K+S-Aktie stürzt ab: Das sollten Anleger wissen

Die Aktie von K+S (WKN: KSAG88) war nach einer imposanten Rallye bis Mitte April einer der deutschen Titel mit der besten Performance. Seitdem hat das Papier scharf den Rückwärtsgang eingelegt und verliert alleine heute fast -9% auf 19,71 €. Gibt es fundamentale Gründe für die Kursverluste? Oder was ist hier der Hintergrund?

K+S

Die K+S AG, früher Kali und Salz AG, mit Sitz in Kassel ist ein deutscher Salz- und Düngemittelhersteller. Sie versteht sich selbst als eigenständiger Anbieter von mineralischen Produkten für die Bereiche Landwirtschaft, Industrie, Verbraucher und Gemeinden.

Woher kommt der Absturz?

Bis Mitte April war die Welt noch in Ordnung für Anteilseigner des Düngemittelherstellers, wie wir in diesem Artikel aufgezeigt haben. Der MDAX-Konzern profitierte unter anderem kräftig von den anhaltend hohen Kalipreisen, legte im März starke Geschäftszahlen zum ersten Quartal vor und begeisterte diverse Analysten.

Die Aktie schoss auf über 35 € hoch – mehr als ein Verdoppler also seit Jahresbeginn, und das in einem extrem schwierigen Marktumfeld.

Eine Korrektur war klar

Es war vollkommen klar, dass der Titel nach einem Kursvervielfacher binnen zwei Jahren irgendwann wieder korrigieren würde. Und das tut er auch seit Mitte April, mittlerweile notiert er unter oder bei knapp 20 €. Er hat also eine ziemlich scharfe Korrektur hingelegt.

Bahnbrechende neue Erkenntnisse gibt es seit Vorlage der letzten Quartalszahlen am 11. Mai nicht. Insofern können keine fundamentalen Gründe Auslöser für den Ausverkauf sein, denn das Unternehmen hat exzellente Geschäftszahlen und einen extrem starken Ausblick geliefert. Auch die Kali-Preise halten sich bei 800 US$ pro Tonne und damit auf einem hohen Niveau.

Anleger sichern ihre Gewinne

Insofern liegt die Annahme nahe, dass Anleger angesichts der grassierenden Rezessionsängste und der schwachen Märkte verstärkt ihre Gewinne gesichert haben und dies immer noch tun. Und: Der sogenannte Gasnotstand sorgt bei den Anlegern offenbar für Panik, sodass sie den Verkaufsknopf drücken. Immerhin hatte K+S im letzten Quartalsbericht mitgeteilt:

Sollte es zu einer Gas-Mangellage kommen, würde das zu Beeinträchtigungen bei der Energieversorgung der deutschen Standorte und somit zu Einschränkungen in der Produktion führen.

Starke Ergebnisse, starker Ausblick

Blicken wir aber fernab aller Emotionen auf das, was wirklich zählt: die Geschäftszahlen. K+S hat seinen Umsatz im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr um +65% auf 1,2 Milliarden € gesteigert. Das operative Ergebnis (EBITDA) hat sich auf 524 Millionen € mehr als vervierfacht. Der bereinigte freie Cash Flow vor Sondereffekten erreichte 291 Millionen € (Vorjahr: -15 Millionen €).

Den Ausblick auf das gesamte Geschäftsjahr kann man auch nur als fulminant bezeichnen: Erwartet wird ein EBITDA zwischen 2,3 bis 2,6 Milliarden €, zuvor waren es 1,6 bis 1,9 Milliarden €. Zum Vergleich: 2021 betrug das operative Ergebnis 969 Millionen €. Wenn das Unternehmen seine Ziele erreicht, wäre das also mehr als eine Verdopplung des Gewinns.

Aktie jetzt ein Schnäppchen

Nach dem Kursrutsch wird K+S an der Börse nur noch mit knapp 3,8 Milliarden € bewertet. Somit ist die Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 3 aktuell sehr günstig.

Sofern die Weltwirtschaft also nicht komplett einbricht – wovon ich ausgehe – kann man nur feststellen: Das Papier war bereits im April günstig, mittlerweile ist es aus meiner Sicht ein Schnäppchen. Nur die mickrige Dividende von zuletzt 0,20 € gefällt mir nicht.

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