Carnival-Aktie: Ist der Tiefpunkt erreicht?

Tim Krupka
05.10.22

Die Aktionäre von Carnival (WKN: 120100) mussten in den Krisenjahren im Zuge der Corona-Pandemie heftige Verluste einstecken. Nachdem sich die Lage für den Kreuzfahrtriesen im vergangenen Geschäftsjahr beinahe stabilisiert hatte, droht nun scheinbar wieder der GAU. Die jüngsten Zahlen lassen nichts Gutes verheißen und drückten die Carnival-Aktie zudem auf ein Mehrjahrestief: Aktuell notiert der Titel bei knapp 7,60 € und damit -18,5% niedriger als noch vor einem Monat.

Die britisch-US-amerikanische Carnival ist der weltgrößte Anbieter von Kreuzfahrten. Unter seinen Marken AIDA Cruises, Carnival Cruise Line, Costa Crociere, Cunard Line, Holland-America Line, P&O Cruises Australia, P&O Cruises, Princess Cruises sowie Seabourn Cruise werden circa 90 Schiffe betrieben. Der Markt für Kreuzfahrten ist ein Oligopol, das heißt die drei größten Anbieter Royal Caribbean, Norwegian Cruise Line sowie Carnival teilen ihn sich nahezu komplett untereinander auf.

Enttäuschende Q3-Zahlen

Das dritte Quartal war für Carnival einmal mehr ein Satz mit X. Sowohl mit Blick auf den Umsatz als auch hinsichtlich des Endergebnisses konnten die Prognosen bei Weitem nicht eingehalten werden. Die Anleger reagierten prompt auf diese massive Verfehlung der Erwartungen und schickten die Carnival-Aktie auf Talfahrt. Alleine in den zurückliegenden fünf Handelstagen ließ der Titel somit -24,5% an Wert liegen. Ein vorzeitiger Stopp dieses Ausverkaufs ist derweil noch nicht in Sicht.

Insgesamt stand am Ende des besagten Berichtszeitraums ein empfindliches Minus in Höhe von 770 Millionen US$. Nach den ohnehin schon mageren Pandemiejahren ist das natürlich ein doppelter Schlag ins Gesicht, zumal das Resultat auch noch die konservativen Prognosen der Analysten unterbietet. Diese hatten ursprünglich mit einem Verlust von 18 Cent je Aktie gerechnet, tatsächlich wurde es mehr als das Dreifache. Die Abstrafung an der Börse ist nur die logische Folge.

Das dritte Jahr in Folge mit roten Zahlen?

Die 4,31 Milliarden US$ umsatzseitig mögen auf den ersten Blick recht akzeptabel aussehen, liegen damit aber dennoch 600 Millionen US$ unter den zuvor ausgegebenen Zielen. Die Veröffentlichung dieser mehr als ausbaufähigen Kennziffern dürfte dabei aber nicht einmal das Schlimmste gewesen sein. Vielmehr stoßen den Investoren auch die Aussichten auf, die alles andere als erfreulich sind.

So soll das am 30. November endende vierte Quartal nach Unternehmensangaben mit einem neutralen oder leicht negativen bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation abgeschlossen werden. Würde es dazu tatsächlich kommen, wiese Carnival das dritte Jahr in Folge rote Zahlen aus. Dass dieser Ausblick Anlegern keine Freude bereitet, sollte mehr als nachvollziehbar sein.

Klare Konsequenz: Finger weg!

Zurzeit spricht aus meiner Sicht wirklich nichts für einen Einstieg bei der Carnival-Aktie. Natürlich muss jeder die Chancen und Risiken eines Investments selbst abwägen. Mit Blick auf den äußerst turbulenten Kursverlauf ist allerdings dringend anzuraten, Abstand zu bewahren, um sich hier die Finger nicht zu verbrennen.

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