Agennix: Anleger spekulieren auf Liquidationserlös
Die Aktien des bayerischen Pharmaforschers Agennix (WKN: A1A6XX) werden seit einigen Tagen auffällig stark nachgefragt. Während ein Agennix-Anteil Mitte des Monats noch für rund 0,02 Euro über die Broker-Tresen ging, kostet er heute schon über 0,09 Euro - ein Plus von 350%! Doch was steckt dahinter? Das auf die Krebsforschung spezialierte Unternehmen, das 2009 mit der GPC Biotech fusionierte und an dem auch SAP-Gründer und Milliardär Dietmar Hopp nennenswert beteiligt ist, beschloss auf seiner letzten Hauptversammlung im Mai die Liquidation der Gesellschaft. Hintergrund ist ein Fehlschlag mit dem Hauptproduktkandidaten Talactoferrin, der eine gewinnbringende Partnerschaft für Agennix in der nächsten Zeit unwahrscheinlich macht. Im nun laufenden Liquidationsprozess sollen zunächst alle Gläubiger abgefunden werden und verbleibendes Vermögen nach circa einem Jahr an die Aktionäre verteilt werden.
Die Finanzierung der Abwicklung gilt als keineswegs gesichert: „Der Barmittelbestand der Gesellschaft betrug zum 30. April 2013 insgesamt 2,1 Millionen Euro und wird die Geschäftstätigkeit voraussichtlich bis in den Juli 2013 sichern“, hieß es in der offiziellen Unternehmensmeldung aus dem Mai. Gleichzeitig wurde darauf hingewiesen, dass man verschiedene Möglichkeiten prüfe, Finanzmittel zu generieren und die Abwicklung somit zu einem Anschluss bringen zu können. Die starken Aktien-Käufe im aktuellen Monat deuten möglicherweise auf einen Erfolg bei diesem Vorhaben hin. Anleger spekulieren auf einen Liquidationserlös, der über dem aktuellen Börsenwert von knapp 5 Millionen Euro liegt. Eine Insolvenz und damit wohl auch ein Totalverlust für Aktionäre bleibt unabhängig davon weiterhin im Bereich des Möglichen.