Nvidia-Aktie: Talsohle endlich durchschritten?
Auch Chip-Gigant Nvidia (WKN: 918422) hat wie viele andere Tech-Werte in den vergangenen Wochen eine rasante Aufholjagd von +34% aufs Parkett gelegt. Obwohl das Unternehmen am Mittwoch nach Börsenschluss einen drastisch gesunkenen Umsatz und Gewinn meldet, hat die Aktie nachbörslich um +2,2% auf 162,60 US$ zugelegt. Wie kann das sein? Und vor allem: Wie geht es weiter?
Nvidia mit Hauptsitz im kalifornischen Santa Clara ist der wohl weltgrößte Entwickler von Grafikprozessoren und Chipsätzen für Computer, Server sowie Spielekonsolen. Das Unternehmen ist jedoch kein Chip-Produzent, sondern ein reiner Chip-Entwickler. Es verfügt also über keinerlei eigene Fertigungsstätten und arbeitet konsequent nach dem sogenannten Fabless-Prinzip. Die Marktkapitalisierung beträgt 396 Milliarden US$.
Rasante Talfahrt gestoppt
Nach einer rasanten Talfahrt seit Jahresbeginn, die das Papier Mitte Oktober bis auf 112 US$ abstürzen ließ, marschiert die Nvidia-Aktie wieder Richtung Norden. Allerdings beträgt der Wertverlust seit Anfang Januar immer noch -47%.
Gewinn bricht um -72% ein
Die Kalifornier präsentieren nun Quartalszahlen, die den Börsianern offenbar Anlass zur Zuversicht geben. Zwar ist der Umsatz im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr um -17% auf 5,93 Milliarden US$ geschrumpft. Und der Gewinn ist sogar drastisch eingebrochen im Vergleich zu 2021 um -72% auf 680 Millionen US$, das sind pro verwässerter Aktie 0,27 US$.
Aber: Die Umsatzrückgänge aus dem angestammten Geschäft des Unternehmens mit Grafikkarten sind nicht so stark ausgefallen, wie von Analysten erwartet. Was durchaus bemerkenswert ist, denn Nvidia verzeichnet hier vor allem aufgrund eines schwachen PC-Absatzes nur noch einen Umsatz von 1,57 Milliarden US$, das sind -51% weniger als im Vorjahr.
Rechenzentren sorgen für Freude
Die am steigenden Kurs ablesbare Erleichterung der Investoren bezieht sich insbesondere auf den Umstand, dass das zweite Standbein des Tech-Riesen immer kräftiger wird. So ist der Umsatz der Rechenzentren auf 3,83 Milliarden US$ gestiegen, das sind +31% mehr als vor einem Jahr.
Jensen Huang, Gründer und CEO von Nvidia, kommentiert:
Wir passen uns schnell an die Makroumgebung an, korrigieren Lagerbestände und ebnen den Weg für neue Produkte.
KI-Supercomputer kommt
Hierzu passt dann die gestrige Mitteilung, derzufolge Nvidia nun mit einem anderen Branchenschwergewicht zusammenarbeitet: Gemeinsam mit Microsoft will man „einen der leistungsstärksten KI-Supercomputer der Welt bauen“. Die Kalifornier untermauern damit ihre Stellung als KI-Technologieführer.
Aktie hat noch Aufholbedarf
Meiner Meinung nach gibt es durchaus starke Anzeichen dafür, dass die Aktie ihre Talsohle durchschritten haben könnte. Man sieht an diesem Beispiel besonders schön, dass die Börse bei miesen Nachrichten zunächst die schlechtesten Szenarien einpreist – um dann, wenn es doch nicht so schlimm kommt, erleichtert aufzuatmen.
Insgesamt hat der in diesem Jahr schwer gebeutelte Tech-Sektor noch einigen Aufholbedarf. Insofern dürfte die Nvidia-Aktie aufgrund der großen Chancen im Zukunftsfeld KI mittelfristig zumindest wieder den Weg über die Marke von 200 US$ finden.
Nach der jüngsten Rallye würde ich vor einem Kauf allerdings zunächst die wohl unvermeidliche Korrektur abwarten.
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