Griechische Bankaktien: Fass ohne Boden?
Aktionäre griechischer Bankaktien sind schon einiges gewohnt, doch der heutige Tag dürfte in besonderer Erinnerung bleiben: Mit Tagesverlusten von über 20% rutschen heute mit Eurobank Ergasias (WKN: A2ABD1), Piraeus Bank (WKN: A2ABDY) und der National Bank of Greece (WKN: A2ABB9) alle großen Banken deutlich in die Verlustzone.
Dank der schlechten Performance der Bankaktien schneidet der griechische ASE-Index weltweit derzeit am schlechtesten ab. Winkt keine Erholung, droht dem Index der niedrigste Schlusskurs seit 1990! Die zähen Verhandlungen Griechenlands mit seinen Gläubigern haben alleine schon ausgereicht für mehrfache Achterbahnfahrten der Bankaktien. Nun kommen noch Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten hinzu, welche die Anleger noch vorsichtiger agieren lassen.
Händlern zufolge ziehen sich nun Anleger vermehrt und um jeden Preis aus Griechenland zurück, was zu besagten Kurseinbrüchen führte. Eine Erholung ist derzeit nicht in Sicht: Die im ersten griechischen Reformpaket geplante Kappung der Renten stößt auf heftigen Widerstand. Gewerkschaften haben zu einem Generalstreik aufgerufen, der das Land in weiten Teilen lahmgelegt hat. Bereits in der letzten Woche waren leere Flughäfen, geschlossene Schulen und blockierte Straßen zu beobachten.
Wer jetzt auf einen Rebound griechischer Bankaktien spekulieren möchte, benötigt vermutlich noch stärkere Nerven als sonst: Nachhaltige Kurserholungen werden sich vermutlich erst einstellen, wenn die Regierung die Reformen wie geplant verabschieden kann oder sich ein sinnvoller Kompromiss findet, mit dem die Streiks beendet werden können.
Für Trader werden die griechischen Bankaktien dank der weiterhin hohen Volatilität hochinteressant bleiben. Über-Nacht-Positionen sollten in dem aktuellen Marktumfeld aber vermieden werden.