Palatin: «Sehr sicher, sehr effektiv» - Zulassung schon 2018?

Marc Rendenbach
18.10.17

Nach dem zwischenzeitlichen +170%-Anstieg unserer Biotech-Perle Palatin Technologies (WKN: A1C538) und der jüngsten Konsolidierungsphase wird es spätestens jetzt wieder heiß: In den kommenden 4-6 Wochen ist mit signifikanten Kurskatalysatoren zu rechnen. Ein aktueller Fachkommentar lierfert zusätzlich Zündstoff.

In einem gestern erschienenen Videointerview spricht die bekannte US-Sexualmedizinerin Sheryl A. Kingsberg, PhD im Rahmen der North-American-Menopause-Society-Konferenz unter anderem über Palatins potenziellen Lust-Blockbuster Bremelanotide und dessen Vorteile gegenüber Flibanserin, dem bislang einzigen zugelassenen Arzneimittel in der Zielindikation HSDD, das 2015 zusammen mit dem Hersteller Sprout Pharmaceutcials für 1 Milliarde Dollar in Cash zuzüglich Meilensteinen vom Valeant-Konzern übernommen worden war.

Erstklassige Vorzeichen

Kingsberg beurteilt Bremelanotide als insgesamt "sehr sicher und sehr effektiv". Die Gabe des Wirkstoffs mittels Autoinjektor sei einfach, würde nicht schmerzen und habe auch während der Studien zu keinen hierdurch bedingten Abbrüchen geführt.

Faszinierend sei der On-Demand-Einsatz des Medikaments, so Kingsberg. "Es wirkt innerhalb von 45 Minuten und es hält etwa 12 Stunden an", erläutert die Medizinerin. Noch interessanter finden wir allerdings ihre Aussage bezüglich der Nebenwirkungen. Die (leichte) Übelkeit, die bei einigen Patientinnen bekanntlich auftritt, tendiere dazu, sich mit längerer Nutzungsdauer abzuschwächen. Diese Information halten wir mit Blick auf den Zulassungsprozess für enorm wertvoll.

Schon die letzten Management-Aussagen klangen mehr als verheißungsvoll und deuten darauf hin, dass einer Zulassung von Bremelanotide eigentlich nichts mehr im Wege stehen dürfte.

Das einzige FDA-zugelassene Konkurrenzprodukt Flibanserin hat bekanntlich mit strengen Restriktionen zu kämpfen und darf nur unter einem "REMS"-Label (Risk Evaluation and Mitigation Strategy) vermarktet werden. Neben der Tatsache, dass HSDD immer noch eine "junge" Krankheit ist, über deren Existenz sich viele noch gar nicht im Klaren sind, werde Flibanserin vor allem durch das REMS-Programm gebremst, so Kingsberg.

Im Gegensatz zu Palatins Bremelanotide verträgt sich Flibanserin nämlich nicht mit Alkohol. Außerdem muss es täglich und schon Wochen im Voraus eingenommen werden, um überhaupt erst seine Wirkung entfalten zu können, die ohnehin als schwach beschrieben wird. Bremelanotide wird aller Voraussicht nach keinen REMS-Restriktionen unterliegen.

Gegenüber mdedge.com sagte Kingsberg, Bremelanotide könnte von der FDA schon 2018 geprüft werden. Der offizielle Zeitplan sah bislang einen Zulassungsantrag im ersten Quartal kommenden Jahres und eine Zulassung ein Jahr später, sprich Anfang 2019, vor. Seitdem es unter der Trump-Regierung jedoch zu beschleunigten Zulassungen kommt, besteht auch für Bremelanotide die Hoffnung auf eine zügigere FDA-Entscheidung. Damit würde das große Geld noch schneller winken - unter anderem weitere insgesamt 80 Millionen USD an Meilensteinzahlungen durch den Nordamerika-Partner AMAG.

Breakout-Wochen voraus

Wir von sharedeals.de rechnen Stand jetzt mit nur noch gut einer Million "Pennywarrants", die den Kurs im Zaun halten. Welche Rolle diese nervigen 1-Cent-Optionen bei Palatin spielen, ist SD-Lesern hinlänglich bekannt. Mit ihrer Beseitigung winkt ein weiteres Kursfeuerwerk.

Bis zu Palatins kommenden Quartalszahlen, die um den 21. November herum erwartet werden, sollten aber nicht nur die Pennywarrants Geschichte sein: Fortgeschrittene Verhandlungen mit weiteren potenziellen Lizenznehmern für Bremelanotide laufen und dürften aus unserer Sicht in den nächsten Wochen in mindestens einem weiteren Abschluss münden. "Wir sind sehr zufrieden mit der Höhe der Aktivität und dem Enthusiasmus, den wir im Markt erhalten und wir denken, dass es sich jetzt sogar noch einmal steigert (...)", hieß es hierzu zuletzt vom Finanzchef.

Auch die nächsten Zahlen als solche dürften den Markt vermutlich nochmals aufwecken, schließlich fiel die im September verkündete Verpartnerung mit Fosun Pharma in den Berichtszeitraum. Auch der im Zuge des AMAG-Deals gebildete Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von zuletzt noch über 35 Millionen USD wird weiter in Umsatz umgemünzt.

Um sämtliche ausstehenende, auch höher liegendere Warrants verwässert käme Palatin bei einem Aktienkurs von zuletzt 0,7465 USD auf eine Bewertung von lediglich 176 Millionen USD. Das bedeutet: Allein um den Wert zu erreichen, der für den Hersteller des unterlegenen Flibanserin in Cash gezahlt wurde, müsste die Aktie noch eine Rallye von +468% hinlegen.

Interessenkonflikt: Der Autor dieser Publikation hält zum Zeitpunkt der Veröffentlichung Aktien des hier besprochenen Unternehmens Palatin Technologies und hat die Absicht, diese je nach Marktsituation – auch kurzfristig – zu veräußern und könnte dabei insbesondere von erhöhter Handelsliquidität profitieren. Hierdurch besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Bitte beachten Sie unseren vollständigen Haftungsausschluss und weitere Hinweise gemäß §34b Abs. 1 WpHG in Verbindung mit FinAnV (Deutschland) unter: sharedeals.de/haftungsausschluss.

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