Valneva: Die nächste Abfuhr – doch Anleger reagieren gelassen
Die Valneva-Aktie (WKN: A0MVJZ) ist bis zum Donnerstagnachmittag um +2,4% auf 6,60 € geklettert. Dabei gab es zuvor erneut eine Demütigung für das Covid-19-Programm des Unternehmens. Anleger des Wirkstoffentwicklers reagieren also nicht mehr panisch auf jede negative VLA2001-News. Sie haben offenbar erkannt, wo der wahre Wert der fränzösischen Biotech-Schmiede liegt.
Valneva ist ein französisch-österreichisches Biotech-Unternehmen mit Hauptsitz in Saint-Herbain. Die Firma entwickelt und vermarktet Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten. An der Börse wird die Gesellschaft aktuell mit rund 933 Millionen € bewertet.
Keine Empfehlung der französischen Gesundheitsbehörde für VLA2001
Als ob Valnevas Covid-19-Programm nicht schon genug geprügelt wurde: Wie die Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag berichtet, hat die französische Gesundheitsbehörde Haut Autorite de Sante (HAS) ihrer Regierung davon abgeraten, VLA2001 als Teil ihrer allgemeinen Impfstrategie zu verwenden.
Auf einer Pressekonferenz erklärte Elisateth Bouvet, Leiterin der HAS-Impfstoffabteilung ihr Plädoyer gegen das Valneva-Vakzin. Der Knackpunkt sei, dass keine klinischen Wirksamkeitsdaten oder immunologischen Daten über die aktuellen Varianten vorliegen. Daher würde der Impfstoff vorerst nicht in den Plänen beibehalten.
Erste Wahl blieben laut Bouvet die bivalenten Wirkstoffe der großen mRNA-Spezialisten BioNTech/Pfizer und Moderna. Für Menschen, die diese Technologie ablehnen oder nicht vertragen, empfiehlt das HAS-Gremium die Impfstoffe VidPrevtyn Beta (Sanofi & GSK) und Nuvaxovid (Novavax).
Von Panik keine Spur
Bemerkenswerterweise reagierten die Börse auf diese Abfuhr der heimischen Behörden gelassen: Die Aktie des Wirkstoffentwicklers kletterte an der Pariser Euronext bis zum Nachmittag sogar um +2,4% auf 6,60 €. Die Zeiten, in denen die Valneva-Anleger auf jede noch so unbedeutende VLA2001-Meldung starke Kursbewegungen folgen ließen, scheinen vorbei.
Die Händler haben offensichtlich bemerkt, dass der wahre Wert der französischen Biotech-Schmiede in einem anderen Bereich liegt: in der Tropenerreger-Pipeline, die allein in den letzten Tagen zweimal von sich reden machte.
Fokus auf Borreliose- und Cikungunya-Programme
Am Dienstag meldete Valneva positive Studiendaten zu ihrem Wirkstoffkandidaten gegen das von Mücken übertragene Chikungunya-Virus. Für den Wirkstoff namens VLA1553 plant das Unternehmen noch in diesem Jahr in den USA einen Lizenzantrag bei der zuständigen Behörde FDA einzureichen. Das Programm erhielt bereits 2018 und 2021 die FDA-Status als Fast Track und Breakthrough Therapy. In Europa ist der Impfstoff seit 2020 als PRIority MEdicine (PRIME) eingestuft.
Wenige Tage zuvor meldeten Valneva einen positiven Zwischen-Readout in seinem Lyme-Borreliose-Programm. Hier können sich Anleger den nächsten, echten Kurs-Katalysator versprechen, denn in etwa 12 Monaten steht der endgültige Readout der zulassungsrelevanten Phase-3-Studie an. Im Erfolgsfall winken dem Unternehmen wieder deutlich zweistellige Aktienkurse.
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