenen Angaben im Juli noch über einen Kassenbestand in Höhe von 9 Millionen Euro verfügte. Eine drohende Insolvenz erscheint damit zunächst einmal unwahrscheinlich, doch kursiert nun auch die Behauptung, dem Konzern seien alle Kreditlinien entzogen worden. Ein Teil des Geldes wurde außerdem schnell wieder ausgegeben: Der Konzern erwarb unter anderem den Shoppingclub Pauldirekt, anschließend wurde die Akquisition der 004 Trading GmbH sowie deren Tochtergesellschaften Technikwelt GmbH und Vertixx GmbH verkündet. Unternehmenschef Rockstädt-Mies, der zugleich auch der größte Aktionär der Gesellschaft ist, verfolgt die Vision, die getgoods-Gruppe zum größten "Onliner" Europas zu machen. Zunächst müssen aber am 16. November Quartalszinsen auf die 60-Millionen-Euro-Anleihe gezahlt werden...

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