Uniper-Aktie fliegt: Das steckt dahinter!
Am Montag +25%, heute Morgen im frühen Handel erneut fast +15% bei hohen Handelsumsätzen: Die Uniper-Aktie (WKN: UNSE01) fliegt! Auf den ersten Blick gibt es keinen ersichtlichen Grund für die Kursexplosion. Was könnte dahinterstecken? Und wie weit geht der Höhenflug noch?
Uniper erzeugt Strom aus Kohle und Gas und zählt zu den drei größten Gashändlern in Deutschland. Der Düsseldorfer Konzern ist 2016 durch Abspaltung aus dem Essener Energiekonzern E.ON entstanden. Seit März 2020 gehört das Unternehmen mehrheitlich dem finnischen Energiekonzern Fortum, doch der Bund übernimmt diese Anteile und wird dann 99% von Uniper halten.
Musterbeispiel für Achterbahnfahrt
Wenn es ein Musterbeispiel für eine Achterbahnfahrt an der Börse gibt, dann ist die Uniper-Aktie ganz sicher eins. Bei über 41 € ins Jahr gestartet, ist das Papier ins Bodenlose gestürzt, nachdem der Versorger aufgrund ausbleibender Gaslieferungen aus Russland in die Insolvenz zu rutschen drohte und vom Bund gerettet werden musste.
Kurssturz bis auf 2,55 €
Die Talfahrt ging im September bis auf 2,55 € hinunter. Und seitdem reiben sich Anleger verwundert die Augen. Denn inzwischen notiert der Titel bei über 7,90 € und hat somit binnen weniger Wochen vom Tief um +210% zugelegt!
Gibt es hier bahnbrechende positive Neuigkeiten, die den Kursanstieg erklären würden? Überraschenderweise gibt es die nicht. Im Gegenteil, es droht Ungemach! Denn Ende Oktober hat Uniper den Verlust von mehr als der Hälfte des Grundkapitals angezeigt. Deshalb gibt es am 19. Dezember eine außerordentliche Hauptversammlung.
Kapitalerhöhung kommt
Zur Erinnerung: Vorgesehen ist eine Kapitalerhöhung in Höhe von 8 Milliarden € zum Ausgabepreis von 1,70 € je Aktie – unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre. Nur der Bund wird die im Rahmen der Kapitalerhöhung auszugebenden Aktien zeichnen. Außerdem erwirbt der Staat die derzeit von Fortum gehaltenen Uniper-Aktien für 1,70 € je Anteil, so dass er am Ende auf die 99%-Beteiligung kommt.
Bisherige Aktionäre sollten sich vergegenwärtigen, dass sie mit diesen Maßnahmen in Kürze also massiv verwässert werden.
Konzern fährt hohe Verluste ein
Zudem darf man nicht vergessen, dass der Konzern weiterhin täglich hohe Verluste einfährt, die sich am Jahresende bis auf 27 Milliarden € summieren dürften. Und da Uniper praktisch pleite ist, muss die staatliche Förderbank KfW Finanzmittel entsprechend des Liquiditätsbedarfs zur Verfügung stellen. Dabei handelt es sich keinesfalls um Zuschüsse, sondern um Darlehen, die eines Tages zurückgezahlt werden müssen.
Wie sind angesichts solcher eigentlich desaströsen wirtschaftlichen Verhältnisse solche Kurssprünge wie in den vergangenen Wochen möglich? Die Antwort: Einerseits dürften sich Shortseller eindecken, die den Kurs zuvor mit Leerverkäufen in den Keller getrieben hatten.
Spielwiese für Zocker
Andererseits ist die Uniper-Aktie anscheinend zu einer Spielwiese für Zocker geworden, auf der sich diese mit dem Geruch schneller Prozente in der Nase nur allzu gerne tummeln. Im Live Chat von sharedeals.de wird das Papier jedenfalls heiß diskutiert. Hier tauschen sich nicht nur Kleinanleger aus, sondern auch Chart-Profis und Börsenexperten geben ihre fundierten Einschätzungen ab.
Nichts für seriöse Anleger
Anleger stellen sich natürlich nach der Kursrallye die Frage: Wie hoch fliegt die Aktie noch? Das kann keiner seriös beantworten. Was man aber sagen kann: Für seriöse Anleger ist dieses Papier auf gar keinen Fall etwas.
Die staatliche Rettung des Unternehmens ist zwar positiv zu bewerten. Doch damit geht eine massive Verwässerung der Aktionäre einher. Aktuell ist Uniper an der Börse mit 2,89 Milliarden € bewertet – und das bei täglichen massiven Verlusten und einem unsicheren künftigen Geschäftsmodell.
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