Uniper-Aktie: Drama geht weiter – zurück in den Keller?
Die wilde Achterbahnfahrt bei der Uniper-Aktie (WKN: UNSE01) geht weiter. Vom Hoch am Dienstag bei 8,55 € hat das Papier binnen 48 Stunden schon wieder extrem abgegeben. Heute geht es mit -11% auf 5,58 € erneut eine Etage tiefer. Wie sollten sich Anleger jetzt verhalten?
Uniper erzeugt Strom aus Kohle und Gas und zählt zu den drei größten Gashändlern in Deutschland. Der Düsseldorfer Konzern ist 2016 durch Abspaltung aus dem Essener Energiekonzern E.ON entstanden. Seit März 2020 gehört das Unternehmen mehrheitlich dem finnischen Energiekonzern Fortum, doch der Bund übernimmt diese Anteile und wird dann 99% von Uniper halten.
Völlig aus der Bahn geworfen
Eine ist bereits klar: Die Uniper-Aktie wird in diesem Jahr zu einer der meistgehandelten und meistdiskutierten werden. Ein unvorhersehbares Ereignis – der Krieg in der Ukraine – hat den Energieversorger völlig aus der Bahn geworfen. „Schwarzer Schwan“ nennt man das an der Börse.
Kurz vor der Insolvenz stehend infolge ausbleibender Gaslieferungen aus Russland fahren die Düsseldorfer täglich massive Verluste ein, weil sie kein billiges Gas mehr bekommen, aber teure Lieferverträge erfüllen müssen.
Die ganze Misere ist am 3. November bei der Vorlage der Neun-Monats-Ergebnisse offenkundig geworden.
Die Katastrophe wird immer größer
Dass der Bund hier einspringen und das Unternehmen retten muss und wird, ist hinlänglich bekannt. Doch das Ausmaß der Katastrophe wird anscheinend immer größer.
Wenig überraschend hat Uniper am Mittwoch mitgeteilt, das Stabilisierungspaket werde nun finalisiert – doch die anfängliche Kapitalerhöhung von 8 Milliarden € werde „allein nicht ausreichen, um Uniper zu stabilisieren“.
Und noch mehr neue Aktien...
Und so wird es für Aktionäre erneut sehr, sehr bitter: Es werden weitere neue Aktien ausgegeben, um sich Kapital in Höhe von 25 Milliarden € zu beschaffen. Das Geld soll genutzt werden „zur teilweisen Wiederherstellung des durch weitere Verluste geschwächten Eigenkapitals in den Jahren 2022, 2023 und 2024“.
Wie bei der bereits geplanten Kapitalmaßnahme über 8 Milliarden € schauen Alt-Aktionäre in die Röhre: Ihnen wird kein gesetzliches Bezugsrecht zugestanden. Nur die Bundesrepublik Deutschland zeichnet die neuen Papiere. Auch für diese Aktien zahlt der Staat 1,70 € je Anteil.
Weil der Gasversorger das Geld schnell braucht, wird die staatliche Förderbank KfW die Finanzmittel bereitstellen. Es ist eine Zwischenfinanzierung.
Massive Verwässerung
Man muss sich einmal vorstellen, welche massive Verwässerung hier auf Anteilseigner zukommt, sofern die EU-Kommission in Brüssel zustimmt: Zunächst waren es 8 Milliarden € Kapitalbedarf, jetzt kommen noch einmal 25 Milliarden € hinzu, macht also insgesamt nun 33 Milliarden €. Bei einem Preis von 1,70 € je Aktie wird es also 19,41 Milliarden neue Papiere geben.
Wir haben mehrfach dringend davor gewarnt, hier zu investieren, zuletzt in diesem Artikel. Das Unternehmen wird an der Börse immer noch mit 2 Milliarden € bewertet, obwohl niemand weiß, wann und ob es überhaupt jemals wieder Geld verdienen wird.
So beurteilt auch die US-Bank JPMorgan die Aussichten des Konzerns als düster und stuft die Aktie auf „Untergewichten“ mit einem Kursziel von 2,20 €.
Spielwiese für Zocker
Das Papier ist zu einer Spielwiese für Zocker geworden, die sich hier austoben. Nachdem Leerverkäufer den Kurs im September schon einmal bis auf 2,55 € in den Keller getrieben hatten, könnte dieses Spiel nun wieder von vorne losgehen.
Man kann es nur noch einmal wiederholen: Jeder halbwegs vernünftige Anleger sollte einen großen Bogen um die Uniper-Aktie machen. Wer auch zocken will, ohne sich die Finger zu verbrennen, sollte sich im Live Chat von sharedeals.de umsehen, wo das Papier diskutiert wird und Chart-Profis und Börsenexperten fundierte Einschätzungen abgeben.
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