Ströer: US-Shortseller attackiert MDax-Konzern

Marc Rendenbach
21.04.16

Nach Wirecard (WKN: 747206) muss sich nun auch der im MDax notierte Out-of-Home-Werbespezialist Ströer (WKN: 749399) mit einer Attacke durch Leerverkäufer herumärgern. Nach einem vernichtenden Report verliert das Unternehmen heute zeitweise rund ein Drittel seines Börsenwertes.

Niemand Geringeres als der bekannte US-Shortseller Carson Block hat es auf die Kölner abgesehen. Über sein Reseachlabel Muddy Waters stellt Block die komplette Erfolgsstory des Unternehmens in Frage. Demnach habe Ströer dem Markt den Eindruck eines großartigen Wachstums ins digitalen Zeitalter vermittelt, jedoch in Wahrheit nur geringe organische Zuwächse erreichen können. Der zuletzt angegebene Cashflow sei zudem irreführend und der Investment Case künstlich aufgebläht, behauptet Block in seinem umfassenden Researchreport. Ein weiterer kritischer Punkt seien höchst frawürdige Insidergeschäfte.

Im März hatte Ströer für 2015 ein Rekordergebnis von 60 Millionen Euro sowie einen Umsatz von 824 Millionen Euro vermeldet. Einen Schub bei den Erlösen brachte vor allem der Kauf des T-Online-Portals. Mit einem Börsenwert von zuletzt über 2,5 Milliarden Euro war Ströer vor der heutigen Shortattacke mit Sicherheit kein Schnäppchen mehr. Nicht wenige Börsenteilnehmer hielten die Aktie schon länger für von diversen Seiten zu stark beworben. Über die letzten drei Jahre schoss der Kurs rund 1.000% nach oben. Aktuell notiert Ströer bei 39 Euro rund 26% tiefer.

Zugehörige Kategorien: Small Caps