Salzgitter-Aktie: Eine Perle glänzt immer schöner
Die weiterhin hohe Inflation, verbunden mit steigenden Zinsen, schürt immer stärker Rezessionsängste. Das trifft insbesondere konjunktursensible Aktien wie die der Salzgitter AG (WKN: 620200). Der Kurs sinkt immer tiefer, aktuell auf 21,76 €. Seit Jahresbeginn stehen -32,5% zu Buche. Droht hier ein Fass ohne Boden? Oder winkt ein echtes Schnäppchen, zumindest auf mittelfristige Sicht?
Die Salzgitter AG ist ein deutscher Stahlkonzern mit Sitz in Salzgitter. Die Gruppe mit rund 24.000 Mitarbeitern besteht aus mehr als 100 einzelnen Unternehmen, darunter die Salzgitter Flachstahl-, die Ilsenburger Grobblech-, die Peiner Träger GmbH sowie die Mannesmannröhren-Werke.
Gnadenloser Abverkauf nach Branchenstudie
Anteilseigner von Salzgitter dürften dieser Tage beunruhigt sein. Der Aktienkurs fällt und fällt, positive Nachrichten gibt es nicht – und wenn doch eine kommt, wird sie gnadenlos abverkauft.
So wie Ende Juni, als das Unternehmen aufgrund gut laufender Geschäfte im zweiten Quartal seine Prognose anhob. Eine kurz darauf folgende pessimistische Studie der Investmentbank JPMorgan zur Stahlbranche ließ das Papier zweistellig abstürzen.
Analysten zeigen sich pessimistisch
Aktuell überschlagen sich die Analysten nicht gerade mit positiven Einschätzungen, im Gegenteil. Deutsche Bank Research hat ihr Kursziel gerade von 43 auf 32 € gesenkt. JPMorgan ruft sogar nur 28,50 € aus, und das auch noch verbunden mit dem Urteil „Untergewichten“.
Das Unternehmen selbst arbeitet derweil munter daran, seine Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Der Aufsichtsrat von Deutschlands zweitgrößtem Stahlerzeuger hat am Mittwoch Eigenmittel von 723 Millionen € freigegeben. Das Geld soll zum schrittweisen Aufbau einer CO2-armen Produktion mit Wasserstoff investiert werden.
Projekt zur Produktion mit Wasserstoff
Das Projekt wurde SALCOS getauft und soll in drei Schritten bis zum Jahr 2033 vollzogen werden. Dabei soll das integrierte Hüttenwerk in Salzgitter komplett auf eine CO2-arme Rohstahlproduktion umgestellt werden. Sukzessive will der Konzern bis zu 95% der bisherigen CO2-Emissionen von etwa acht Millionen Tonnen einsparen.
Die Salzgitter AG erhofft sich dabei „eine substanzielle öffentliche Finanzierungsförderung“. Der Prüfungs- und Genehmigungsprozess sei noch nicht abgeschlossen. Die Chancen dürften aber gut stehen mit einer Ampelkoalition im Bund und einem grünen Bundesumweltminister Robert Habeck, die sich dem Ziel der Klimaneutralität verschrieben haben.
Jahresprognose angehoben
Bietet die Geschäftsentwicklung des Konzerns Anlass zur Sorge? Mitnichten! Aufgrund der deutlich positiven Preis- und Nachfrageentwicklung für sämtliche Stahlprodukte im zweiten Quartal hat das Unternehmen am 22. Juni die Prognose angehoben.
Erwartet wird jetzt für dieses Jahr ein Vorsteuergewinn von 1 bis 1,2 Milliarden €. Der Gesamtumsatz soll bei 13 Milliarden € liegen.
Natürlich erwartet auch der Salzgitter-Konzern künftig eine Eintrübung infolge der belastenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Er spricht von „kaum quantifizierbaren Risiken“.
Fakt ist: Aktuell wird das Unternehmen an der Börse nur noch mit 1,3 Milliarden € bewertet. Damit weist es ein unfassbar günstiges Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 1,33 auf. Basierend auf der zuletzt gezahlten Ausschüttung von 0,75 € je Aktie ergibt sich außerdem beim Kurs von 21,76 € eine Dividendenrendite von fast 3,5%.
Die Aktie ist sehr günstig, und keine Rezession dauert ewig
Für mich ist die Sache alles in allem klar: Die bevorstehende, in Teilen schon eingetretene konjunkturelle Eintrübung mag sich infolge stärkerer Zinsanhebungen der Notenbanken im Kampf gegen die Inflation noch ausweiten. Aber keine Rezession dauert ewig, denn auch Währungshüter haben kein Interesse daran, die Wirtschaft komplett abzuwürgen.
Insofern ist diese Aktie meiner Meinung nach eine Perle. Sie glänzt ohnehin schon, und je tiefer der Kurs, umso schöner der Glanz.
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