BASF-Aktie: Starke Zahlen – alles gut jetzt?

Nach einem schwachen Tag mit hohem Abgabedruck macht die BASF-Aktie (WKN: BASF11) nach Xetra-Börsenschluss einen kleinen Satz hoch auf knapp 42 €. Auslöser sind die vorläufigen Zahlen zum zweiten Quartal, die der Chemieriese präsentiert hat. Was zeigen die Ergebnisse und was bedeuten sie für Anleger?

Die BASF SE mit Sitz in Ludwigshafen ist gemessen am Umsatz (2021: 79 Milliarden €) der größte Chemiekonzern der Welt. Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 111.000 Mitarbeiter an knapp 400 Produktionsstandorten in mehr als 80 Ländern. An der Börse hat der DAX-Titel derzeit einen Wert von rund 40 Milliarden €.

Aktie seit Kriegsbeginn auf Talfahrt

Die Aktie befindet sich seit Beginn des Ukraine-Kriegs praktisch auf Talfahrt und hat in diesem Jahr -34% verloren. Die Gründe und die weiteren kurzfristigen Aussichten haben wir erst heute in diesem Artikel aufgrund des möglichen russischen Gas-Lieferstopps skeptisch beleuchtet.

Das Papier lag heute zum Xetra-Handelsschluss fast 4% im Minus und landete bei 41,26 €.

Trotz Krise sehr gut unterwegs

Jetzt zeigt das Management auf, dass der Chemiegigant vorerst trotz der Ukraine-Krise, hoher Inflation, steigenden Zinsen und Rezessionstendenzen sehr gut unterwegs ist. Die endgültigen Zahlen kommen am 27. Juli.

Die Umsätze im zweiten Quartal betrugen rund 23 Milliarden € und lagen damit deutlich um 16% über dem Vorjahresquartal (19,7 Milliarden €) und über dem Analystenkonsens. Die Experten hatten im Schnitt 21,7 Milliarden € auf dem Zettel.

Schwacher Euro hilft

Begründung des Unternehmens für die guten Ergebnisse: Höhere Preise und Währungseinflüsse, also der immer stärkere US-Dollar und im Gegenzug schwächere Euro, hätten sich positiv ausgewirkt. Die BASF hat also die gestiegenen Preise für Energie und Rohstoffe an die Kunden weitergeben können.

Das operative Ergebnis (EBIT) vor Zinsen, Steuern und Sonderposten wird voraussichtlich im zweiten Quartal bei 2,34 Milliarden € liegen, das wäre zwar 1% weniger, aber erheblich besser, als von Analysten erwartet. Unterm Strich fahren die Ludwigshafener 2,1 Milliarden € Gewinn ein (Vorjahr 1,65 Milliarden €).

Am Ausblick wird festgehalten

An seinem bisherigen Ausblick für das komplette Geschäftsjahr, über den wir in diesem Artikel berichtet haben, hält der Chemieriese weiterhin fest. Zur Erinnerung: Die BASF rechnet mit einem Jahresumsatz von 74 bis 77 Milliarden € nach 78 Milliarden € im Vorjahr. Das EBIT vor Sondereinflüssen soll bei 6,6 bis 7,2 Milliarden € liegen.

Gas-Lieferstopp wäre der schlimmste Fall

Was heißt das alles nun für Anleger? Das Worst-Case-Szenario für die BASF wäre ein kompletter Lieferstopp aus Russland nach Beendigung der Pipeline-Arbeiten an Nord Stream 1, der zu einem (teilweisen) Produktionsstopp am größten Chemiewerk der Welt in Ludwigshafen mit 40.000 Beschäftigten führen würde. Ein heftiger Kursrutsch der Aktie wäre dann wohl unvermeidlich.

Aktie bleibt günstig bewertet

Das kurzfristige Risiko ist also hoch, doch grundsätzlich gilt weiterhin, was wir bereits in diesem Bericht aufgezeigt haben: Die Aktie ist bei einer Marktkapitalisierung von 40 Milliarden € günstig bewertet und gehört normalerweise allein aufgrund der starken Dividendenrendite von bis zu 8%, basierend auf der letzten Ausschüttung von 3,40 € je Anteil, für langfristig orientierte Anleger ins Depot.

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