Vodafone-Aktie: Nach dem Kurssturz kaufen?

Die Vodafone-Aktie (WKN: A1XA83) rauscht weiter in die Tiefe und fällt heute mit -4% erstmals unter die Marke von 1 €. Binnen eines Monats hat das Papier um -20% nachgegeben. Wo liegen die Gründe für den Kurssturz? Und ist der Titel jetzt erst recht ein Kandidat fürs Dividenden-Depot?

Die Vodafone Group ist ein international tätiges britisches Telekommunikationsunternehmen. Obwohl die Zentrale mittlerweile in London ist, befindet sich der registrierte Hauptsitz noch in Newbury.

Panikartige Flucht

Bei vielen Anlegern ist der Titel sehr beliebt, weil sich der Konzern in der Vergangenheit als zuverlässiger Dividendenzahler gezeigt hat. Zudem gilt er als solider Standardwert. Aktuell ergreifen Investoren allerdings beinahe panikartig die Flucht. Auf Jahressicht steht ein Wertverlust von -27% zu Buche.

Der Absturz hat begonnen, nachdem das Unternehmen am 15. November seinen Halbjahresbericht vorgelegt hat. Dabei wurden Investoren mit der Aussage vergrault, dass man für das laufende Geschäftsjahr mit einer eher schwachen Gewinnentwicklung rechnet.

Schwaches Geschäft in Deutschland

Richtig rund läuft es schon länger nicht für Vodafone. Der Umsatz des ersten Geschäftshalbjahres (bis Ende September) stieg zwar um 2% auf 22,9 Milliarden €. Doch operativ verdiente das Unternehmen um Sondereffekte bereinigt rund 7,2 Milliarden € und damit 4,2% weniger als im Vorjahreszeitraum.

Die Briten kämpfen vor allem mit der anhaltenden Schwäche in ihrem mit Abstand wichtigsten Markt Deutschland, wo die Telekom dominiert. Hier hat sich das Geschäft laut Konzern unterdurchschnittlich entwickelt. Zudem habe sich die harte Wettbewerbssituation in Spanien und Italien nicht verbessert.

Was ebenfalls nicht gut ankam: Das Unternehmen hat die Preise für die Kunden erhöht, um die wirtschaftlichen Belastungen abzufedern.

CEO Read tritt zum Jahresende ab

Aufgrund der schlechten Zahlen verkündete Konzernchef Nick Read Anfang der Woche nach vier Jahren seinem Rücktritt von diesem Posten zum Jahresende. Er wird auch den Aufsichtsrat verlassen. Interimsweise wird Finanzchefin Margherita Della Valle den Konzern leiten.

Analysten skeptisch

Die jüngsten Entwicklungen kommen bei den Analysten nicht gut an. Erst am Dienstag hat die Credit Suisse ihre Einstufung „Underperform“ mit einem Kursziel von 90 Pence (1,04 €) noch einmal bestätigt. Die US-Bank JPMorgan hat am Mittwoch Vodafone den Status „Negative Catalyst Watch“ verpasst, weil sie mit eher schlechten Nachrichten rechnet, und ihr Kursziel von 100 auf 97 Pence (1,12 €) gesenkt.

Wir haben zuletzt Mitte September in diesem Artikel aufgezeigt, warum das Papier als defensiver Titel in Zeiten hoher Inflation gut ins Depot passt: Vodafone verfügt als Telekommunikationsunternehmen über ein robustes und krisenfestes Kerngeschäft. Außerdem generiert der Konzern einen ausreichenden Cashflow, um Anteilseigner regelmäßig mit Ausschüttungen zu beglücken.

Dividendenrendite 9%

So schütten die Briten zweimal jährlich eine Dividende aus, jeweils im Februar und August. Zuletzt waren es umgerechnet 0,09 € je Aktie. Bei einem Kurs von heute 1 € entspricht das einer sehr guten Dividendenrendite von 9% pro Jahr.

Meiner Meinung nach ist die Aktie gerade jetzt auf dem Niveau eines 25-Jahres-Tiefs kaufenswert. Die schlechten Nachrichten dürften mittlerweile weitgehend eingepreist und der Boden erreicht sein. Ich habe deshalb zugeschlagen und meine Position ausgebaut.

Selbst wenn der Kurs noch ein wenig tiefer sinken sollte: Die stabile Dividende lässt Anleger ruhig schlafen. Und meiner Ansicht nach dürfte mittel- bis langfristig eine erfreuliche Kursperformance hinzukommen.

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