BASF-Aktie: Jetzt wird's ernst!
Die BASF-Aktie (WKN: BASF11) legt heute kräftig um fast +4% auf knapp 43 € zu. Anleger gehen offenbar mehr ins Risiko kurz vor der für den Chemieriesen so bedeutsamen Entscheidung, ob der russische Präsident Wladimir Putin nach dem Ende der Wartungsarbeiten von Nord Stream 1 wieder Gas durch die Pipeline fließen lässt. Ist Mut angebracht in der Woche der Wahrheit?
Die BASF SE mit Sitz in Ludwigshafen ist gemessen am Umsatz (2021: 79 Milliarden €) der größte Chemiekonzern der Welt. Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 111.000 Mitarbeiter an knapp 400 Produktionsstandorten in mehr als 80 Ländern. An der Börse hat der DAX-Titel derzeit einen Wert von rund 39,5 Milliarden €.
Analyst malt düsteres Szenario
Manche Analysten malen gern ein düsteres Szenario. Vielleicht deshalb, damit ihnen hinterher niemand vorwerfen kann, sie hätten nicht gewarnt. Die Schweizer Großbank UBS zeigt sich zum Beispiel bei der BASF-Aktie extrem pessimistisch. Ihr Urteil: Verkaufen, Kursziel nur noch 37 € (zuvor 52 €).
Begründung des Analysten: Die guten Geschäftserfolge des ersten und zweiten Quartals der BASF seien Blicke in den Rückspiegel. Künftig sei mit erheblich weniger Gewinnen in der Chemiebranche zu rechnen.
Logistikprobleme durch Trockenheit?
Andere Experten werfen die Fragen auf, ob es durch die aufgrund der Hitze und Trockenheit niedrigen Pegelstände des Rheins wieder zu Logistikproblemen kommen könnte. Oder ob die beim derzeitigen Kurs üppigen Dividenden künftig gefährdet sein könnten, zumindest in der Höhe.
Einig sind sich die Fachleute praktisch nur in einer Hinsicht: Ohne weitere russische Gaslieferungen hätte die BASF ein gewaltiges Problem. Der Chemiegigant ist stark abhängig von ausreichender Gaszufuhr, wie wir in diesem Artikel beleuchtet haben. Im schlimmsten Fall könnte es sogar zu einem (teilweisen) Produktionsstopp im größten Chemiewerk der Welt in Ludwigshafen kommen.
Gasturbine auf dem Weg nach Russland?
Fakt ist: Die Unsicherheit ist groß, nicht nur unter Experten, sondern erst recht unter Privatanlegern. Doch die Stunde der Wahrheit könnte in dieser Woche schlagen. Die Wartungsarbeiten an Nord Stream 1 haben vergangene Woche Montag begonnen und dauern normalerweise zehn Tage.
Aktuell befindet sich die in Kanada reparierte Gasturbine von Siemens Energy offenbar bereits in Deutschland und soll nach Russland weitertransportiert werden. Es werde wohl bis zu sieben Tage dauern, ehe sie dort ankomme, berichtet der „Spiegel“. Womit es eher fraglich erscheine, dass die Wartungsarbeiten an Nord Stream 1 tatsächlich in dieser Woche abgeschlossen werden könnten.
Aktie bleibt günstig
An der fundamental günstigen Bewertung der BASF-Aktie ändert sich durch das ganze Gas-Spektakel nichts. Bei einer Marktkapitalisierung von 39,5 Milliarden € weist das Papier ein KGV von um die 8 auf. Zudem lockt eine starke Dividende. Basierend auf der letzten Ausschüttung von 3,40 € je Anteil und einem Kurs von 43 € betrüge die Dividendenrendite aktuell 7,9%.
Wer noch nicht investiert ist, muss sich also entscheiden, ob für ihn das kurzfristig große Risiko die fundamentale Bewertung überwiegt oder ob er den Einstieg trotzdem wagt. Wer das Papier bereits im Depot hat, bleibt natürlich an Bord.
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