HelloFresh: Deshalb startet die Aktie durch
HelloFresh (WKN: A16140) überrascht seine Anteilseigner mit einer positiven Nachricht: Der Kochboxen-Lieferant hat gestern Abend starke Zahlen für das erste Quartal verkündet, die über den Markterwartungen liegen. Der DAX-40-Titel springt auf aktuell 38,15 € hoch, das ist ein Plus seit Bekanntwerden der News von rund 18%. In der Spitze hatte das Papier sogar wieder die 40-€-Marke überschritten.
HelloFresh beliefert Kunden mit vitalen Kochboxen. Neben den Mealkits, bestehend aus Gemüse, Fleisch oder Fisch, bietet HelloFresh Obst sowie eine zunehmende Vielfalt an Add-on-Produkten wie Desserts oder Snacks.
Brechen wieder bessere Zeiten an?
Brechen für das 2011 gegründete Unternehmen mit Sitz in Berlin und vor allem für seine Aktionäre wieder bessere Zeiten an? Anleger hoffen jedenfalls darauf, denn seit Jahresbeginn steht beim Kurs ein Minus von 45% zu Buche.
Allerding war schon länger klar, dass HelloFresh in diesem Jahr nicht mehr so stürmisch wachsen würde wie zu den Hochzeiten der Corona-Krise, als viele Menschen zu Hause bleiben mussten und infolgedessen fleißig Kochboxen bestellten.
Höhere Umsätze und mehr Gewinn
Die aktuellen Zahlen weisen für das erste Quartal Umsätze von 1,915 Milliarden € aus. Das entspricht nach Unternehmensangaben einem Zuwachs von 26,4% gegenüber dem Vorjahr (1,44 Milliarden €). Analysten hatten laut der Berliner weniger, nämlich im Schnitt nur 1,84 Milliarden € auf dem Zettel.
Auch beim bereinigten EBITDA können die Berliner überraschen. Hier liegen sie mit 99,3 Millionen € zwar deutlich hinter dem Vorjahr zurück (159,2 Millionen €), aber gleichfalls klar über den Markterwartungen von 67,9 Millionen €.
Wichtig aus Investorensicht ist natürlich immer der Ausblick. Hier bestätigt das Unternehmen seine bisherige Prognose, im laufenden Geschäftsjahr auf Basis konstanter Wechselkurse ein Umsatzwachstum von 20 bis 26% hinlegen zu können. Das bereinigte EBITDA soll für die Gruppe weiterhin 500 bis 580 Millionen € betragen.
Mehr Kunden, mehr Bestellungen
Interessant am heute vorgelegten Quartalsbericht ist, dass der Konzern gruppenweit die Zahl der aktiven Kunden gesteigert hat. Sie wird mit 8,52 Millionen angegeben, das sind 17% mehr als im Vorjahreszeitraum (7,28 Millionen). Auch die Zahl der Bestellungen ist gewachsen, und zwar um 18,1% auf 34,57 Millionen (Vorjahr: 29,28 Millionen).
287,3 Millionen Mahlzeiten hat das Unternehmen insgesamt im ersten Quartal ausgeliefert. Durchschnittlicher Bestellwert: 55,10 €.
In der Kasse sieht es weiterhin gut aus. Die Berliner verweisen auf einen Cash-Bestand von 795,7 Millionen € Ende März. Und das, obwohl im Rahmen des Rückkaufs eigener Aktien 125,1 Millionen € im ersten Quartal ausgegeben wurden.
Aktie weiterhin nicht günstig bewertet
So positiv die aktuellen Geschäftszahlen auch seien mögen – das 52-Wochen-Hoch bei 97,50 € wird der Aktienkurs ganz sicher so schnell nicht mehr erreichen. Obwohl die Berliner ein steigendes Wachstum ausweisen, kämpfen sie wie viele andere Tech- und Wachstumswerte damit, dass Anleger angesichts des fortdauernden Ukraine-Kriegs, einer steigenden Inflation und höherer Zinsen lieber sicherere Häfen ansteuern.
Die Marktkapitalisierung beträgt aktuell zwar nur noch rund 6,52 Milliarden €. Mir ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) bei 500 bis 580 Millionen € EBITDA aber zu hoch, ein Schnäppchen ist die Aktie nicht. Daher drängt sich das Papier meiner Meinung nach weiterhin nicht zum Kauf auf.
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