Gazprom-Rekorddividende: So profitieren deutsche Aktionäre

31.08.22

Irre Kehrwende in Moskau: Gazprom (WKN: 903276) will nun aufgrund von Rekordgewinnen im ersten Halbjahr erstmals eine Zwischendividende auszahlen. Die Rekordsumme von rund 20 Milliarden € soll ausgeschüttet werden – größtenteils an den russischen Staat, der die Hälfte der Anteile des Gasriesen besitzt. Unser Russland-Experten Andreas Lambrou zeigt auf, wie auch deutsche Gazprom-Anleger vom Milliardensegen profitieren können.

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Paukenschlag in Moskau: Am späten Dienstag hat der Gazprom-Vorstand die Auszahlung einer Rekorddividende für das erste Halbjahr vorgeschlagen – der ersten Zwischendividende des Konzerns überhaupt. Umgerechnet sollen 20 Milliarden € und damit die Hälfte des Nettogewinns des Gasriesen ausgeschüttet werden.

Die Erträge des Staatskonzerns sind in den ersten sechs Monaten des Jahres hochgeschnellt – aufgrund des in ungeahnte Höhen gestiegenen Gaspreises. Unter dem Strich steht für den Zeitraum ein Ergebnis von 41,6 Milliarden €, wie das Unternehmen mitteilte. Zur Einordnung: 2021 hatten die Russen für das gesamte Jahr Überschüsse von 27,5 Milliarden € erzielt.

An der Moskauer Börse sorgte die Meldung für einen gewaltigen Kurssprung: Die Gazprom-Aktie hat bis zum Mittag um knapp +25% auf über 253 Rubel zugelegt.

Kreml schöpft Milliarden ab

Nachdem Ende Juni die Dividendenzahlungen von Gazprom für das abgelaufenen Jahr völlig überraschend gestrichen wurden, dürfte die 180-Grad-Wende unter Einfluss der russischen Regierung erfolgt sein. So befindet sich rund die Hälfte der Anteilsscheine im Staatsbesitz. Etwa 10 Milliarden € würden damit direkt in die Kassen des russischen Finanzministerium fließen – bei einer sagenhaften Dividendenrendite von ca. 25%.

Inmitten des Kriegs mit der Ukraine muss Moskau offenbar möglichst schnell Milliarden für den eigenen Haushalt abschöpfen. Trotz Rekord-Exporterlösen klaffen im Staatsbudget immer größere Lücken: Aufgrund der westlichen Sanktionen sind gut die Hälfte der russischen Währungsreserven im Ausland eingefroren und der Staat hat zunehmend Schwierigkeiten, wichtige Steuern einzutreiben.

Wie können deutsche Gazprom-Aktionäre profitieren?

Ob ausländische Aktionäre, die ihre Anteilsscheine aktuell wegen der Sanktionen nicht handeln können, auch vom Milliardenregen profitieren, hängt vom Anleger selbst ab. So halten Investoren des Staatkonzerns außerhalb von Russland in der Regel keine Originalaktien, sondern von US-Banken hinterlegte Anrechtsscheine (ADR). Üblicherweise verfügen sie auch über Stimmrechte und erhalten Dividenden.

Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine stoppten westliche Börsen jedoch nach und nach den Handel mit den russischen ADRs. Moskau reagierte auf die Sanktionen, indem es ein Gesetz verabschiedete, das die Ausgabe von Hinterlegungsscheinen auf Aktien russischer Unternehmen verbietet.

Um als Halter von Gazprom-ADRs Dividenden zu kassieren und außerdem auch einen möglichen Totalverlust des Russland-Investments zu vermeiden, sollten die Anrechtsscheine schnellstmöglich in Original-Aktien umgetauscht werden. Das legt auch die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) dringend nahe. Zuletzt hatte der Verband darüber informiert, dass eine problemlose Umwandlung nur noch bis zum 15. Oktober möglich sei.

