Ölpreis: Biden erfolglos in Saudi-Arabien – und jetzt?

Seit Wochen befindet sich der Ölpreis im Korrekturmodus. Weiterhin dominiert aber die Angst, dass die Ölversorgung immer weiter zurückgeht. Ob Rohöl nun 80 oder 120 US$ kostet, ist zweitrangig. Mit ihren Raffinerien verdienen Ölproduzenten wie Royal Dutch Shell (WKN: A0ER6S), ExxonMobil (WKN: 852549) oder BP (WKN: 850517) weiterhin Rekordsummen. Während die Aktie der österreichischen OMV (WKN: 874341) jetzt sehr günstig anmutet.

Seit der Ermordung des Washington-Post-Kolumnisten Jamal Khashoggi im Jahr 2018 waren die USA und Präsident Joe Biden bei seinem Amtsantritt nicht sehr freundlich über Saudi-Arabiens Königshaus gestimmt.

Mit dem steigenden Ölpreis wurde die Politik des Pseudeo-Moralisten ad acta gelegt. Seit Monaten versucht sich Biden im Spagat, die Beziehungen zu den Saudis und Israels Erzfeind, dem Iran, zu verbessern. Gleichzeitig werden gegenüber den Saudis wieder freundlichere Töne angestimmt. Hatten die Medien zuvor noch größte Kritik an Saudi-Arabien geäußert, werden jetzt wieder die Reformbemühungen positiver hervorgehoben.

Wie Konrad Adenauer, einst ein großer Staatsmann, sagte:

Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern?

In den Augen westlicher Journalisten schien Biden offenbar mit leichten Hoffnungen in den Nahen Osten aufgebrochen zu sein. Vielleicht würde es ihm ja gelingen, wenigstens ein kleines Zugeständnis der Saudis zu erringen, den Ölhahn wenigstens etwas weiter aufzudrehen. Obgleich diese naive Vorstellung weit von der Realität entfernt ist.

Wie Bloomberg unter Bezug auf Experten des Ölmarkts berichtete, war der springende Punkt dabei: Was könnten die Saudis wirklich tun?

So kommentierte Alex Booth, Leiter Research bei der Ölberatungsfirma Kepler, für Bloomberg:

Sie brauchen im Moment zusätzliches Öl im eigenen Land, und eine einseitige Erhöhung würde beim Rest der OPEC+ sehr schlecht ankommen. Biden muss einfach gesehen werden, wie er versucht, etwas gegen die Gaspreise zu unternehmen, auch wenn sie außerhalb seiner Kontrolle liegen.

Saudis greifen Russland unter die Arme

Tatsächlich könnte Saudi-Arabien längst andere Pläne schmieden.

Wer die heutigen Meldungen der Nachrichtenagentur Reuters aufmerksam studiert hat, konnte lesen, dass Saudi-Arabien als weltgrößter Ölexporteur die Menge an russischem Heizöl verdoppelte, die im zweiten Quartal importiert wurde.

Mit dem rabattierten russischen Heizöl betreibt Saudi-Arabien seine Stromkraftwerke, um sein eigenes Rohöl teurer auf den Weltmarkt zu verkaufen.

Das zeigt ein weiteres Mal, mit welchen Schwierigkeiten US-Präsident Joe Biden konfrontiert bleibt, wenn er versucht, in einer von weltweiter Rohstoffknappheit und Inflation geplagten Welt einen der größten Produzenten vom Weltmarkt auszuschließen.

So haben China, Indien und mehrere afrikanische und nahöstliche Länder ihre Importe von russischem Öl erhöht.

Saudi-Arabien und andere ölreiche Länder haben nach drastischen Investitionsstaus kaum noch freie Kapazitäten, um ihre Produktion kurzfristig zu erhöhen. Saudi-Arabien hält überdies an seiner engen Zusammenarbeit mit Russland in der OPEC+ fest.

