Alphabet-Aktie: Das sieht nicht gut aus, oder?

Die Aktie der Google-Mutter Alphabet (WKN: A14Y6H) ist am Dienstag nachbörslich um fast -7% auf 97,95 US$ eingebrochen. Anleger quittierten damit die neuesten Geschäftszahlen, die von sinkenden Werbeeinnahmen insbesondere bei der Video-Plattform YouTube gekennzeichnet sind. Ist das Papier dennoch eine lohnenswerte Investition?

Bei Alphabet handelt es sich um eine börsennotierte US-amerikanische Holding mit Hauptsitz im kalifornischen Mountain View. Sie entstand im Jahr 2015 durch eine weitreichende Umstrukturierung des Suchmaschinen-Konzerns Google. Dieser ist heute nur noch eine Tochtergesellschaft von Alphabet, wenngleich seine mit Abstand wichtigste.

Ebenso wie beim anderen Tech-Giganten Microsoft bekommen auch der Alphabet-Aktie die jüngsten Geschäftsergebnisse nicht besonders gut, denn nach dem nachbörslichen Kursrutsch notiert sie bei 97,95 US$ und damit nur noch knapp über dem 52-Wochen-Tief, das bei 95,27 US$ liegt.

Der Gewinn sinkt

Der Konzern hat seinen Umsatz im dritten Quartal im Jahresvergleich zwar um +6% auf 69 Milliarden US$ gesteigert. Doch unterm Strich macht sich das schwache Umfeld für digitale Werbung stark bemerkbar, denn der Gewinn sank von 18,94 auf rund 13,9 Milliarden US$. Oder von 1,40 US$ je Aktie auf 1,06 US$ je Aktie. Damit wurden die Erwartungen der Analysten, die bei 1,25 US$ lagen, deutlich verfehlt.

Ebenso wie Microsoft kämpft auch Alphabet/Google mit negativen Währungseffekten durch den starken US-Dollar. Denn das Unternehmen ist ein echter Global Player und erzielt einen erheblichen Teil der Erlöse außerhalb der USA. So wäre der Quartalsumsatz bei konstanten Wechselkursen um +11% gestiegen anstatt nur um +6%.

Werbekunden zurückhaltender

Die Zurückhaltung der Werbekunden bei den Ausgaben zeigt sich insbesondere bei der Videoplattform YouTube. Hier sind die Erlöse von 7,2 auf 7 Milliarden US$ gesunken. Gerade dieser Bereich war in den vergangenen Jahren ein Wachstumstreiber.

Aus meiner Sicht ist besonders ein Aspekt an den Quartalszahlen bedenklich: Die operative Marge schrumpft. Im Vorjahresquartal betrug sie noch 32%, aktuell liegt sie bei 25%. Das ist natürlich immer noch ein starker Wert, gleichwohl zeigt er eine negative Tendenz auf.

Mitarbeiterzahl stark erhöht

Wenn ein Konzern seine Mitarbeiterzahl binnen eines Jahres von 150.000 auf knapp 187.000 erhöht, dann bleibt das natürlich nicht folgenlos für die Rentabilität. Anscheinend hat CEO Sundar Pichai diese Fehlentwicklung bereits erkannt und deutet mit der Aussage, man wolle 20% effizienter werden, indirekt einen Stellenabbau an.

Fazit: Langfristig denken

Wie wir zuletzt bereits ausführlich in diesem Artikel dargelegt haben, hat Alphabet im Vergleich zu seinen Konkurrenten gewisse Wettbewerbsvorteile, weshalb die Aktie im Branchenvergleich in diesem Jahr auch noch relativ gut dasteht. Die digitalen Werbeinnahmen sollten mittelfristig wieder wachsen, wovon der Suchmaschinen-Konzern dann profitieren dürfte.

Kurzfristig mag die Aktie (charttechnisch) angeschlagen sein. Ich würde aktuell noch nicht kaufen, sondern könnte mir gut vorstellen, dass es sogar noch etwas tiefer geht. Meiner Meinung nach ist das Alphabet-Papier allerdings ein lohnendes Investment für langfristig denkende Anleger.

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