K+S-Aktie: Das hat gerade noch gefehlt

Böse Überraschung: Die K+S-Aktie (WKN: KSAG88) ist am Mittwoch um -7% auf 19,15 € eingebrochen und damit aus ihrer vorherigen Seitwärtsrange nach unten ausgeschert. Heute Morgen notiert sie bei 19 €. Auslöser für den Kursrutsch war die Nachricht, dass US-Wettbewerber Mosaic seine Produktion aufgrund schwächerer Nachfrage vorübergehend zurückfährt. Wie sollten Anleger jetzt mit der Situation umgehen?

K+S

Die K+S AG mit Sitz in Kassel bietet eine Vielzahl von Rohstoffen an, die vor allem der Landwirtschaft in Form von Dünger zugutekommen. Der Bergbaukonzern gehört zu den bedeutendsten Salz- und Kali-Anbietern weltweit und ist vor allem in Europa sowie Nord- und Südamerika tätig. An der Börse hat das MDAX-Unternehmen derzeit einen Wert von 3,73 Milliarden €.

Schlusslicht im MDAX

Am Tabellenende fühlt sich kein Fußballverein wohl, denn es droht der Abstieg. Die Börse ist zwar eine ganz andere Welt, doch am Mittwoch ließen sich gut Parallelen ziehen. So bildete gestern die K+S-Aktie das Schlusslicht im MDAX, und auch hier fragen sich Anleger: Droht der Abstieg?

Noch weist das Papier auf Jahressicht ein stolzes Plus von knapp 27% auf. Allerdings verrät schon ein Blick auf den Chart, dass seit dem Hoch bei 36,45 € Mitte April frostige Zeiten angebrochen sind.

US-Rivale Mosaic erschreckt Anleger

Für den gestrigen Abverkauf dürfte der US-Düngemittelproduzent Mosaic mit einer überraschenden Mitteilung gesorgt haben. Dieser fährt in seiner Kali-Mine Colonsay im kanadischen Saskatchewan die Produktion vorübergehend zurück.

Er erklärt das damit, da die Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte langsamer als erwartet zurückkehre, reichten die Lagerbestände aus, um die kurzfristige Nachfrage zu decken.

Diese Nachricht hat Befürchtungen ausgelöst, auch K+S könnte die Produktion einschränken müssen, was sich dann unweigerlich auf Umsätze und Gewinne auswirken würde. Und in einem hochnervösen Börsenumfeld fiel die Reaktion der Anleger ziemlich heftig aus.

So beurteilt der Mosaic-CEO die Lage

Aber ist die schlechte Nachricht aus den USA tatsächlich ein Grund, um sich jetzt von der K+S-Aktie zu trennen? Schauen wir zunächst einmal, wie der CEO von Mosaic die Lage beurteilt.

Joc O'Rourke sagte gestern:

Unsere Entscheidung, Colonsay vorübergehend einzuschränken, spiegelt die kurzfristige Dynamik und nicht die langfristigen Fundamentaldaten des Agrarmarkts wider. Die Erntepreise bleiben stark und unterstützen weiterhin eine gesunde Wirtschaftlichkeit der Erzeuger.

O'Rourke geht weiter von einer „deutlichen Erholung der Düngemittelnachfrage im Jahr 2023“ aus.

Wenn man diese Aussage richtig interpretiert, kann man eigentlich nur zu dem Schluss kommen, den wir bereits mehrfach, zuletzt in diesem Artikel, gezogen haben: Die K+S-Aktie ist aus vielerlei Gründen eine Value-Perle und die Aussichten bleiben mittel- bis langfristig exzellent.

Exzellente Geschäftsergebnisse

Zuletzt haben die Kasseler hervorragende Geschäftsergebnisse präsentiert. So wurde der Umsatz im dritten Quartal mit 1,47 Milliarden € gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt und das operative Ergebnis (EBITDA) mit 633 Millionen € sogar mehr als verfünffacht.

Nach neun Monaten hatte der Düngemittelhersteller bereits sein bis dahin bestes Jahresergebnis aller Zeiten deutlich übertroffen. Die EBITDA-Prognose für 2022 beläuft sich auf 2,4 Milliarden €.

Finanzposition optimiert

Erst in dieser Woche hat K+S noch eine deutliche Verbesserung seiner Finanzposition mitgeteilt: Das Unternehmen hat einen Teil seiner ausstehenden Anleihen mit Fälligkeit in 2024 vorzeitig zurückgekauft und damit seine Verbindlichkeiten um weitere 116,4 Millionen € reduziert. Die Kasseler senken damit ihre Zinskosten um 5 Millionen €.

Wie das Unternehmen weiter mitgeteilt hat, habe die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) das Langfristrating von K+S auf BB+ (bisher: BB) angehoben. Begründet habe dies die Ratingagentur „mit der sehr niedrigen Verschuldung und dem starken Cashflow“.

Die Analysten zeigen sich überwiegend positiv gestimmt. Zuletzt hat die US-Bank JPMorgan ihre Einstufung „Übergewichten“ mit einem Kursziel von 26 € bestätigt.

Aktie fundamental günstig

Man kann es immer wieder nur betonen: Die Aktie ist und bleibt bei einer Marktkapitalisierung von 3,73 Milliarden € fundamental sehr günstig. Das Unternehmen erzielt kräftige Cashflow-Renditen und hat seine Bilanzstruktur weiter optimiert.

Meiner Meinung nach sollte man das Papier geduldig halten und solche scharfen Kursrücksetzer zum Zukauf nutzen. Auch Neueinsteiger können bei diesen Kursen wenig falsch machen.

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