Continental-Aktie: Das verhindert eine gute Performance

Die Continental-Aktie (WKN: 543900) befindet sich seit 2018 in einem langfristigen Abwärtstrend. Die kurze Erholung während der Pandemie ist ebenfalls wieder vorbei, aktuell notiert sie bei 55,14 €. Das ist gegenüber dem Jahresanfangskurs von 96 € ein Rückgang von -40%.

Continental AG

Continental ist ein weltweit führender Hersteller von Reifen, Komponenten und Modulen für die Fahrzeugindustrie. Die Schwerpunkte liegen in den Segmenten Automotive (Brems- und Fahrwerkskomponenten) und Tires (Reifen). Das Unternehmen verfügt weltweit über zahlreiche Niederlassungen sowie Tochterunternehmen, Hauptsitz ist Hannover in Niedersachsen. Der Automobilzulieferer wird an der Börse zurzeit mit 11,3 Milliarden € bewertet.

Transformation in der Autobranche

Die Automobilbranche, insbesondere bei den PKW, befindet sich derzeit in einem der größten Transformationsprozesse. Die E-Mobilität nimmt rapide zu, und das hat für Autozulieferer gravierende Folgen. Viele Komponenten für die Verbrennungsmotoren werden nicht mehr benötigt, hierauf müssen sich die Zulieferbetriebe zügig umstellen.

Eine zweite Baustelle für den Automobilzulieferer ist die Lieferkettenproblematik. Durch die Corona-Politik in China kam es zu starken Verzögerungen bei der Lieferung der benötigten Teile. Die Folge war, dass Aufträge nur verzögert ausgeführt werden konnten.

Mittlerweile ist hier eine leichte Entspannung eingetreten. Um sich zukünftig unabhängiger zu machen, will das niedersächsische Unternehmen die Beschaffung auf mehrere Zulieferer aufteilen.

Geschäftsentwicklung stabilisiert

Mittlerweile hat sich die Fahrzeugindustrie wieder normalisiert, hiervon profitierte auch Continental. Die vorgelegten Geschäftszahlen bezeichnet das Unternehmen als zufriedenstellend.

Der Konzernumsatz stieg innerhalb dieses Zeitraumes auf 29,1 Milliarden €, das ist ein Zuwachs von 16,8%. Die Verbesserung im Segment Automotive hat wesentlich dazu beigetragen, hier konnten höhere Verkaufspreise mit den Kunden vereinbart werden. Das starke dritte Quartal hat ebenfalls das Gesamtergebnis beeinflusst.

Beim operativen EBIT ist ein Rückgang von rund -13% auf 1,4 Milliarden € eingetreten. Die EBIT-Marge sank von 6,7 auf 5%.

Aufgrund einer Sonderabschreibung auf den Goodwill-Firmenwert in Höhe von 498 Millionen € wurde ein negatives Nettoergebnis von -216 Millionen € erzielt, dies führt zu einem negativen Gewinnanteil (EPS) pro Aktie von -1,08 Euro.

Aufträge ziehen wieder an

Insgesamt hat sich die Auftragslage wieder deutlich verbessert, dies gilt insbesondere für das Segment Automotive. Hier stieg der Auftragseingang um 37,9% auf 18 Milliarden €, davon stammen allein 6 Milliarden € aus dem dritten Quartal.

Jahresprognose bestätigt

Aufgrund der bisherigen Entwicklung wurden die Jahreswerte bestätigt. Der Umsatz soll zwischen 38,3 und 40,1 Milliarden € liegen. Bei der EBIT-Marge erwartet man einen Wert von 4,7 bis 5,7%.

Finanzchefin Katja Dürrfeld beschreibt die Situation so:

 Im Automotivebereich haben wir im dritten Quartal, wie erwartet und angekündigt, ein positives bereinigtes operatives Ergebnis erzielt. An unserem Umsatz- und Ergebnisausblick für das laufende Geschäftsjahr halten wir fest.

Kostenmanagement verstärken

Um in diesen schwierigen Zeiten profitabel zu arbeiten, ist ein aktives Kostenmanagement notwendig. Dieser Aufgabe stellt sich der Automobilzulieferer. Sollte keine Preisweitergabe möglich sein, müsse verstärkt bei den Kosten gespart werden.

Kann der Abwärtstrend gestoppt werden?

Kurzfristig hat sich die Situation aufgrund eines höheren Fahrzeugabsatzes wieder stabilisiert. Mittel- und langfristig muss sich auch Continental transformieren. Dieser Prozess dürfte die Ertragslage weiterhin erheblich belasten.

Die Analysten sind bezüglich der weiteren Kursentwicklung des Papiers vollkommen konträrer Meinung. Warburg Research ist mit einem Zielwert von 95 € sehr zuversichtlich, genau umgekehrt bewertet die UBS die Aktie, sie sieht den fairen Wert bei 46 €.

Meiner Meinung nach bietet die Aktie keine großen Performancechancen. Die unsichere Konjunktursituation sowie die hohen Kosten bei dem Transformationsprozess werden die Ertragslage zukünftig stark beeinflussen. Immerhin gibt es eine Dividendenrendite von knapp 4%.

Anleger sollten die Aktie meiden, hier ist die Ungewissheit zu groß.

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