Valneva: Hält der Boost für Reiseimpfungen doch an?

29.07.22

Die Aktie von Valneva (WKN: A0MVJZ) war für Neukäufer im Rahmen des Covid-Hypes leider eine Enttäuschung, doch nun richtet sich der Blick wieder auf den Rest des Unternehmens. Der Hype mag vergehen, doch die gewonnene Bilanzstärke bleibt und gereicht dem Unternehmen nun zum Vorteil! Deuten frische Zahlen vom Wettbewerb auf hohe Umsätze der Franzosen hin?

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Valneva ist ein französisches Biotechunternehmen mit Hauptsitz in Saint-Herbain. Die Firma entwickelt und vermarktet Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten. Mit seinem Totimpfstoff VLA 2001 verfügt Valneva über ein Vakzin gegen das Coronavirus, das aktuell eine Standardzulassung in der EU, eine bedingte Zulassung in Großbritannien sowie Notfallzulassungen im Königreich Bahrain und in den Vereinigten Arabischen Emiraten hat. An der Börse hat das Unternehmen einen Wert von 1,1 Milliarden €.

Sanofi legt vor

Der deutlich größere französische Pharmakonzern Sanofi berichtete diese Woche über die Zahlen zum zweiten Quartal, und siehe da: Das Geschäft mit Impfstoffen wächst um +8,7%, was das Unternehmen vor allem auf die Stärke bei Reiseimpfstoffen zurückführt.

Und genau hier heißt es für Valneva-Aktionäre: aufgepasst!

Zwei Reiseimpfstoffe im Vertrieb

Denn mit IXIARO (Japanische Enzephalitis) und DUKORAL (Cholera) hat das Unternehmen zwei Produkte auf dem Markt, die vom gleichen Trend wie Sanofi profitieren sollten: wieder aufflammender Reisetätigkeit.

Die globale Reisepause hat zudem einen weiteren Effekt: Durch die vergangene Zeit werden mehr Auffrischungsimpfungen sinnvoll. Der Anteil der Reisenden, die sich (erneut) impfen lassen müssen, sollte also noch einige Jahre über dem historischen Mittelwert liegen und Valneva zugutekommen.

Nach den starken Absatzzahlen zum ersten Quartal zeigten sich Analysten noch skeptisch und sahen eher einen Einmaleffekt. Die Franzosen könnten die Stimmung mit einem weiteren guten Quartal kippen.

Durch die jüngste Deal-Anpassung in der Kooperation mit Pfizer musste Valneva zwar einen Teil der langfristigen Upside des Lyme-Borreliose-Programms abgeben, konnte dafür jedoch das Finanzprofil massiv entschärfen. Dass sich die Zusammenarbeit mit Pfizer lohnen kann, wird ein gewisses Biotech-Unternehmen aus Mainz wohl bestätigen können.

Wann kommen die Zahlen?

Laut der IR-Seite wird Valneva am 11. August nachmittags die Telefonkonferenz zum zweiten Quartal 2022 abhalten. Dementsprechend ist an diesem Tag mit einer Veröffentlichung der endgültigen Zahlen zu rechnen. Covid sollte nun immer weiter in den Hintergrund rücken und das tägliche Geschehen weniger dominieren.

Fazit: Wie groß ist die Upside?

Mein „Problem“ mit Valneva: Wo kommt hier derzeit die Fantasie her? Der Pfizer-Deal nimmt Risiko aus dem Papier, aber dafür wird sich Valneva mit deutlich weniger Lizenzeinnahmen zufriedengeben müssen. Um den heutigen Firmenwert von über 800 Millionen € bedeutend nach oben zu bewegen, braucht es frische Fantasie durch neue Programme. Doch das wird dauern.

Wenn ich in Biotech-Aktien investiere, möchte ich fundamental auch eine realistische Upside von hohen zwei- bis dreistelligen Prozenten sehen, um das Risiko zu kompensieren. Das gilt insbesondere, wenn über 800 Millionen € Firmenwert im Feuer stehen. Welche Schuld jetzt bei wem liegt, sei mal dahingestellt: Eine herausragende Figur in der Pandemie hat der Impfspezialist Valneva am Ende des Tages aber nicht gemacht.

Es wimmelt derzeit im Sektor meiner Meinung nach nur so vor Chancen und Prozenten. Mir ist Valneva zu behäbig und ich konzentriere mich – insbesondere im exklusiven No Brainer Club – genau auf jene Aktien, die das sektortypische Explosionspotenzial mit sich bringen!

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