Deutsche Post-Aktie: Das alles spricht für einen Ausbruch

Redaktion
21.11.22

Vor allem dank des internationalen DHL-Geschäfts hat die Deutsche Post (WKN: 555200) Kurs genommen auf ein Rekordjahr. In den vergangenen 30 Tagen hat die DAX-Aktie bereits um knapp +12% zugelegt auf 38,62 €. Eine Reihe von Argumenten spricht für einen weiteren Ausbruch des Titels.

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Die Deutsche Post AG ist ein börsennotiertes Logistik- und Postunternehmen, das 1995 aus der staatlichen Behörde Deutsche Bundespost hervorging. Der Konzern, der seit 2015 unter dem Namen Deutsche Post DHL Group auftritt, hat einen aktuellen Börsenwert von 43,9 Milliarden €.

Schon nach den Q1-Ergebnissen im Frühjahr hat es sich abgezeichnet, dass die Deutsche Post in diesem Jahr im Bereich DHL Global Forwarding & Freight und konträr zur Markterwartung auch im Segment Deutsche Post & Parcel stark performen wird. Vor zwei Wochen hat der Konzern seinen Zwischenbericht für das dritte Quartal vorgelegt; und obwohl der Aktienkurs des Unternehmens seit Jahresbeginn mehr als -16% abgesackt ist, betonte Vorstandchef Frank Appel jüngst:

Die ersten drei Quartale des Jahres waren dank des internationalen DHL-Geschäfts die erfolgreichsten in unserer Unternehmensgeschichte.

Wir glauben, dass diese positiven Ergebnisse von den Anlegern nicht unbemerkt bleiben werden, und wir erwarten, dass die Analysten an der Wall Street diese neue Normalität einpreisen und ihre Gewinnprognosen nach oben korrigieren werden.

Starke Q3-Ergebnisse, vor allem bei DHL

Die Q3-Zahlen zur Erinnerung: Trotz eines sich abschwächenden wirtschaftlichen Umfelds steigerte der Logistikkonzern seinen Umsatz im Jahresvergleich um +20% und erreichte 24 Milliarden € im Vergleich zu 20 Milliarden € im Vorjahresquartal. Im Einzelnen wurde der höhere Umsatz durch günstige Wechselkurseffekte (in Höhe von fast 1 Milliarden €) und durch die jüngste Übernahme der Hillebrand-Gruppe erzielt, die allein im dritten Quartal fast 600 Millionen € einbrachte.

Der Betriebsgewinn des Unternehmens belief sich auf 2 Milliarden € und lag damit um +15,2% über dem Wert des Vorjahresquartals. Die weltweiten Netzwerke des Unternehmens, seine flexiblen Strukturen und die intensive Zusammenarbeit zwischen den Unternehmensbereichen waren der Grund für den Erfolg.

Besonders hervorzuheben: DHL Global Forwarding & Freight verzeichnete mit 584 Millionen € ein EBIT, das um +57% höher war als im Vorjahr. Dies ist hauptsächlich auf die weiterhin hohen Frachtraten zurückzuführen. Obwohl das Luftfrachtvolumen leicht zurückging, stieg das Seefrachtsegment um +11,9%. Ein Wachstum, das sich auch durch die Übernahme von Hillebrand erklärt. Insgesamt verbesserte sich die EBIT-Marge von 6,5 auf 7,4%.

Obwohl weniger Menschen den Postdienst nutzen, lagen Umsatz und Ergebnis der Division Post & Paket auf Vorjahresniveau. Das operative Ergebnis des Unternehmens erreichte 290 Millionen €, gegenüber 300 Millionen € im Vorjahr. Trotz geringerer Volumina konnten höhere Umsätze und eine strikte Kostendisziplin das Ergebnis teilweise ausgleichen.

Fazit: Immer noch mit Abschlag bewertet

Das Unternehmen hat für die ersten 9 Monate des Jahres zweifellos ein starkes Zahlenwerk vorgelegt. Das Management ist bei seinen Ausblicken üblicherweise sehr vorsichtig, doch als Reaktion auf die positive Geschäfts- und Ergebnisentwicklung der DHL-Sparten hat der Konzern zuletzt seine Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr auf ein Rekordniveau von rund 8,4 Milliarden € angehoben (zuvor 8,0 Mrd. €).

In puncto Anlegervergütung gibt es ebenfalls gute Neuigkeiten: Der weltweit führende Logistikkonzern hat seine erste Tranche des Aktienrückkaufs in Höhe von 800 Millionen € zwar abgeschlossen; es gibt jedoch ein neues Rückkaufprogramm in Höhe von 500 Millionen €, das im ersten Quartal 2023 endet. Hinzu kommt eine Dividende, die bei aktuellen Bewertungen eine Rendite von 4,5% bringt.

Auch bilanziell zeigt sich das Unternehmen sehr gesund mit einer Nettoverschuldung/EBITDA von 1,3, obwohl die Zinsaufwendungen im Quartal um 10 Millionen € gestiegen sind.

Nach einem höheren Bedarf an Betriebskapital in der ersten Jahreshälfte profitiert das Unternehmen nun von einer Trendwende: Der Nettogewinn im dritten Quartal lag über dem Vorjahreswert, ebenso wie das Ergebnis je Aktie, das von 0,87 auf 1,01 € stieg.

Auf der Grundlage der Kerngeschäftsaktivitäten von DHL stellen wir fest: Was die Bewertung angeht, so wird die Deutsche Post immer noch mit einem Abschlag im Vergleich zu ihrem historischen Durchschnitt gehandelt: Trotz der Rekordergebnisse und der höheren Prognosen wird die Deutsche Post AG mit einem KGV von 8 gehandelt, verglichen mit dem historischen Durchschnitt von 15.

Mit diesem Kurspotenzial gehört die DP-Aktie aus unserer Sicht derzeit in jedes gut sortierte Value-Depot.

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