Palatin Technologies: Der Countdown läuft!
Mit Palatin Technologies (WKN: A1C538) haben wir bereits jetzt den nächsten Volltreffer gelandet. Nach unserer Erstvorstellung vergangene Woche notiert die Aktie in Deutschland heute schon 50% höher. Wie geht es weiter?
Die Augen sollten zunächst voll und ganz auf den kommenden, aktuell für den 16. Mai angekündigten Quartalsbericht gerichtet sein. Wir erwarten uns von diesem Tag ein enormes "Wachrütteln" der Börsenwelt, denn die Biotechschmiede dürfte aller Voraussicht nach mehr als 50 Millionen USD Gewinn vermelden und zudem spannende Updates bezüglich der kommenden Meilensteinen präsentieren. Wir fassen noch einmal kurz zusammen.
Palatin so gesund wie nie zuvor
Trotz des immer noch extrem niedrigen Aktienkurses geht es Palatin Technologies besser als je zuvor. Das lange überschuldete und mit hohen Finanzverbindlichkeiten zu kämpfende Unternehmen kann durch den im Januar verkündeten Lizenzdeal mit AMAG Pharmaceuticals theoretisch nicht nur alle seine Schulden begleichen, sondern hat sich darüber hinaus noch ein Cashpolster verschafft, welches Palatin laut Management-Aussagen mindestens durch das Kalenderjahr 2018 bringen soll.
Rekynda mit Muli-Milliarden-Potenzial
Palatin war im Jahre 1997 mit einer IPO-Bewertung von 577 Millionen USD in den Markt gestartet. Für seinen Leitwirkstoff Bremelanotide (Markenname Rekynda) wurden im Laufe der Zeit mehr als 250 Millionen USD aufgewendet. Nach einer positiven Phase-3-Studie, im Rahmen derer beide primären und mehrere sekundäre Endpunkte getroffen wurden, steht der Welt nun ein potenzielles Medikament gegen vermindertes sexuelles Verlangen (Hypoactive Sexual Desire Disorder) der Frau ins Haus, das ebenso wie die bekannten Potenzhilfen für den Mann wie Viagra oder Cialis schnell für Milliardenumsätze sorgen könnte. HSDD ist eine anerkannte Krankheit, die mehr und mehr Frauen betrifft.
Konkurrenzprodukt Addyi wurde für 1 Milliarde gekauft, ist aber gefährlich
Experten schätzen den Markt für weibliche "Lustpräparate" sogar größer ein als den für Männer. Da verwundert es kaum, dass mit Addyi das erste Medikament gegen HSDD mitsamt seinem Hersteller für 1 Milliarde in Cash zuzüglich möglicher Royalties gekauft wurde. Doch die Zulassung Addyis wurde vielfach kritisiert, da das Mittel nur bei wenigen Frauen wirken und zudem starke Nebenwirkungen aufweisen soll. Der Druck auf die US-Gesundheitsbehörde FDA, endlich ein "Viagra für die Frau" zuzulassen, war offensichtich groß. Auch deshalb dürfte die Rekynda-Zulassung nun nur noch Formsache sein, denn sowohl Wirkung als auch Sicherheitsprofil scheinen Addyi überlegen zu sein. Während auf einer Addyi-Dose durch eine gefährliche Alkohol-Wechselwirkung beispielsweise ein großer Warnhinweis prangt, soll Rekynda ohne solche Etiketten auskommen.
Fundamentale Fakten sagen alles
Unter der Annahme, dass alle der zuletzt den Kurs belastenden, ausstehenden „prefunded Warrants“ in Aktien gewandelt wurden, kämen wir laut Unternehmenspräsentation auf 195,4 Millionen Anteilsscheine und eine Marktkapitalisierung auf Basis des gestrigen US-Schlusskurses in Höhe von nur 80 Millionen USD. Allein die noch im Dezember von institutionellen Anlegern vor dem AMAG-Deals gezahlten 0,65 USD je Aktie sind noch rund 60% entfernt.
