Salzgitter-Aktie: Nach dem Absturz ein Schnäppchen?
Rezessionsängste und eine negative Studie über die Stahlbranche reißen entsprechende Aktien in die Tiefe. So verpufft zum Beispiel eine gerade erst erfolgte Prognoseanhebung der Salzgitter AG (WKN: 620200). Der ohnehin seit Jahresbeginn gebeutelte Titel ist gestern trotz verbesserter Gewinnaussichten um -11% auf 25,56 € abgestürzt. Bietet das eine Kaufchance?
Die Salzgitter AG ist ein deutscher Stahlkonzern mit Sitz in Salzgitter. Die Gruppe mit rund 24.000 Mitarbeitern besteht aus mehr als 100 einzelnen Unternehmen, darunter die Salzgitter Flachstahl-, die Ilsenburger Grobblech-, die Peiner Träger GmbH sowie die Mannesmannröhren-Werke.
Einbruch trotz höherer Gewinne und Umsätze
Ein Unternehmen kündigt höhere Umsätze und Gewinne als erwartet an und die Aktie bricht dennoch ein? Wie kann das sein? Des Rätsels Lösung trägt in diesem Fall den Namen JPMorgan. Die US-Bank hat am Mittwoch eine neue Studie zur Stahlbranche vorgelegt, in der sie düstere Aussichten prophezeit, und entsprechende Titel abgestuft. Nicht nur Salzgitter, sondern auch Werte wie Voestalpine, ArcelorMittal oder Thyssenkrupp wurden infolgedessen mächtig abgestraft.
Pessimistischer Analyst
Die Begründung des Analysten von JPMorgan für den Pessimismus bezüglich der Stahlbranche: Preise und Profitabilität seien deutlich gesunken, die Lagerbestände in Europa und China eher hoch und die Wirtschaftsaussichten schlecht. Die Börse spielt ja immer die Zukunft. Offenbar kapriziert sich der Analyst also auf die Zeit ab 2023.
Fakt ist erstmal: Salzgitter arbeitet aktuell sehr profitabel und erhöht aufgrund der gut laufenden Geschäfte im zweiten Quartal die Prognose. Es gebe eine deutlich positive Preis- und Nachfrageentwicklung für sämtliche Stahlprodukte. Der Konzern geht zwar für die zweite Jahreshälfte von einem Rückgang der überdurchschnittlichen Margen aus. Gleichwohl erwartet er ein „herausragendes Halbjahresergebnis“ und hebt deshalb den Ausblick an.
Bis zu 1,2 Milliarden € Vorsteuergewinn
So soll in diesem Jahr ein Vorsteuergewinn von 1 bis 1,2 Milliarden € erzielt werden. Zuvor waren zwischen 750 und 900 Millionen € erwartet worden.
Der Gesamtumsatz wird nun mit 13 Milliarden € prognostiziert statt wie zuvor mit 11 Milliarden €. Und die Rendite auf das eingesetzte Kapital werde über der des Vorjahres liegen (zuvor auf Vorjahresniveau).
Wie sehr der Ukraine-Krieg die Wirtschaft weltweit belastet, betont auch Salzgitter. Es gebe hier „kaum quantifizierbare Risiken“, Wirtschaftsinstitute hätte bereits ihre Konjunkturprognosen deutlich korrigiert. Im Übrigen hat auch US-Notenbank-Chef Jerome Powell am Mittwoch erstmals von einer Rezession gesprochen, die drohen könne.
Die Aktie ist aktuell sehr günstig
Die Aktie ist von ihrem Hoch bei 48 € Ende März bereits deutlich zurückgekommen und notiert aktuell nicht weit entfernt vom 52-Wochen-Tief, das bei 24 € liegt. Aktuell wird das Unternehmen an der Börse mit 1,5 Milliarden € bewertet und weist damit ein extrem niedriges KGV von 1,57 auf.
Das heißt für mich: Konjunkturängste hin oder her – das Papier ist aktuell sehr günstig. Zudem hat Salzgitter zuletzt eine Dividende von 0,75 € je Aktie ausgeschüttet. Das entspricht beim derzeitigen Kurs von 25,50 € einer ordentlichen Dividendenrendite von knapp unter 3%. Interessierte Anleger können hier durchaus zugreifen.
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