Vale und Rio Tinto: Nachholeffekt beim Eisenerz?

Der Eisenerzpreis kletterte seit meinem letzten Update vom vergangenen Sommer bis zu 30% – und damit auch die Aktienkurse der Produzenten wie BHP Group (WKN: 863578). Die beiden Weltmarktführer Rio Tinto (WKN: 852147) und die brasilianische Vale (WKN: 897136) legten nun ihre Produktionszahlen vor. Beiden Konzerne produzierten im ersten Quartal weniger Eisen. Kommt nun der Nachholeffekt?

Rio Tinto und die brasilianische Vale gehören zu den größten Rohstoff- und Eisenerzproduzenten der Welt. Im Jahr 2021 produzierte Vale rund 315 Millionen und Rio Tinto knapp 320 Millionen Tonnen Eisenerz. Beide profitieren massiv von den anhaltend hohen Eisenerzpreisen und belohnen Anleger mit rekordverdächtigen Dividenden.

Schwächerer Jahresauftakt

Rio Tinto meldete einen Rückgang der Produktion sowie der Lieferungen im ersten Quartal des Jahres aufgrund von Verzögerungen bei Expansionsprojekten. In den drei Monaten bis Ende März produzierte der Konzern 71,7 Millionen Tonnen Eisenerz. Das entspricht einer gefallenen Produktion von 6% gegenüber dem Vorjahresquartal und 15% gegenüber dem vierten Quartal 2021.

Für die zweite Jahreshälfte erwartet der Konzern jedoch wieder eine höhere Produktion, da das Unternehmen sein Gudai-Darri-Projekt in Westaustralien hochfährt. Die Produktionsprognose für das Gesamtjahr bleibt seitens des Unternehmens somit unverändert bei 320 bis 335 Millionen Tonnen.

Auch Eisenerzgigant Vale vermeldete eine geringere Quartalsproduktion. Starke Regenfälle in Minas Gerais zum Beginn des Jahres sowie größere Wartungsarbeiten belasteten das Geschäft. Insgesamt belief sich Vale´s Produktion auf 63,9 Millionen Tonnen Eisenerz und lag damit – genau wie bei Rio Tinto – 6% unter dem Vorjahresquartal.

Aber auch Vale spricht sich optimistisch für das Gesamtjahr aus und behält seine Prognose von 320 bis 335 Millionen Tonnen Eisenerz bei.

China senkt die Stahlproduktion

China wird die Rohstahlproduktion in diesem Jahr verringern, nachdem es die Produktion im Jahr 2021 bereits zurückgefahren hatte, um die Klimaziele zu erreichen.

Im ersten Quartal meldete China eine Stahlproduktion von rund 243 Millionen Tonnen. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Rückgang von etwa 10,5%. Die Produktion wurde Anfang des Jahres bereits stark eingeschränkt und wird nun durch die heftigen Lockdownmaßnahmen weiter stark belastet.

Nachfrage könnte in der zweiten Jahreshälfte steigen

Auf den ersten Blick könnte die Ankündigung Chinas eine geringere Eisenerznachfrage bedeuten. Für den weiteren Jahresverlauf könnte die bislang tiefere Stahlproduktion in China jedoch auch einen „Nachholeffekt“ mit einer stärkeren Produktion auslösen. Schließlich will China sein Wirtschaftswachstum in der zweiten Jahreshälfte kräftig ankurbeln. Infrastrukturpläne würden dabei die Stahl- und damit auch die Eisenerznachfrage beleben.

Durch die gravierenden Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung stauen sich jedoch bereits die Schiffe im Hafen von Shanghai, dem verkehrsreichsten Containerhafen der Welt.

Die Folgen könnten sich in ein logistisches Chaos verwandeln und die Lieferketten stark belasten. Für die Importe von Eisenerz und anderen Waren wachsen damit die Engpassrisiken an.

Es könnte somit im weiteren Jahresverlauf erneut zu stark steigenden Eisenerzpreisen kommen – zumal die ohnehin knappen Kapazitäten für Schüttgutfrachter, die neben Eisenerz auch Kohle transportieren, durch die Russland-Sanktionen der EU weiter verknappt werden dürften.

Für die beiden Konzerne Rio Tinto und Vale könnte das trotz des schwächeren ersten Quartals einen starken Jahresverlauf mit anhaltend hohen Eisenerzpreisen bedeuten – vorausgesetzt, die Produktion kann wie geplant in den nächsten Quartalen stabilisiert werden. Anleger sollten sich jedoch hierbei weniger an der Produktionsrate orientieren. Letztlich lässt sich die konkrete Verkaufsmenge eines Quartals oder Jahres kaum prognostizieren. Wichtig ist nur, dass der Preis deutlich über den Produktionskosten bleibt. Das ist durch das vor mehr als 10 Jahren eingerichtete Oligopol der weltweit führenden Eisenerzproduzenten gesichert.

Für beide Unternehmen erwarten Analysten im laufenden Jahr dicke Dividendenrenditen von rund 11%.

Den Abonnenten meines Premium Börsendienstes Goldherz PLUS hatte ich die Aktie von Vale im November bei Kursen um 12 US$ ausführlich als neue Kaufgelegenheit vorgestellt. In diesen 6 Monaten sind die Kurse mittlerweile +41% gestiegen. Damit zeigte der brasilianische Eisenerzkonzern relative Stärke gegenüber Rio Tinto, die seitdem ebenfalls starke +22% zulegte.

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Zurzeit schauen Anleger und Verbraucher mit Verwunderung auf die Preisentwicklungen. Als Rohstoffanleger genieße ich hingegen sorgenfrei den Ausblick auf die Märkte – in einer Zeit, in der viele Investoren mit großer Angst und Verunsicherung leben. Denn sie wissen nicht, wie sie den Inflationsschock bewerten sollen.

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Ich kann es mir erlauben, eine Meinung zu riskanten Explorer-Aktien zu vertreten. Mit der australischen Chalice Mining konnten meine PLUS-Abonnenten innerhalb von zwei Jahren ihren Einsatz Verfünfzigfachen. Nachdem ich die Aktie Ende 2019 bei Kursen um 0,20 AU$ vorstellte, erreichte sie Ende 2021 ein Hoch von über 10 AU$. Aus 5.000 wurden so 250.000 €. Doch ich bin sicher: Im laufenden Rohstoffzyklus waren das nur Renditen zum Aufwärmen: Der große Boom steht noch bevor.

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