BASF-Aktie: Gefangen in Putins Gas-Würgegriff

Die routinemäßige Wartung der Gas-Pipeline Nord Stream 1 läuft seit Montag. Anteilseigner von BASF (WKN: BASF11) blicken gebannt auf dieses harmlose Ereignis, das aber diesmal für sie eine entscheidende Bedeutung hat. Denn die große Frage lautet, ob der russische Präsident Putin nach dem Ende der Arbeiten wieder Gas durch die Leitung fließen lässt. 10 Tage dauert die Wartung normalerweise. Der Countdown läuft also.

Die BASF SE mit Sitz in Ludwigshafen ist gemessen am Umsatz (2021: 79 Milliarden €) der größte Chemiekonzern der Welt. Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 111.000 Mitarbeiter an knapp 400 Produktionsstandorten in mehr als 80 Ländern. An der Börse hat der DAX-Titel derzeit einen Wert von rund 37 Milliarden €.

Ohne Gas droht massiver Schaden

Mittlerweile und nach etlichen Berichten in allen Medien dürfte auch der letzte Börsianer begriffen haben, was die Stunde geschlagen hat: Ohne russisches Gas droht dem Wirtschaftsstandort Deutschland ein massiver Schaden. Dabei wollte die EU doch eigentlich den russischen Kriegstreiber wirtschaftlich in die Enge treiben...

BASF ist besonders gefährdet

Ganz besonders gefährdet, weil abhängig von ausreichender Gaszufuhr ist die BASF, wie wir zuletzt in diesem Artikel noch einmal beleuchtet haben. Die seit Beginn des Ukraine-Krieges massiv gestiegenen Preise für Energie und Rohstoffe haben die Geschäfte des Chemieriesen bereits belastet, wenngleich weniger als befürchtet, wie die jüngst vorgelegten Zahlen zum zweiten Quartal gezeigt haben.

Ganz ohne Gas aus Russland droht allerdings dem größten Chemiewerk der Welt in Ludwigshafen ein zumindest teilweiser Produktionsstopp.

Wir hatten bereits Ende März in diesem Bericht die große Gefahr für die Aktie aufgezeigt, Anleger ignorierten sie in der Folge jedoch zunächst weitgehend und griffen bei dem Papier munter zu. Auch die meisten Analysten zeigten sich seinerzeit optimistisch.

Analysten heben mahnend den Finger

Dieses Bild hat sich inzwischen tiefgreifend gewandelt. Plötzlich hebt fast jeder Experte mahnend den Finger und dämpft die Erwartungen in Bezug auf den Aktienkurs. So hat jüngst etwa die Investmentbank Barclays ihr Kursziel drastisch von 79 auf 62 € reduziert. Zur Begründung wird angeführt, das operative Ergebnis (EBITDA) werde im kommenden Jahr um 17% niedriger ausfallen.

Man kann Rechenschieber wälzen, wie man will – letztlich hängt das kurzfristige Schicksal der BASF-Aktie vom Wohlwollen des russischen Präsidenten ab. Investoren fokussieren sich derzeit verstärkt auf das Risiko eines „Gas-Notstands“.

Sagt Putin Nein zu weiteren Gaslieferungen, dürfte das Papier zunächst abstürzen. Wie schnell es sich erholt, hängt dann wesentlich von der Frage ab, ob der Chemieriese an ausreichend Energie kommt, um seine Produktion fortzusetzen. Und zu welchem Preis natürlich.

Aktie fundamental günstig

Wer sich des kurzfristigen Risikos bewusst ist und langfristig denkt, kann hier vermutlich wenig falsch machen. Wie wir schon in diesem Bericht aufgezeigt haben und von den meisten Fachleuten ebenfalls hervorgehoben wird, ist die Aktie bei einer aktuellen Marktkapitalisierung von 37,5 Milliarden € und einem KGV von 7,6 fundamental günstig. Entsprechend empfehlen die meisten Analysten „Kaufen“ oder sogar „Übergewichten“.

Ebenfalls bemerkenswert: Basierend auf der letzten Ausschüttung von 3,40 € je Anteil betrüge die Dividendenrendite im kommenden Jahr beim gestrigen Xetra-Schlusskurs von 41,45 € rund 8,2%.

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