Banken und Broker selten kooperativ

Neben der zeitlichen Frist gibt es für Anleger jedoch ein weiteres Problem: Wer in einschlägigen Börsenforen unterwegs ist, kann zahllose Beschwerden darüber lesen, dass die deutsche Broker und Banken bei dem Thema uninformiert scheinen und häufig keinerlei Hilfsbereitschaft signalisieren.

Wer den Aktienumtausch hingegen auf eigenen Faust probieren will, riskiert ein gefährliches und kostspieliges Abenteuer, da für den Prozess – vor Ort – ein Depot bei einer russischen Bank eröffnet werden muss. Schätzungen zufolge ist von der Problematik mit Gazprom und Co. etwa jeder dritte Aktionär in Deutschland betroffen.

Russland-Experte hilft Anlegern aus der Patsche

Dass westliche Sanktionen, die russische Unternehmen vom Kapitalmarkt abschneiden sollen, Kleinanleger treffen, ist aus unserer Sicht ein skandalöser Zustand. Es muss sofort eine Lösung her!

Unser Börsenexperte Andreas Lambrou hat daher nicht geruht, bis er eine allgemein umsetzbare Lösung gefunden hat, die er nun möglichst vielen Betroffenen aufzeigen will. Der 44-Jährige Russland-Kenner hat dafür die renommierte und in Moskau bestens vernetzte Wirtschaftskanzlei Goldenstein mit einer Sammel-Beauftragung engagiert.

Wer sich der Rettungsaktion von Lambrou anschließt, erspart sich das Risiko sowie die Mühe und erhält eine klaren Kostenvorteil: So bietet die von ihm beauftragte Kanzlei die Depoteröffnung sowie den gesamten Umtausch- und Einbuchungsprozess für ein Mindesthonorar um 1.000 € an, zuzüglich externer Kosten je nach Aufwand und Mehrwertsteuer. Für Goldherz-PLUS-Abonnenten hat unser Experte einen Preisvorteil ausgehandelt: Die zahlen für das Basis-Honorar sogar nur ab 500 €.

Mitte August haben wir bereits starke Neuigkeiten von Goldenstein erhalten. So wurden bereits die Gazprom-ADRs der ersten Teilnehmer in Originalaktien umgetauscht. Sie können damit garantiert von Dividenden profitieren. Ihr Investment in den russischen Staatskonzern ist zudem vor einem Totalverlust gesichert – ein Riesenerfolg angesichts der Tatsache, dass die meisten Broker und Banken ihre Kunden im Regen stehen lassen.

Diese Gasaktien sind besser als Gazprom

Was die Auswirkungen der außerplanmäßigen Rekorddividende für Gazprom selbst angeht, glauben wir, dass sich die Russen mit dieser Verzweiflungsaktion ein weiteres Eigentor geschossen haben.

Mit den schwindenden Exporten in den Westen muss sich der Staatskonzern mittelfristig nach China umorientieren. Dadurch, dass der Kreml nun jedoch die Finanzreserven des Gasriesen in Form von Dividenden stark abschöpft, fehlen dem Unternehmen Mittel, um Pipelines nach China zu bauen oder Anlagen zur Verflüssigung von Erdgas (LNG) für den Export. Aufgrund der notwendigen Investitionen bleibt für Gazprom-Investoren ohnehin deutlich weniger übrig.

Sobald Europa seine Abhängigkeit von russischen Gasexporten vollständig abgebaut hat, dürfte Gazprom in spätestens 5-10 Jahren nur noch ein Schatten seiner selbst sein. Wir raten Haltern von ADRs des russischen Staatskonzerns daher nach der Umwandlung in Originalaktien die Dividende zu kassieren und sich dann schleunigst zum Notausgang zu begeben.

Wer als Investor nachhaltig von den immer weiter anschwellenden Gaspreisen profitieren will, muss sich anderweitig orientieren. Wir haben in den letzten Tagen intensiv den Gasmarkt durchkämmt und die mit Abstand besten Anlage-Chancen im Sektor identifiziert:

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