Russland und Saudi-Arabien sind de facto die führenden Produzenten der OPEC+-Staaten und koordinieren ihre Schritte in gemeinsamer Absprache, weil sie so maximal von hohen Ölpreisen profitieren.

Verrückte Ölpreisprognosen liegen bei 45 sowie 380 US$ pro Barrel

In den letzten Monaten machten es sich einige Analysten zur Aufgabe, die Ölpreiserwartungen stark zu senken. So befürchten die Analysten der Citigroup im Falle einer Rezession einen Ölpreiseinbruch unter 65 und bis Ende nächsten Jahres sogar auf 45 US$ pro Barrel.

Auf der anderen Seite stehen optimistische Analysten, wie JP Morgan, die eine weitere Angebotsverknappung und einen Rohölpreis von 380 US$ pro Barrel sehen.

Sie dürfen somit laut Adam Riese damit rechnen, dass der Ölpreis mit über 90% Wahrscheinlichkeit zwischen 45 und 380 US$ pro Barrel liegen wird.

Spaß beiseite, tatsächlich ist die kurzfristige Kursprognose beim Ölpreis sehr viel schwieriger, weil das Angebotsverhalten sehr schwer zu schätzen bleibt.

Allerdings erwarte ich über die nächsten 12 Monate und mehrere Jahre eher deutlich steigende Notierungen.

Bidens Wahlpolitik steckt hinter dem Ölpreisrückgang

Tatsächlich fanden die jüngsten Kurskapriolen am Ölmarkt ihren Ursprung im Verkauf von strategischen Ölreserven der Vereinigten Staaten.

Die USA haben im letzten Monat fast 30 Millionen Barrel ihrer Ölreserven verkauft und damit Bidens Ankündigung wahrgemacht, täglich rund eine Million Barrel zu verkaufen. Damit sollen die Reserven über ein halbes Jahr um 180 Millionen Barrel reduziert werden.

Laut der Energiebehörde EIA gab es einen so massiven Lagerbestandsabbau noch niemals zuvor in der Historie:

Ein Beigeschmack: Obwohl Biden versprochen hatte, dass mit den Ölverkäufen die Treibstoffversorgung im Inland verbessert werde, erfolgten die Verkäufe stets an den Höchstbietenden.

Die Ironie dabei: Einige Unternehmen haben sich wohl dafür entschieden, das Rohöl aus den US-Reserven kurzerhand in Länder auf der ganzen Welt, einschließlich China, zu exportieren.

Von einem drohenden Überangebot für Rohöl ist also momentan noch keine Spur zu sehen. Und ehrlich gesagt: Ich erwarte auch bei einer Rezession keinen drastischen Einbruch der Weltölnachfrage.

Entscheidung zur nächsten OPEC-Sitzung im August

Der Ölpreis hängt jetzt von den Entscheidungen der wichtigen, konventionellen Ölförderländer ab.

Das nächste Treffen der OPEC+ ist für den 3. August angesetzt. An diesem Tat wird die Förderpolitik für September und darüber hinaus besprochen. Selten machen die großen Produzenten eine Fehleinschätzung. Ihre Datenbasis ist exorbitant. Doch aktuell scheint mir, dass sich die Welt mit Ölpreisen um 100 US$ pro Barrel abgefunden hat.

Bevor der Ölpreis die nächste Stufe erklimmen kann, sind voraussichtlich weitere blitzartige geopolitische Machtverschiebungen sowie ein schwächerer US-Dollar vonnöten.

Bis dahin sollten sich Anleger auf ihren Ölaktienpaketen ausruhen und die Dividendenperspektiven genießen, die sich aus historisch hohen Ölpreisen und vollausgelasteten Raffinerien bei Treibstoffproduzenten ergeben.

Sollte die Konjunktur nun abschwächen, dürfen Sie auch wieder im Ölsektor auf Einkaufstour gehen.

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