Deutsche Bank-Aktie: Noch Luft für höhere Kurse?

Die Aktie der Deutschen Bank (WKN: 514000) hat sich von ihren September-Tiefs bei 7,65 € deutlich entfernt und notiert wieder über der Marke von 10 €. Gibt es nach der ordentlichen Erholung noch Luft nach oben oder droht jetzt erstmal wieder eine Korrektur?

Die Deutsche Bank ist nach Bilanzsumme und Mitarbeiterzahl das mit Abstand größte Kreditinstitut Deutschlands. Das Unternehmen mit Sitz in Frankfurt am Main ist als Universalbank tätig und unterhält bedeutende Niederlassungen in London, New York City, Singapur, Hongkong und Sydney. Aktuell kommt das Unternehmen auf einen Börsenwert von 21 Milliarden €.

Auf Jahressicht noch im Minus

Für die meisten Anleger wird 2022 wohl kein besonders gutes Jahr. Die großen Indizes haben zwar eine starke Herbstrallye aufs Parkett gelegt, stehen aber auf Jahressicht immer noch deutlich im Minus. Das gilt auch für die Aktie der Deutschen Bank. Wertverlust seit Anfang Januar: -10%.

Kurz vor dem Jahresende fragen sich viele Anleger, wie es wohl in 2023 mit Finanztiteln weitergehen könnte. Dass eine Rezession ansteht, dürfte unbestritten sein. Die Frage ist zwar noch, in welcher Ausprägung, doch es dürfte bereits feststehen, dass den Geldinstituten Kreditausfälle drohen.

Risikovorsorge gegen Kreditausfälle

Die Deutsche Bank hat wie alle anderen natürlich ihre Hausaufgaben gemacht und Risikovorsorge betrieben, sprich Rückstellungen von 900 Millionen € in der Bilanz gebildet. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft entsprach nach Angaben des Unternehmens nach neun Monaten 24 Basispunkten des durchschnittlichen Kreditvolumens.

Für 2023 nur verhalten optimistisch

Das Management zeigt sich gleichwohl für 2023 nur verhalten optimistisch, wie wir Mitte Oktober in diesem Artikel dargelegt haben. Begründung: Auf Privathaushalte und Unternehmen kämen schwierige Zeiten zu.

Nicht zu vernachlässigen ist auch die Tatsache, dass die Verbraucher in wirtschaftlich schwierigen Zeiten eher weniger dazu bereit sind, Kredite aufzunehmen. Lars Stoy, Leiter Privatkunden von Deutscher Bank und Postbank, äußerte bereits in einem Interview, die Nachfrage sei spürbar gesunken.

Auf der anderen Seite fängt das Institut dies natürlich durch höhere Zinsen auf. Und die Leitzinsen der Europäischen Zentralbank dürften noch nicht am Ende der Fahnenstange angekommen sein, wenn man auf die schon viel weiter vorangeschrittene US-Notenbank blickt.

Geschäftlich sieht es gut aus

In diesem Jahr laufen die Geschäfte jedenfalls gut. Die Deutsche Bank hat das höchste Ergebnis in einem dritten Quartal seit 2006 eingefahren und einen Vorsteuergewinn von 1,6 Milliarden € erzielt. Der Gewinn nach Steuern verdreifachte sich im Vergleich zum Vorjahr auf 1,2 Milliarden €.

Entsprechend zufrieden zeigte sich Vorstandschef Christian Sewing:

Das unterstreicht die erfolgreiche Transformation unserer Bank. Wir haben die Ertragskraft der Deutschen Bank deutlich verbessert.

Finanzvorstand James von Moltke sieht das Geldhaus „in allen vier Kerngeschäftsfeldern stärker aufgestellt“. Damit habe man „die Basis geschaffen für die nächste Phase unserer Strategie bis zum Jahr 2025“.

Besser an der Seitenlinie bleiben

Die Fortschritte der Frankfurter beim Umbau des Konzerns sind unverkennbar und schlagen sich auch im Aktienkurs nieder. Zugleich ist der Konzern an der Börse aktuell mit 21 Milliarden € und somit moderat bewertet.

Ich würde dennoch aktuell lieber an der Seitenlinie bleiben. Immerhin ist der Kurs seit Ende September bereits um mehr als +30% gestiegen, und allein der Blick auf den Chart verrät, dass hier eine Korrektur anstehen dürfte.

Darüber hinaus bin ich grundsätzlich kein Fan von deutschen Finanztiteln. Das große Geld wird nach wie vor woanders verdient, wie der Blick über den Großen Teich verrät.

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