König & Bauer-Aktie: Deutet sich eine Trendwende an?
Die König & Bauer-Aktie hat sich wieder leicht berappelt und konnte schon vor der Bekanntgabe der Geschäftszahlen eine Kurssteigerung von +33% hinlegen. Aktuell notiert sie bei 15,60 €. Die verbesserte Geschäftsentwicklung gab dem Papier einen zusätzlichen Schub. Kommt jetzt die erwartete Trendwende?
König & Bauer ist das älteste Unternehmen hinsichtlich der Herstellung von Druckmaschinen. Mit seinem umfassenden Produktsortiment ist die Firma immer auf der Höhe der Zeit, dies gilt insbesondere im digitalen Zeitalter. Der Konzern ist international tätig und hat seinen Hauptsitz in Würzburg in Bayern.
Während der Corona-Pandemie konnte die Aktie den vorherigen Abwärtstrend stoppen, doch seit Anfang des Jahres kannte sie bis in den Herbst nur eine Richtung, nämlich abwärts. Das Resultat daraus ist, dass das Unternehmen nur noch eine Marktkapitalisierung von 258 Millionen € hat.
Profitables Wachstum und starke Nachfrage im dritten Quartal
Die Geschäfte kamen im dritten Quartal richtig in Schwung. In der Druckbranche stehen hohe Modernisierungsmaßnahmen an, und der Druckmaschinenhersteller konnte die Lieferkettenprobleme verringern. Beides sorgte für eine gute Geschäftsentwicklung.
Der Umsatz stieg um 6,7% auf 313,9 Millionen €. Hierfür verantwortlich waren die beiden Geschäftsfelder Sheetfed und Digital&Webfed.
Der Anstieg beim Umsatz schlug sich auch beim Ergebnis nieder. Trotz der bestehenden Widrigkeiten konnte ein positives EBIT von 10,8 Millionen € erzielt werden, dies entspricht etwa dem Vorjahresniveau. In den beiden vorherigen Quartalen wurde ein hoher EBIT-Verlust erzielt.
Neunmonatszahlen von drittem Quartal stark beeinflusst
Die gute Entwicklung im dritten Quartal konnte in der Gesamtbetrachtung eine wesentliche Verbesserung herbeiführen. So verbesserte sich der Gesamtumsatz um 2,3% auf 805,7 Millionen €. Davon entfielen 32,3% auf Leistungen im Service-Bereich.
Der operative Verlust von -4,6 Millionen € im Vorjahreszeitraum konnte um 1,6 Millionen € verringert werden. Für das negative Gesamtergebnis sind die Verluste im ersten und zweiten Quartal verantwortlich.
Auftragseingang beschleunigt sich
Auch hier war das dritte Quartal ein Trendsetter. Der Auftragseingang betrug hier 333 Millionen €, in den ersten neun Monaten stieg er um rund 5% auf 1,02 Milliarden €. Der Auftragsbestand per 30. September liegt ebenfalls bei 1,02 Milliarden €, dies entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 25%.
Mit diesem hohen Auftragsbestand ist der Konzern auf längere Zeit gut ausgelastet.
Ausblick konkretisiert
Im Hinblick auf die bisherige Entwicklung und der Erwartung eines soliden vierten Quartals hat der Konzern seine Jahresprognose konkretisiert. Demnach soll der Jahresumsatz bei 1,16 bis 1,19 Milliarden € liegen.
Beim operativen EBIT rechnet man mit 15 bis 20 Millionen €, daraus ergib sich eine EBIT-Marge von 1,3 bis 1,7%.
Weiterreichung der gestiegenen Kosten
Die Kostensteigerungen durch höhere Material- und Energiepreise in Höhe 24 Millionen € konnten nur in Höhe von 18 Millionen € weitergereicht werden. Somit trugen sie mit dazu bei, dass die Profitabilität noch nicht zufriedenstellend ist. Die Weitergabe soll jedoch verbessert werden.
Ist die Kurssteigerung nachhaltig?
Der Kursanstieg der König & Bauer-Aktie von rund 33% war sehr schnell, der Markt nahm hier die gute Entwicklung im dritten Quartal vorweg. Es sollte jedoch nicht vergessen werden, dass der Weg zu einer zufriedenstellenden Gesamtrendite noch lang ist.
Konjunkturelle Verwerfungen können sehr schnell wieder zu einer Verschlechterung der Gesamtsituation des Konzerns führen. Das sehen auch einige Analysten so. Kepler Cheuvreux taxieren den fairen Wert auf 15 €, Warburg Research ist mit einem Zielkurs von 25 € wesentlich optimistischer.
Konzernlage verbessert sich
Der Konzern befindet sich aus meiner Sicht wieder im Aufwind, dies hat das gute dritte Quartal gezeigt. Die gute Auftragslage sowie die Jahresprognose machen deutlich, dass es vorwärtsgeht.
Meiner Meinung nach dürfte der faire Wert bei 22 € liegen, das entspräche einer Marktkapitalisierung von rund 363 Millionen €. Von einer Trendwende spreche ich jedoch noch nicht, es dürfte beim Kurs weiterhin volatil bleiben.
Erst wenn dieses Kursziel nachhaltig überschritten wird, kann man von einem Aufwärtstrend sprechen.
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