Ölpreis: Goldman Sachs und UBS flirten mit 100 US$

Die Ölpreise leiden derzeit an einem Schwächeanfall. Zudem wird der Markt immer komplizierter, da sich die Einflussfaktoren von wirtschaftlicher und politischer Seite mehren. Ist dies nun das Ende der hohen Ölpreise und damit auch der Rallye für Öl-Supermajors wie Royal Dutch Shell (WKN: A0ER6S), ExxonMobil (WKN: 852549), TotalEnergies (WKN: 850727) oder Chevron (WKN: 852552)? Die Analysten von Goldman Sachs und der UBS-Bank sind diesbezüglich ganz anderer Meinung.

Der Energiesektor, speziell der Öl-Sektor, hat in diesem Jahr eine grandiose Performance präsentiert. Aktien von ExxonMobil konnten so seit Jahresbeginn knapp +80% steigen.

Turbulenzen im Öl-Sektor

Wie kommt es, dass sich die Ölpreise inmitten der globalen Energiekrise schwächer präsentieren? In der Tat lasten aktuell mehrere Faktoren auf dem Sektor, die Anleger vorsichtiger werden lassen.

Da wäre zum einen der kommende Preisdeckel der EU- und der G7-Staaten sowie ein baldiges Embargo für russisches Öl. Zum anderen fallen die schwächeren Nachfrage-Aussichten aus China negativ ins Gewicht.

Wegen der rezessiven Tendenzen der Weltwirtschaft hatte die IEA bereits letzte Woche ihre Prognosen für das Ölverbrauchswachstum 2023 um 100.000 von 1,7 auf 1,6 Millionen Barrel Mehrnachfrage gekürzt.

Zusätzlich wurden die Märkte auch in Unsicherheit versetzt, nachdem das Wallstreet Journal über eine angebliche Produktionserhöhung der OPEC von bis zu 500.000 Barrel pro Tag berichtet hatte. Die Meldung wurde jedoch nachträglich vom saudischen Energieminister dementiert.

Was sagen die Experten?

Wenn es nach den Banken UBS und Goldman Sachs geht, sind demnächst wieder steigende Ölpreise angesagt. Der jüngste Bericht der UBS legt nahe, dass sich die Preise in den kommenden Monaten wieder über 100 US$ je Barrel bewegen sollten.

Im besten Szenario sieht die Bank im kommende Jahr sogar Ölpreise zwischen 140 und 170 US$ je Barrel, während im „Worst-Case-Szenario“ Preise von 50 bis 80 US$ je Barrel denkbar wären.

Auch Goldman Sachs bleibt stark optimistisch für die Ölpreise. Zwar hat die Bank für das laufende Jahr jüngst ihren Ausblick gesenkt, jedoch nur von 110 US$ auf 100 US$ je Barrel im vierten Quartal.

Jeffrey Currie von Goldman Sachs positionierte sich zuletzt äußerst optimistisch für die Ölpreise im kommenden Jahr.

So sagte Currie gegenüber Bloomberg:

Wir sind definitiv optimistisch für das nächste Frühjahr, aber was zwischen jetzt und dem nächsten Frühjahr passiert, ist höchst ungewiss.

Auf die Frage, was passieren würde, wenn China „aufwacht“ und die Nachfrage plötzlich zunimmt, sagte Currie, dass dies der Grund sei, warum Goldman für das kommende Jahr ein Preisziel von 115 US$ je Barrel Öl prognostizieren würde.

Goldman Sachs-Analyst Jeff Currie fügte hinzu:

Man kann sich das Jahr 2022 als ein Umfeld vorstellen, in dem die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt, der größte Rohstoffverbraucher der Welt, im Winterschlaf liegt.

Bislang sei es kaum zu Angebotsverknappungen gekommen, da Russland bislang weiter hohe Volumen an Öl über Umwege verkaufen konnte. Der tatsächliche Angebots-Schock könnte, laut Currie, aus den langjährigen Unterinvestitionen in diesen Sektor hervorgehen.

Überwiegen die negativen oder positiven Faktoren?

Zuletzt sollen sich die Diskussionen über eine Preisobergrenze für russisches Öl im Bereich zwischen 65 und 70 US$ je Barrel bewegt haben. Auf das russische Angebot dürfte sich dies nicht wesentlich auswirken, da russisches Ural-Öl bereits mit knapp über 20 US$ Abschlag gegenüber Brent gehandelt wird.

Das kommende Embargo könnte den Markt dagegen verengen. Am 5. Dezember 2022 soll das Embargo der EU starten, das Importe von russischem Rohöl über den Seeweg verbietet, bevor die Sanktion im nächsten Februar auch auf russische Ölprodukte ausgeweitet wird.

Damit fällt ein großer Teil des Angebots für die EU weg, welches fortan aus anderen Quellen ersetzt werden muss.

Im Vorfeld des Embargos dürften einige Öl-Abnehmer präventiv ihre Lagerbestände aufgebaut haben, was kurzfristig für eine geringere Nachfrage sorgen könnte.

Dagegen dürfte sich die OPEC mit Produktionskürzungen in Stellung bringen, um einen größeren Preisverfall zu verhindern.

Wie Sie sehen, hat es den Anschein, als würden derzeit zu viele Köche die Suppe versalzen. Letztendlich wird Angebot und Nachfrage über die Ölpreise entscheiden.

Doch wie es auch Jeffrey Currie sagte, wird momentan kaum neues Angebot geschaffen, um die langfristige Nachfrage zu befriedigen.

Daher gilt für Investoren: Solange keine oder nur geringe Investitionen getätigt werden, welche das Angebot in Zukunft signifikant erhöhen, sollten sich ausgewählte Öl-Aktien weiter als eine gute Anlage erweisen.

Energiewende führt zu explosiven Ölpreisen

Die Energiewende steht nun nicht mehr unmittelbar vor der Tür, wir sind mitten drin. Gut möglich, dass fossile Brennstoffe in ferner Zukunft an Anklang verlieren.

Aber die meisten Anleger vergessen dabei, dass die Nachfrage in den kommenden Jahren unweigerlich steigen muss, um einen sicheren Übergang zu gewährleisten.

Während die Nachfrage wächst, geht das Angebot jedoch kontinuierlich zurück, weil Ölkonzerne nicht mehr in neue Förderung investieren, sondern ihrerseits die Investitionen in erneuerbare Energien erhöhen, finanziert aus Rekordgewinnen aus ihren Ölverkäufen.

Sogar die grünen Regierungen, die den Ölausstieg vorantreiben, lassen grüne Investitionen als abschreibungsfähige Maßnahmen gelten, um die Übergewinnsteuer zu senken.

Deshalb rate ich weiterhin zu exorbitant günstig bewerteten Öl-Aktien.

Eine Aktie, die in der Nordsee Öl fördert, hat es mir in dieser Woche besonders angetan.

Der gesamte Unternehmenswert liegt hier lediglich noch beim 1,5-fachen Betriebsgewinn, während der Vorstand tagtäglich massenhaft Aktien, mit siebenstelligen Summen, von der Börse zurückkauft.

Sind die überschüssigen Papiere erstmal weggekauft, rechne ich bei dieser Aktie mit einem massiven Kursanstieg von bis zu +100% innerhalb von 6 Monaten!

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