Boeing-Aktie: Der Schock ist noch nicht verdaut
Über den Sommer erfuhr die Boeing-Aktie (WKN: 850471) einen vermeintlichen Aufschwung, der die Papiere des Flugzeugbauers auf teils 164€ anschwellen ließ. Manche sahen das Traditionsunternehmen an dieser Stelle vermutlich schon über den Berg, bis eine Behörde mit neuem Ärger drohte. Seitdem hat sich die Gesamtlage wieder dramatisch geändert.
Lange Zeit war Boeing der weltgrößte Anbieter von Flugzeugen und darüber hinaus beispielsweise mit Trägerraketen und militärischen Fahrzeugen sehr engagiert in der Rüstungsindustrie. Mittlerweile wurde der Konzern von Konkurrenz Airbus auf Platz zwei unter den Flugzeugbauern verwiesen. Aus dem gegenwärtigen Aktienkurs von rund 130€ errechnet sich eine Marktkapitalisierung von ungefähr 74,85 Milliarden US-Dollar.
Auf und Ab mit schlechtem Ausgang?
Wer auf den Chart der Boeing-Aktie blickt, wird eines schnell feststellen – Investoren, die auf dem temporären Höhepunkt im August diesen Jahres einstiegen, dürften jetzt ein dickes Minus im Depot stehen haben. Und das nicht grundlos. In den vergangenen zwei Monaten hat sich beim US-Luftfahrtriesen nämliche einiges getan. Nicht unbedingt zum Vorteil der Anleger.
So bekam das Unternehmen und Ex-Vorsitzender Dennis Muilenburg erneut Ärger mit der Aufsichtsbehörde SEC, da Boeing Investoren über die tatsächliche Flugsicherheit der als Absturzflieger bekanntgewordenen 737 Max im Unklaren gelassen haben soll. Im Zuge dessen wurden Strafen in Höhe von 200 Millionen US-Dollar für den Konzern sowie eine Million US-Dollar für Muilenburg angeordnet. Für den bis dato recht munter nach oben verlaufenden Aktienkurs war das natürlich ein Schock.
Zwar stimmten sowohl Boeing als auch Muilenburg den Strafzahlungen zu, die Fehler zugegeben haben sie indes bis heute nicht. Die Aufsichtsbehörde nahm ebenfalls Stellung zu diesem brisanten Fall und erklärte unter anderem, dass die vollständige, faire und wahrheitsgemäße Bereitstellung von Informationen für den Markt von besonderer Relevanz sei.
Problematisches Umfeld
Der anfängliche Schock um die Strafzahlungen muss seitens der Investoren scheinbar nach wie vor verdaut werden. Sie stoßen ihre Papiere weiter ab und bescheren der Boeing-Aktie dadurch inzwischen Einbußen von rund -16,3% über die zurückliegenden vier Handelswochen. Auch charttechnisch sieht die Lage verbesserungswürdig aus. Die dominierende Unsicherheit an den Märkten rund um Inflation, Ukraine-Krieg und sonstigen geopolitischen Herausforderungen tut derweil ihr Übriges.
Abwarten ist wohl die beste Wahl
Die Boeing-Aktie sollte zunächst den Abwärtstrend in den Griff bekommen, ehe sie potenziell wieder für die breitere Masse an Anlegern infrage kommen könnte. Ungeachtet der teils sehr optimistischen Kursziele führender Analystenhäuser ist besonders den konservativen Investoren ein Abwarten der Situation anzuraten.
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