Nach dem Cashzufluss über 60 Millionen USD durch AMAG ist die Bewertung Palatins schon Witz genug, doch es kommt noch besser: AMAG trägt fortan auch die finalen Entwicklungs- und Zulassungkosten für Rekynda bis zu einer Höhe von 25 Millionen USD. Die Annahme des für spätestens Anfang 2018 geplanten US-Zulassungsantrages soll laut diesem Filing eine weitere Zahlung von AMAG auslösen, ebenso wie eine folgende Zulassung des Mediaments.
Mit dem Erreichen beider Meilenstein fließen weitere 80 Millionen USD an Palatin, sprich nochmal der gesamte aktuelle, verwässerte Börsenwert! Zweifel an der Zulassung Rekyndas gibt es in Fachkreisen aus besagten Gründen keine und auch AMAG wird nicht umsonst so viel Geld vorausschießen, wenn sie nicht sicher von einem Erfolg Rekyndas ausgingen. Ist das Mittel erstmal auf dem Markt, kann Palatin von Royalties bis in den zweistelligen Prozentbereich sowie weiteren verkaufsbasierten Meilensteinzahlungen bis 300 Millionen USD profitieren.
Damit nicht genug
Tatsächlich hat Palatin sogar noch deutlich mehr Pfeile im Köcher und hat angekündigt, um zweiten Halbjahr eine Verpartnerung Rekyndas in der EU anzustreben. Einen entsprechenden Lizenzdeal hatte es schon 2014 mit Gedeon Richter gegeben. Ein Jahr später wanderten die Rechte aber zurück an Palatin. Dieser Umstand dürfte sich nach dem jüngsten Phase-3-Erfolg nun einem noch weitaus lukrativeren Lizenzdeal auszahlen.
Schon im letzten Conference Call zeigte sich der Vorstand optimistischer denn je und kündigte einen "aggressiven Satz an Zielen" für 2017 und 2018 an. Erstmals sieht man sich bei Palatin in der Position, für seine Aktionäre auch Werte aus der restlichen Pipeline an Wirkstoffkandidaten wie seinem PL-3994-Programm gegen Herzfehler zu heben.
Übernahmephantasie mehr als berechtigt
Biotech-Biotechs haben wir zuletzt reihenweise erlebt und nicht selten wurden selbst bei jungfräulichen Pipelines Milliardenbeträge aufgerufen. Bestes Beispiel war zuletzt unser Aktientipp Tobira Therapeutics, der nach einem Buyout durch Allergan über 1.000% zulegen konnte. Da Palatin mit AMAG bereits einen starken Partner hat, liegt die Vermutung nahe, dass eben dieser an einem vollständigen Erwerb Palatins oder zumindest der Rekynda-Assets interessiert ist. Immerhin wird Palatin derzeit weit unter eben jenem Wert gehandelt, den AMAG in Zukunft noch im Rahmen der Lizenzvereinbarung zu leisten hätte. Zuletzt hatte AMAG schon 2014 die Biotechfirma Lumara Health und deren Wirkstoff Makena für 600 Millionen USD in Cash, 3,2 Millionen Aktien und verkaufsbasierten Meilensteinen übernommen.
Während wir kurzfristige, stärkere Kursschwankungen insbesondere aufgrund der Warrant-Situation weiterhin nicht ausschließen würden, sehen wir die Palatin-Aktie mittelfristig noch weitaus höher notieren. Schwächere Handelstage, insbesondere im Hinblick auf den kommenden Quartalsbericht, können daher getrost zum Auf- oder Ausbau von Positionen genutzt werden. Für uns ist klar: Eine komplette Neubewertung Palatins ist mehr als überfällig und sollte spätestens mit den kommenden Zahlen erfolgen. Lesen Sie hierzu auch unbedingt unsere Erstvorstellung, falls noch nicht geschehen!
Interessenkonflikt
Der Autor dieser Publikation hält zum Zeitpunkt der Veröffentlichung Aktien des hier besprochenen Unternehmens Palatin Technologies und hat die Absicht, diese – auch kurzfristig – zu veräußern und könnte dabei insbesondere von erhöhter Handelsliquidität profitieren. Hierdurch besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Bitte beachten Sie unseren vollständigen Haftungsausschluss und weitere Hinweise gemäß §34b Abs. 1 WpHG in Verbindung mit FinAnV (Deutschland) unter: sharedeals.de/haftungsausschluss.