BYD: Plötzlich „gute Freunde von Elon Musk“
Die Aktie von BYD (WKN: A0M4W9) ist in den vergangenen elf Wochen mit einem starken Newsflow um +83% auf über 300 HK$ geklettert. Nun macht der Mischkonzern bei seinem potenziell hochlukrativen Zuliefergeschäft mit E-Autobatterien Nägel mit Köpfen. Nachdem zuletzt über zahlreiche Investitionen in dem Bereich berichtet wurde, werden die Chinesen nun ausgerechnet Branchen-Krösus Tesla mit Akkus aushelfen.
BYD ist ein agiler chinesischer Mischkonzern, der sich in drei Hauptgeschäftsfelder aufteilt: Automobile, das Batterie- und Solarsegment und die eigenständige Holding BYD Electronics. Fahrzeug-Komponenten wie Halbleiter und Akkus erhalten die Chinesen damit aus erster Hand – in Zeiten knapper Rohstoffe und Vorprodukte ein großer Wettbewerbsvorteil. Der Börsenwert des Unternehmens liegt derzeit über 125 Milliarden US$.
BYD liefert „sehr bald“ Batterien an Tesla
Laut einem Statement von BYD könnte das potenziell hochlukrative Zuliefergeschäft des Unternehmens nun eine massive Initialzündung erhalten. Der chinesische Mischkonzern bereitet sich demnach darauf vor, niemand Geringeres als den US-Konkurrenten Tesla „sehr bald“ mit Batterien zu beliefern. Das erklärte Lian Yubo, BYDs Executive Vice President, dem chinesischen Staatssender CGTN in einem am Mittwoch veröffentlichten Video. „Wir sind jetzt gute Freunde von Elon Musk“, sagte Yubo über den Star-CEO des E-Autobauers.
Die Aussagen des BYD-VPs folgen einem Bloomberg-Bericht von Montag, wonach der chinesische Konzern zuletzt mehr E-Auto-Batterien als Tesla hergestellt hat. Der Grund dafür sei die pandemiebedingte Abriegelung Shanghais, die die Produktion des US-Herstellers gestört habe, berichtete der Nachrichtendienst.
Investitionen bei Lithium-Minen und Batteriemetall-Lieferanten?
Darüber hinaus bemüht sich BYD derzeit auch um die Produktion von Metallen, die für die Herstellung von Batterien benötigt werden, um seine Abhängigkeit von Zulieferern noch weiter zu verringern, heißt es weiter in dem Bloomberg-Bericht.
Im März investierte der Mischkonzern den Angaben nach 3 Milliarden Yuan (450 Millionen US$) in den Batteriematerial-Lieferanten Chengxin Lithium Group, der neben China auch Produktionsstätten in Indonesien und Argentinien unterhält.
Es ist nicht das einzige Indiz dafür, dass BYD seine Zuliefergeschäfte mit E-Autobatterien ausweiten will. Das Unternehmen plant offenbar, in Südafrika sechs Lithium-Minen zu erwerben, die zusammen über 25 Millionen Tonnen an Lithiumoxid-Reserven mit einem Gehalt von 2,5% verfügen. Das berichtete vergangene Woche die chinesische Zeitung The Paper unter Berufung auf nicht genannte Quellen.
Die Minen können den Angaben nach den Batteriebedarf von 27,8 Millionen Elektrofahrzeugen decken. Der Markt wartet bislang jedoch noch auf eine Stellungnahme von BYD selbst zu einem möglichen Minenkauf.
Aktie nicht mehr ganz so günstig
Angesichts der jüngsten Flut positiver Nachrichten aus dem Hause BYD kennt die Aktie seit elf Wochen nur eine Richtung: nach Norden. So kletterte der Titel in dem Zeitraum an der Hongkonger Börse um über vier Fünftel von 165 auf 302 HK$. Das Ende der Erholungsrallye ist dabei noch nicht in Sicht: Der Analystenkonsens geht von etwa +15% weiterem Kurspotenzial aus.
Die Marktexperten schätzen außerdem, dass der Autobauer die Nettoüberschüsse für das laufende Jahr auf 6,6 Milliarden Yuan mehr als verdoppeln wird. Auf dieser Basis ergibt sich für den Titel aktuell ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von über 40 – kein Schnäppchen, aber im Branchenvergleich allemal moderat bewertet.
Starke Argumente für die BYD-Aktie
Langfristig sind die Perspektiven beim chinesischen Autobauer aussichtsreich: Trotz Erschwernissen laufen die Autogeschäfte im Heimatmarkt sehr gut; zudem winken in Südamerika und Europa neue Absatzmärkte. Mit den neuen Investitionen und Tesla als Kunden dürfte nun auch das margenstarke Zuliefergeschäft bald Fahrt aufnehmen.
Wem das noch nicht reicht: Mit einem Börsengang der Chip-Sparte können Anleger auf einen zusätzlichen Geldsegen hoffen.
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