BioNTech: Omikron-Vakzin verzögert sich – was das heißt
Die BioNTech-Aktie (WKN: A2PSR2) hat sich zwar im Mai wieder um +10% auf 161,49 US$ nach oben gearbeitet, seit Jahresbeginn steht aber immer noch ein Minus von 30% zu Buche. Die Investoren warten offenbar ab, welche Ergebnisse der Impfstoff-Hersteller mit seinen an die Omikron-Variante angepassten Wirkstoffen erzielt. Und diese verzögern sich „um ein paar Wochen“. Sollten Anleger die Hängepartie nutzen, um sich jetzt (wieder) zu positionieren?
Das Mainzer Pharma-Unternehmen BioNTech ist weltweit bekannt geworden durch seinen hochwirksamen Covid-19-Impfstoff auf Basis der mRNA-Technologie. Spätestens seit dem Aufkommen der Omikron-Variante ist der Vakzin-Hersteller jedoch unter Druck und legt seine Hoffnung nun in einen speziell auf die neue Mutation zugeschnittenen Impfstoffkandidaten. Der Wirkstoff-Hersteller forscht zudem an Immuntherapien zur Behandlung von Krebs und anderen schweren Krankheiten. An der Börse hat das Unternehmen derzeit einen Wert von 39,4 Milliarden US$.
Studienergebnisse kommen zeitnah
Wie sieht es mit der Sicherheit und der Wirksamkeit der an Omikron angepassten Corona-Impfstoffkandidaten aus? Auf die Ergebnisse der laufenden klinischen Studien warten Anleger schon länger. Jetzt hat CEO Ugur Sahin mitgeteilt, die Resultate kämen „zeitnah“. Er sagte am Mittwoch bei der Online-Hauptversammlung, sie würden dann mit den Zulassungsbehörden diskutiert.
Dass der bislang so extrem erfolgreiche Impfstoff-Hersteller mit dem Fokus auf Omikron stark ins Risiko geht, haben wir in diesem Artikel ausführlich beleuchtet. Ursprüngliche Planungen sahen vor, den angepassten Impfstoff bereits ab Ende März auszuliefern. Daraus ist nichts geworden. Und die für Ende April, Anfang Mai angekündigten Studiendaten verzögern sich weiter. Über die Gründe kann man nur spekulieren.
Fakt ist, dass die Mainzer eine hohe Wirksamkeit ihres Omikron-Vakzins nachweisen müssen. Zahlen unter 80% wären eine herbe Enttäuschung und würden die Zulassung gefährden.
Fakt ist auch, dass es zeitlich allmählich eng wird für BioNTech und seinen US-Partner Pfizer mit dem Omikron-Vakzin. Mit der Europäischen Union hat man sich bereits auf einen neuen Zeitplan für die Auslieferung des Covid-19-Impfstoffs geeinigt, demzufolge wird der nächste Auslieferungstermin von Juni auf September verschoben.
Sollte der Omikron-Wirkstoffkandidat nicht rechtzeitig vor der zu erwartenden neuen Corona-Welle im Herbst/Winter zugelassen werden, wären wohl Umsatzeinbußen die Folge.
Biotech-Schmiede schwimmt im Geld
Aktuell schwimmt die Biotech-Schmiede quasi im Geld. Laut Vorstandschef Sahin lagen bis Ende April Bestellungen über 2,4 Milliarden Corona-Impfdosen vor. Das soll BioNTech auch in diesem Jahr wieder Umsätze von 13 bis 17 Milliarden € in die Kasse spülen.
Die Mainzer befinden sich damit in einer komfortablen Situation. Sie können ihre Forschungen im Krebs- und Infektionsbereich in den nächsten drei bis fünf Jahren voraussichtlich ohne Kapitalmaßnahmen finanzieren, die zu Verwässerungen der Aktionäre führen würden.
Allein in diesem Jahr werden dafür 1,4 bis 1,5 Milliarden € aufgewendet. Das Unternehmen ist mittlerweile auf 3000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit angewachsen.
Finanzchef Jens Holstein sagt dazu:
Wir wollen unsere finanziellen Ressourcen sinnvoll einsetzen, um damit die Weichen für das zukünftige Wachstum des Unternehmens zu stellen. In den kommenden Jahren werden wir vor allem in unsere Forschung und Entwicklung investieren.
Süßes Bonbon Sonderdividende
Solange die Umsätze und Gewinne durch den Corona-Impfstoff weiter so sprudeln, können sich Anteilseigner relativ beruhigt zurücklehnen. Zumal ihnen jetzt auch noch ein süßes Bonbon in Form einer Sonderdividende von 2,00 € je Aktie serviert wird.
Wer sich neu oder wieder positionieren möchte, geht zwar ein gewisses Omikron-Fehlschlagrisiko ein, macht aber meiner Meinung nach bei derzeitigen Kursen um die 160 US$ nichts falsch. Ob der Kurs allerdings noch einmal alte Höhen jenseits der 300 US$ oder sogar das 52-Wochen-Hoch bei 464 US$ ansteuert, wage ich persönlich stark zu bezweifeln.
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