PayPal-Aktie: Geht es jetzt wieder bergauf?

Das sind leider nicht die Papiere, von denen Aktionäre träumen: PayPal (WKN: A14R7U) hat binnen eines Jahres -70% an Wert verloren, allein -57% seit Jahresbeginn. Und gestern nach US-Börsenschluss hat der Online-Bezahldienst auch noch einen Gewinneinbruch im ersten Quartal vermeldet. Ist hier Hopfen und Malz verloren oder gibt es noch einen Hoffnungsschimmer?

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PayPal ist ein Online-Bezahldienst mit Sitz in Palo Alto, Kalifornien, dessen Plattform über 400 Millionen Menschen weltweit nutzen. Von 2002 bis zu seiner Abspaltung 2015 war das Unternehmen ein Tochterunternehmen des Online-Marktplatzes eBay. Seitdem wird der Titel an der Nasdaq gehandelt mit einem derzeitigen Börsenwert von rund 95,9 Milliarden US$.

Profiteur der Corona-Pandemie

Die Corona-Pandemie hat in den vergangenen zwei Jahren weltweit die Märkte stark durchgeschüttelt. Überraschende Gewinner wurden geboren, alteingesessene Unternehmen standen plötzlich als Verlierer da. Einer der Profiteure von Covid-19 war PayPal.

Viele Menschen mussten zu Hause bleiben, sei es aufgrund von Quarantäne oder von Homeoffice. Infolgedessen boomte der Online-Handel – und die Geschäfte des Zahlungsabwicklers florierten. Der Aktienkurs explodierte von Ende März 2020 bei knapp 87 US$ auf in der Spitze 310 US$ im Juli 2021. Seitdem kennt der Kurs aber nur noch eine Richtung: im Sturzflug abwärts.

Im ersten Quartal deutlich weniger verdient

Viele Kunden sind weltweit zum klassischen Einzelhandel zurückgekehrt, und das bekommt der Online-Bezahldienst hart zu spüren. Wie PayPal am Mittwoch nach US-Börsenschluss bekannt gab, hat das Unternehmen im ersten Quartal 2022 deutlich weniger verdient als ein Jahr zuvor. Das Nettoergebnis sank um 54% auf 509 Millionen US$.

Die Umsätze stiegen zwar um 7% auf 6,5 Milliarden US$, aber das ist verglichen mit früheren Zeiten für PayPal eher bescheiden. So verwundert es nicht, dass die Kalifornier selbst nur von einem „soliden Jahresstart mit einem besser als erwarteten Umsatzwachstum“ sprechen.

PayPal senkt die Prognose fürs Gesamtjahr

Schwerer wiegt da schon, dass PayPal nach dem durchwachsenen Auftaktquartal erneut seine Prognose für das Gesamtjahr senkt. Das Wachstum der Nettoumsätze soll sich in einer Range von 13-15% bewegen, Anfang Februar war noch die Rede von 15 bis 17% gewesen. Beim bereinigten Nettogewinn je Aktie prognostiziert der Zahlungsabwickler nun eine Spanne von 3,83 bis 3,91 US$ (zuvor 4,60 bis 4,75 US$).

Dass der Aktienkurs trotz des schwachen Ausblicks gestern nachbörslich schon zulegte und heute vorbörslich +2,65% höher steht bei 84,80 US$, hat wohl eher damit zu tun, dass der Titel im bisherigen Jahresverlauf schon arg unter die Räder gekommen ist. Damit stand er keinesfalls alleine da, wie die scharfe Korrektur der US-Indizes S&P 500, Dow Jones und Nasdaq zeigt.

Die große Frage lautet nun: Geht es dieses Jahr wieder nachhaltig bergauf für die US-Tech-Werte und somit auch für PayPal? Ehrlich gesagt, habe ich da so meine Zweifel. Zwar dürfte hinsichtlich der bevorstehenden Zinserhöhungen durch die US-Notenbank schon das Meiste in den Kursen eingepreist sein und eine kleine Erholungsrallye könnte bevorstehen. Andererseits bleiben belastende Faktoren wie die galoppierende Inflation oder der Ukraine-Krieg bestehen.

Fazit: Als Depot-Beimischung nicht verkehrt

Auf absehbare Zeit sehe ich keine Chance für den Zahlungsabwickler, an frühere rasante Wachstumsraten auch nur annähernd anzuknüpfen. Langfristig ist das Geschäftsmodell des Online-Dienstleisters allerdings intakt. Insofern kann man sich das Papier auf diesem Niveau durchaus klein gewichtet ins Depot legen.

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