Valneva-Aktie: Comeback des Corona-Impfstoffs?

Die Aktie von Valneva (WKN: A0MVJZ) bewegt sich seit einem Monat seitwärts in einer Range zwischen 6 und 7 €. Jetzt redet Firmenchef Thomas Lingelbach in einem Interview Klartext. Er warnt unter anderem davor, die Corona-Pandemie als erledigt zu betrachten. Hegt der CEO noch Hoffnungen auf ein Comeback des eigenen Vakzins?

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Valneva ist ein französisch-österreichisches Biotech-Unternehmen mit Hauptsitz in Saint-Herbain. Die Firma entwickelt und vermarktet Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten. An der Börse wird die Gesellschaft aktuell mit rund 898 Millionen € bewertet.

Kein schönes Jahr für Aktionäre

Für Valneva-Aktionäre war 2022 kein schönes Jahr. Von über 23 € Anfang Januar ist der Kurs um -72% auf aktuell 6,43 € abgestürzt. In erster Linie waren natürlich die gescheiterten Bemühungen mit dem Corona-Impfstoff VLA 2001 der Auslöser, der zwar zugelassen ist, aber kaum Abnehmer findet.

Lingelbach glaubt an Totimpfstoff

Wir hatten zuletzt in diesem Artikel beleuchtet, dass sich das Unternehmen noch ein Hintertürchen offenlässt, um möglicherweise mit Hilfe eines Geldgebers einen potenziellen Covid-19-Impfstoff der zweiten Generation zu entwickeln.

In diese Richtung denkt jedenfalls CEO Thomas Lingelbach, wie er in einem Interview mit dem Wiener Kurier durchblicken lässt. Er lässt darin verlauten, dass er nach wie vor an den eigenen Totimpfstoff glaubt und sich sogar eine Produktion in Österreich vorstellen kann.

In Bezug auf die Pandemie vertritt Lingelbach eine eindeutige Meinung:

Auch wenn Politiker sie schon für beendet erklärt haben und sie ihren Schrecken etwas verloren hat, ist sie aus medizinisch-wissenschaftlicher Sicht immer noch da. Das Virus zirkuliert nach wie vor und es besteht die Gefahr von gefährlichen Varianten.

Warnung vor Impfmüdigkeit

Der Valneva-Boss warnt vor der derzeitigen Impfmüdigkeit der Menschen. Die vorhandenen Impfstoffe seien „alle in irgendeiner Form suboptimal, sie halten nicht lange, müssen aufgefrischt werden“.

Fakt ist und bleibt allerdings: Valnevas Vakzin möchte nach wie vor kaum jemand haben. Die Zahl der gemeldeten Impfungen mit VLA 2000 liege in Deutschland nur bei 3111, heißt es in diesem Bericht von den Apotheken.

Geringe Nachfrage nach VLA 2001

Laut der Fachleute sei die geringe Nachfrage bei Valneva unter anderem auf die sehr schmale Zielgruppe zurückzuführen, denn der Impfstoff sei lediglich für Personen zwischen 18 und 50 Jahren zugelassen und nur für eine Erstimmunisierung geeignet.

Bekanntlich hat die französische Biotech-Schmiede die Produktion des Vakzins vor geraumer Zeit bereits eingestellt. Die Zusammenarbeit mit IDT Biologica bei der Herstellung wurde beendet.

Konkurrenz ist weit voraus

Könnte Valneva also alles in allem doch noch mal mit seinem Covid-19-Impfstoff reüssieren? Meiner Meinung nach eher nicht. Wie schon mehrfach in Artikeln dargelegt und auch für jeden offensichtlich, ist die Konkurrenz in Gestalt von BioNTech/Pfizer und Moderna mit den jeweiligen mRNA-Vakzinen einfach meilenweit voraus.

Zudem werden selbige konsequent weiterentwickelt. Ich denke nicht, dass Valneva diesen Vorsprung jemals aufholen könnte.

Anleger sind daher weiterhin gut damit beraten, sich auf die anderen Aktivitäten des Unternehmens zu fokussieren. Hier wären in erster Linie der Chikungunya-Impfstoffkandidat (VLA 1553) sowie der gegen Lyme-Borreliose (VLA 15) zu nennen.

Anleger müssen geduldig bleiben

Valneva selbst stellt sich jedenfalls in dieser Hinsicht strategisch auf und hat zuletzt die neue Chief Commercial Officerin (COO) Dipal Patel verpflichtet.

Bei beiden Wirkstoffen erscheint eine Zulassung nach entsprechenden positiven Daten realistisch. Allerdings wird das noch eine geraume Zeit dauern, so dass Aktionäre hier weiterhin geduldig bleiben müssen.

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