Telekom-Aktie: Stabiler Fels in der Brandung

Wer hätte das gedacht: Jahrelang galt die Aktie der Deutschen Telekom (WKN: 555750) praktisch als Synonym für die „gefährliche“ Börse. Denn die einstige Volksaktie, die fast jeder Deutsche mal im Depot hatte, stürzte von ihrem Allzeithoch über 100 € im Jahr 2000 böse ab. Heute blicken Anleger auf ein stabiles Papier, das sich in unsicheren Zeiten behauptet. Ist diese Aktie also ein guter Schutz gegen die hohe Inflation?

Die Deutsche Telekom ist die Dachgesellschaft hinter Europas größtem Telekommunikationskonzern und hat ihren Hauptsitz in der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn. In erster Linie betreibt das Unternehmen Fest- und Mobilfunknetze. Auf diesen baut dann das Dienste-Angebot wie der Service MagentaTV auf.

Aktie hat seit Jahresbeginn um +14% zugelegt

Viele Aktien im DAX können von einer solchen Performance nur träumen: Während fast alles infolge des Ukraine-Kriegs, steigender Zinsen und Rezessionsängsten abrauscht, hat das Telekom-Papier seit Jahresbeginn um fast +14% zugelegt. Heute notiert es nur leicht im Minus bei 18,80 €. Womit begründet sich diese Stabilität?

Starke Ergebnisse im zweiten Quartal

Mitte August hat der Konzern seine Finanzergebnisse für das zweite Quartal präsentiert. Und diese können sich sehen lassen. So hat die Telekom beim Umsatz um 5,9% auf 28,2 Milliarden € zugelegt. Das bereinigte operative Betriebsergebnis (EBITDA AL) stieg um 5% auf 9,9 Milliarden €, der bereinigte Konzernüberschuss sogar um 15,7% auf 2,4 Milliarden €.

Eine Kennzahl interessiert Analysten besonders: der Free Cash Flow AL. Er lag bei 2,8 Milliarden €. Gleich mehr dazu, warum das so interessant ist.

Zunächst muss man festhalten, dass die Bonner aufgrund der starken Zahlen ihre Prognose für das Gesamtjahr angehoben haben, was in diesen Tagen selten vorkommt. Das bereinigte EBITDA AL soll nun am Jahresende bei 37 Milliarden € liegen. Beim Free Cash Flow AL werden mehr als 10 Milliarden € angepeilt.

Aussicht auf höhere Dividenden

Dieser freie Barmittelfluss ist deshalb so interessant, weil sich damit die Chance auf höhere Dividenden ergibt. Genau das sieht jedenfalls das US-Analysehaus Bernstein Reserach so. Die Telekom sei eine Art Goldesel, ließ man verlauten. Der Konzern werde ab 2025 über genug Spielraum verfügen, um die Ausschüttungen an die Aktionäre zu erhöhen.

Für das Geschäftsjahr 2021 hat der Bonner Konzern im April eine Dividende von 0,64 € je Aktie ausgeschüttet. Beim aktuellen Kurs von 18,80 € entspricht das einer Dividendenrendite von 3,4%. Meiner Meinung nach ist das nicht schlecht für ein als konservativ und langweilig geltendes Papier, zumal bei einer Aussicht auf höhere Dividenden in der Zukunft.

Analysten rufen hohe Kursziele aus

Hinzu kommt bei einer aktuellen Marktkapitalisierung von 94 Milliarden €, dass der Konzern recht günstig bewertet ist. Die Geschäfte laufen gut, insbesondere bei der US-Tochter, wo auf Rekordniveau neue Kunden gewonnen wurden. Auch der Wachtumskurs in Europa setzte sich ungebremst fort, wie der Konzern stolz verkündet hat.

Die meisten Analysten sind sich jedenfalls einig, dass hier neben den ordentlichen Dividenden auch Kurssteigerungen wahrscheinlich sind. Bei Bernstein Research liegt das Kursziel zum Beispiel bei 25 €. Die Schweizer Großbank UBS ruft heute sogar 26 € aus und versieht die Aktie mit einem Kaufrating, weil sie deutlich zu niedrig bewertet erscheine. Wenn die Experten recht behalten, sind hier also mehr als +30% Kursgewinn drin.

Mit dieser Aktie macht man nichts falsch

Für mich bedeutet das: Wer aktuell einen guten Inflationsschutz sucht, der macht mit dieser Aktie nichts falsch. Man muss sie nicht zwingend im Depot haben, denn bei einigen Rohstofftiteln wie BHP, Rio Tinto oder Vale hat man etwa eine wesentlich höhere Dividendenrendite. Aber als stabiler Fels in der Brandung taugt der Titel allemal.

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