Apple-Aktie: Kurzfristig pfui, langfristig hui?
Die Apple-Aktie (WKN: 865985) ist in diesem Jahr einer der Technologie-Titel mit der besten Performance. Nach der Rallye zuletzt notiert das Papier bei 150,04 US$. Anleger scheinen sich in die „Sicherheit“ von Apples Bilanz und vorhersehbareren Gewinnen geflüchtet zu haben. Aber ist das nachhaltig?
Apple ist ein US-amerikanischer Technologiekonzern mit Sitz in Cupertino, Kalifornien. Der Soft- und Hardwareentwickler entwirft und vertreibt Smartphones, Smartwatches, Kopfhörer, Tablets und Computer. Seine Unterhaltungselektronik wird durch den Vertrieb einer eigenen Musik- und Filmplattform strategisch ergänzt. Mit einer Marktkapitalisierung von 2,39 Billionen US$ ist Apple aktuell das wertvollste Unternehmen der Welt.
Eine starke Bilanz
In turbulenten Zeiten fliehen Anleger zu Anlagen, die sie für sicherer halten, und Apple hat diese Wahrnehmung unter den Anlegern gewonnen. Das Unternehmen ist eine etablierte internationale Marke mit diversifizierten Einnahmequellen und einem undurchdringlichen Graben. Es gibt nur ein Apple, und obwohl es andere Telefone auf dem Markt gibt, schafft das iPhone seine eigene Nachfrage.
Aus diesem Grund ist Apple mit hochwertigen Investmentanleihen vergleichbar und zahlt sogar eine bescheidene Dividende von rund 0,6% aus. Und obendrein kann das Unternehmen mit einer starken Bilanz aufwarten.
Apple verfügt über Vermögenswerte in Höhe von über 330 Milliarden US$, was rund 20% mehr ist als seine gesamten Verbindlichkeiten. Darüber hinaus verfügt das Unternehmen über 27 Milliarden US$ in bar und weitere 20 Milliarden US$ in marktfähigen Wertpapieren.
Sind die guten Zeiten bald vorbei?
Bei diesen Zahlen und der langen Erfolgsgeschichte der Rentabilität ist es nicht verwunderlich, dass risikoscheue Anleger ihr Geld gerne bei Apple parken. Allerdings könnte es sein, dass die Aktie im Jahr 2023 neue Tiefstände erleben wird.
Es ist eine allgemein anerkannte Tatsache, dass es zwischen sechs und zwölf Monate dauert, bis die Politik der US-Notenbank einen echten Effekt auf die Wirtschaft hat. In diesem Jahr haben wir einen Rückgang der Bewertungsmultiplikatoren erlebt, da die Liquidität aus dem System gesaugt wurde. Man kann davon ausgehen, dass wir 2023 endlich die Auswirkungen höherer Zinsen in der Realwirtschaft sehen werden.
Zwei Warnzeichen
Erstes Anzeichen dafür ist der sich abkühlende Wohnungsmarkt. Die mittleren Hauspreise in den USA haben bereits im Mai ihren Höhepunkt erreicht. Die Zahl der verkauften Häuser ist deutlich zurückgegangen.
Die zweite rote Flagge ist die Verlangsamung der Schaffung von Arbeitsplätzen. Obwohl die Top-Line-Zahlen mit einer Arbeitslosenquote von 3,7% immer noch gut aussehen, verlangsamt sich die Rate der Arbeitsplatzschaffung. Außerdem stiegen die Jahreslöhne im Oktober so langsam wie seit über einem Jahr nicht mehr.
Überbewertet gegenüber anderen Tech-Riesen
Letztendlich erzielt Apple den größten Teil seiner Einnahmen aus dem Verkauf von High-End-Telefonen und -Hardware, und das wiederum hängt von der Stärke der Verbraucherausgaben ab. Darüber hinaus hat Apple weiterhin mit Lieferkettenproblemen zu kämpfen. Die Analysten von JPMorgan haben ihre Schätzungen für die iPhone-Lieferungen im Weihnachtsquartal bereits nach unten korrigiert.
Apple hat sich in den letzten Monaten so gut behauptet, dass es jetzt im Vergleich zu einigen anderen großen Technologieunternehmen überbewertet erscheint. Das Unternehmen hat etwa ein viel höheres KGV als Alphabet und Meta. Vor allem hat Apple ein extrem hohes Kurs-Buchwert-Verhältnis im Vergleich zu den beiden anderen genannten Tech-Riesen.
Fazit: Langfristig denken
Kurz- bis mittelfristig erscheint es wahrscheinlich, dass sich Anleger aufgrund der schwächeren Verbrauchernachfrage auf niedrigere Umsätze und Gewinne und damit niedrigere Aktienkurse einstellen müssen.
Langfristig gibt es bei Apple aber viele Dinge, über die man sich freuen kann. Zum Beispiel, dass über den Verkauf von Smartphones hinaus in Dienste wie Apple TV und die Apple Card expandiert. iPhone-Benutzer sollen sogar bald Zinsen auf ihre Apple-Kartengelder erhalten können.
Dies könnte in Zukunft ein großer Geldbringer für den Tech-Giganten sein. Selbst wenn die iPhone-Verkäufe in diesem Jahr zurückgehen sollten, wird das Apple-Ökosystem bestehen bleiben, und da unser Leben immer stärker mit Technologie integriert wird, wird Apple neue Wege finden, seine Verbraucher zu monetarisieren.
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