1&1-Aktie: Wann kommt endlich die Trendwende?

Die 1&1-Aktie (WKN: 554550) kennt seit Mitte 2021 nur noch eine Richtung, nämlich abwärts. Seit Jahresbeginn 2022 hat sie sich mehr als halbiert und steht aktuell bei 9,90 €. Wer hier investiert ist, muss starke Nerven haben. Daher fragen sich viele Aktionäre und Anleger, wann die Trendwende kommt.

Die im rheinland-pfälzischen Montabaur ansässige 1&1 ist ein Telekommunikationsanbieter und ist im Mehrheitsbesitz der United Internet AG. Das umfangreiche Angebot umfasst Dienstleistungen und Produkte aus den Bereichen Breitband und Mobilfunk, daneben werden Video-on-Demand, IPTV sowie die Vernetzung von Immobilien angeboten. Die Marktkapitalisierung beträgt 1,74 Milliarden €.

Aufbau 5G-Netz hakt

Um für die Zukunft gerüstet zu sein, bedarf es des leistungsfähigen 5G-Netzes, aber hier besteht ein hoher Rückstand seitens des Telekommunikationskonzerns. Bis Ende 2022 hätten 1.000 Standorte in Betrieb sein müssen, stattdessen wurden 94 Standorte errichtet und von denen sind lediglich 14 in Betrieb. Das Unternehmen wirft dem Partner Vantage Towers (gehört zu Vodafone) vor, dass dort zu wenig getan werde, um den Ausbau zu forcieren.

Das soll sich jetzt ändern, für 2023 sind Investitionen von 320 Millionen € geplant. In dem Vertrag mit der deutschen Netzagentur wurde vereinbart, dass 1&1 bis 2025 rund 25% der deutschen Haushalte mit dem 5G-Netz versorgen muss, bis 2030 sind es 50%.

Solide Geschäftszahlen in 2022

Insgesamt hat sich 1&1 im abgelaufenen Geschäftsjahr recht gut geschlagen. Der Konzernumsatz ist um 1,4% auf knapp 4 Milliarden € gestiegen, davon resultieren 3,17 Milliarden € aus dem Service-Geschäft. Die Anzahl der Kundenverträge ist um 350.000 auf 15,78 Millionen gewachsen.

Beim operativen EBITDA ergab sich ein Wachstum um 3,2% auf 693,3 Millionen €. Die Dividende bleibt bei 5 Cent, das entspricht einer momentanen Rendite von mickrigen 0,5%.

Insgesamt liegt die Geschäftsentwicklung im Rahmen der Erwartungen.

Ausblick stabil

Der wichtigste Aspekt in 2023 liegt auf dem Netzausbau. Es wird mit einem Kundenneuzugang von 500.000 gerechnet. Das operative Ergebnis soll auf 655 Millionen € ansteigen.

Analysten uneinig

Bei den jüngsten Einschätzungen der Analysten zeigt sich kein klares Bild. Goldman Sachs stuft die Aktie auf neutral ein mit einem Zielkurs von 15,30 €; die Bank of America sieht ebenfalls ein Potenzial bis 13 €.

Ganz anderer Meinung ist die Société Générale, sie stuft die Aktie mit Verkaufen ein und sieht den fairen Wert bei 9,10 €.

Ist eine Trendwende bei der 1&1-Aktie in Sicht?

Um es gleich vorweg zu sagen: Ich sehe momentan nichts, was für eine Kurserholung spricht. Anders als die großen Telekommunikationskonzerne Deutsche Telekom und Vodafone hinkt 1&1 mit seinem Ausbau stark hinterher.

Das soll sich im laufenden Jahr zwar stark verbessern, das Problem ist aber, dass die Montabaurer auf ihren Partner Vantage Tower angewiesen sind. Es bleibt abzuwarten, wie es hier weitergeht.

Die erzielten Gewinne müssen im Unternehmen verbleiben, um die hohen Investitionen erbringen zu können. Die Anteilseigner erhalten daher nur eine geringe Dividende. Zudem muss man bei der Analyse beachten, dass das Unternehmen ein Teil des United Internet-Konzerns ist.

Fazit: Aktie meiden

Meine Meinung ist, dass die Aktie für Anleger vorerst nicht geeignet ist. Es fehlen die Dynamik und Fantasie, um hier eine deutliche Verbesserung eintreten zu lassen. Im Telekommunikationsbereich gibt es bessere Aktien.

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