Apple-Aktie: Ärger in China – was nun?

Schlechte Nachrichten für Apple (WKN: 865985): Beim chinesischen Zulieferer Foxconn rumort es. Nachdem das große Werk in Zhenghou, auch „iPhone-City“ genannt, im Oktober aufgrund eines Corona-Ausbruchs vorübergehend schließen musste, gibt es jetzt laut Medienberichten Ärger mit der Bezahlung der dortigen Angestellten. Muss man nach dem handelsfreien Tag heute am Freitag mit Rückschlägen für die Aktie rechnen, die am Mittwoch bei 151,07 US$ aus dem Handel gegangen ist?

Apple ist ein US-amerikanischer Technologiekonzern mit Sitz in Cupertino, Kalifornien. Der Soft- und Hardwareentwickler entwirft und vertreibt Smartphones, Smartwatches, Kopfhörer, Tablets und Computer. Seine Unterhaltungselektronik wird durch den Vertrieb einer eigenen Musik- und Filmplattform strategisch ergänzt. Mit einer Marktkapitalisierung von 2,4 Billionen US$ ist Apple aktuell das wertvollste Unternehmen der Welt.

Sturm im Tech-Sektor glimpflich überstanden

Im bisherigen Jahresverlauf hat die Apple-Aktie alle Börsen-Stürme, die vor allem den Tech-Sektor arg durchgewirbelt haben, im Vergleich zu anderen Werten relativ glimpflich überstanden. Der Wertverlust seit Anfang Januar beträgt aktuell -17%.

Seit dem Tief bei rund 130 US$ Mitte Juni klettert das Papier wieder hoch. Die große Frage lautet nun, ob das so bleibt oder ob die Aktie sogar das Minus in einer Jahresendrallye noch wettmachen kann.

Proteste in Zenghou

Anscheinend stehen die Aussichten schlecht, denn die Fabrik in Zenghou ist nicht irgendeine, sondern das weltweit größte Montagewerk für iPhones. Rund 200.000 Menschen arbeiten dort und produzieren unter anderem das iPhone 14 Pro und das 14 Pro Max.

Nach dem Covid-Ausbruch im Oktober, der Schließung des Werkes und dem nachfolgenden Abgang zahlreicher Arbeiter sah sich Zulieferer Foxconn gezwungen, per Stellenausschreibung neue Mitarbeiter zu suchen. Um genau die geht es jetzt.

Es kam zu Protesten betreffend der vereinbarten Bezahlung, genauer gesagt über einbehaltene Löhne und Prämien. Foxconn hat mittlerweile Fehler eingestanden.

Um die Ausschreitungen zu beenden, greift der taiwanesische Konzern zu einem ungewöhnlichen Mittel: Er bietet allen neu eingestellten Mitarbeitern 1400 US$ – wenn sie den Komplex in Zenghou verlassen.

Lieferengpässe fürs iPhone

Obwohl Apple schon im Oktober im Rahmen der Bekanntgabe der Quartalsergebnisse Lieferengpässe für das iPhone wegen des Covid-Ausbruchs angedeutet hatte und diese am 6. November in dieser Meldung spezifiziert hatte, war man bislang davon ausgegangen, dass das laufende und so wichtige Weihnachtsgeschäft für den Konzern nicht groß beeinträchtigt würde.

Inzwischen heben Analysten warnend den Zeigefinger. So belässt die Credit Suisse zwar ihre Einstufung auf „Übergewichten“ mit einem Kursziel von 184 US$. Zugleich erklärt die Bank jedoch, wenn es zu weiteren Verzögerungen bei den Lieferterminen komme, gebe es erhebliches Abwärtspotenzial bei den Umsätzen von Apple.

Lahmt der Goldesel?

Das iPhone ist seit jeher der Geschäftstreiber schlechthin für den Apfel-Konzern. Er erzielte damit allein im letzten Quartal 42,6 Milliarden US$ Umsatz, das war die Hälfte des Gesamtumsatzes. Die Kunden lieben die Produkte aus Kalifornien und insbesondere das kultige Smartphone.

Wenn im Weihnachtsgeschäft nicht genügend Geräte zur Verfügung stehen sollten, um die Nachfrage zu befriedigen, wäre das extrem schlecht für Apple. Und ein lahmender Goldesel dürfte auch den Aktienkurs belasten.

Wir haben zuletzt schon in diesem Artikel darauf hingewiesen, dass Anleger möglicherweise kurzfristig mit Schwierigkeiten rechnen müssen. Dies insbesondere vor dem Hintergrund der hohen Inflation, einer aufkommenden Rezession und entsprechender Konsumzurückhaltung der Verbraucher.

Eckpfeiler im Depot

Langfristig gesehen bleiben die Aussichten jedoch zweifellos gut. Apple ist zwar an der Börse sehr hoch bewertet, verfügt jedoch über eine sehr starke Bilanz und generiert einen hohen operativen Cashflow.

Meiner Meinung nach sollten sich Anleger von den jüngsten Entwicklungen nicht verunsichern lassen und an ihrer Position festhalten. Die Apple-Aktie gehört einfach als Eckpfeiler des Tech-Sektors ins Depot.

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