Adler Group im Super-Gau: Vonovia der lachende Dritte?

Manuel
02.05.22

Die Adler Group (WKN: A14U78) informierte am Freitag darüber, dass Abschlussprüfer KPMG kein Prüfungsurteil abgibt. Damit fehlt der Bestätigungsvermerk unter dem Konzernabschluss 2021. Die Folgen sind im Kurs sichtbar: Der bricht heute Morgen von 7 auf unter 5 € ein.

Die Adler Group ist ein luxemburgisches Immobilienunternehmen. Mit der Fusion der ADO Properties, Adler Real Estate und Consus Real Estate im Jahr 2020 entstand zunächst ein Konzern mit einem Portfolio im Wert von 11,4 Milliarden €. Im Zuge der Fusion firmierte das Unternehmen in Adler Group um. Mittlerweile sind diverse Wohneinheiten verkauft worden.

Die nächste rote Flagge

Konkret teilte die Adler-Gruppe am Freitagabend um 21 Uhr mit, dass Abschlussprüfer KPMG Luxemburg einen Versagungsvermerk für den Konzernabschluss und Einzelabschluss 2021 erteilen wird.

Die tags drauf publizierten 2021er Ergebnisse der Adler Group scheinen die Anleger am Montag nur sekundär zu interessieren. Demnach lief es immerhin im profitablen Adler-Geschäftszweig mit Nettomieterträgen von 346 Millionen € – die in 2022 auf 203 bis 212 Millionen € sinken werden infolge der Deals – rund.  Vor Steuern erreichte die Gruppe nur ein Negativergebnis von 1 Milliarde €.

Wissenswert: Der Bestand der von Adler gehaltenen Immobilien schrumpfte über den Berichtszeitraum zum Stichtag 31. Dezember auf 7,1 von 10,1 Milliarden €. Immobilien im Gegenwert von 3 Milliarden € wurden damals zur Veräußerung an Dritte gehalten.

Viceroy obenauf

Das Short-Report-Publikationshaus Viceroy Research um Initiator Fraser Perring dürfte das Geschehen um den Luxemburger Immobilienkonzern mit Genugtuung verfolgen.

Perring schafft bei der Adler Group das, was ihm in einer im Dezember nachfolgenden Shortstudie bei S&T nicht in dem Maße gelang, in dem er sich das wohl vorgestellt hat (wir berichteten).

Was macht Vonovia?

Während der Wirbel für die Adler Group im Bankrott enden könnte und die Aktionäre in den sauren Apfel beißen, könnte Vonovia als lachender Dritter hervorgehen – und im Fall des Falles Assets aus der Insolvenzmasse kaufen.

Über das Engagement des Immobilienriesen bei der Adler-Gruppe via Call-Option hatten wir berichtet. Vielleicht sollten Anleger im Adler-Geschäftsbericht 2021 einfach mal das Wort „Vonovia“ suchen...

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