Alibaba: Fonds-Legende verkauft – wird's noch schlimmer?
Wenn Käufe von Star-Investoren wie Bill Ackman bei Netflix (wir berichteten) oder Charlie Munger bei der Alibaba Group (WKN: A117ME) öffentlich werden, hat das einen erheblichen Nachahmer-Effekt an den Märkten. Im Fall von Alibaba hat sich das Interesse an der Aktie jedenfalls abgekühlt. Mungers Daily Journal Corporation stand bei dem eCommerce-Krösus aus China zuletzt auf der Verkaufsseite. Was bedeutet das für die Titel?
Die Alibaba Group ist ein im chinesischen Hangzhou ansässiger Internetkonzern. Ursprüngliches Kerngeschäft des vom ehemaligen Englischlehrer Jack Ma gegründeten Unternehmens war der B2B- und B2C-E-Commerce. Inzwischen hat sich der Internetriese jedoch deutlich breiter aufgestellt, ein bisschen nach dem Vorbild von Amazon.com. Oftmals wird Alibaba im Westen als chinesische Amazon bezeichnet, obwohl das Unternehmen ursprünglich eher die Plattform eBay kopierte.
Erst verdoppelt, jetzt halbiert
Wir hatten von den Käufen der Daily Journal Corporation im Kalenderjahr 2021 berichtet, mittels derer das Verlags- und Tech-Unternehmen die Portfoliogröße seiner Alibaba-Position verdoppelt hat. Der Munger-Kauf war damals öffentlichkeitswirksam in den Medien. Und so hatte die Euphorie am Tag des Bekanntwerdens Alibabas Aktienkurs um +6% auf 126,62 US$ befördert. In den Folgetagen stieg der Kurs weiter auf 139 US$.
Schauen wir uns nun die neuen Fakten an: Die Daily Journal Corporation hält den Angaben nach per 31. März 300.000 ADS nach 602.060 ADS zum 31. Dezember.
Damit stellt sich für Anleger die Frage, inwiefern Munger für die Positionsänderung verantwortlich ist. Es kann nicht sicher davon ausgegangen werden, dass Munger, der im März seinen Abschied als Aufsichtsratsvorsitzender verkündete, in die Verkaufspläne involviert war. Zudem gilt es zu bedenken, dass sich in der Zwischenzeit das politische Klima zwischen den Großmächten USA, China und Russland geändert hat.
Anleger brauchen Geduld
Das Politikrisiko bleibt gravierend. Günstig ist die Alibaba-Aktie allemal für einen Marktführer im Megamarkt China.
Im Direktvergleich mit Alibaba ist mein Favorit jedoch Tencent. Anleger erhalten hier einen Tech-Krösus mit brummender Geschäftsdynamik kombiniert mit Beteiligungen an Firmen aus dem Ausland wie Snap oder Tesla. Die Beteiligung Epic Games konnte erst am Montag eine 2-Milliarden-US$-Finanzierung klarmachen – unter anderem mit Sony.
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