Nordex-Aktie: Bleiben die Bullen am Ruder?
Heimlich, still und leise schleicht die Nordex-Aktie (WKN: A0D655) nach oben. Sie notiert bei knapp unter 13 € und verzeichnet nach einer beeindruckenden Rallye seit Mitte Oktober auf Jahressicht nur noch ein leichtes Minus von 5%. Ist das Potenzial des Papiers allmählich ausgereizt oder bleiben die Bullen am Ruder?
Der Hamburger Hersteller Nordex entwickelt und produziert Onshore-Windenergieanlagen, also Turbinen an Land. Insgesamt installierte das Unternehmen bislang eine Leistung von 41 Gigawatt in über 40 Märkten. Außerdem ist Nordex in der Planung von Windparks bis hin zu deren schlüsselfertiger Errichtung aktiv. An der Börse ist das Unternehmen aktuell mit 2,7 Milliarden € bewertet.
Rallye seit Mitte Oktober
Zurück auf Los: Das steht bei der Nordex-Aktie nach einem wilden Auf und Ab in diesem Jahr auf dem Programm. Bei 13,50 € ins Jahr gestartet, ging es bis über 17 € im März, dann runter auf 7 € im Juli und nochmals im Oktober.
Seitdem kennt der Kurs nur eine Richtung: aufwärts. Um mehr als +70% hat die Aktie seitdem zugelegt.
Korrektur unausweichlich?
Nach solchen Höhenflügen wäre normalerweise eine Korrektur unausweichlich. Doch charttechnisch sieht es bei der Nordex-Aktie derzeit recht gut aus. Sie notiert direkt am Widerstand bei 13 €, und würde sie den knacken, wäre theoretisch der Weg frei bis 16 €. Die große Frage ist also, wie die Chancen stehen, dass das gelingt.
Wie wir zuletzt schon in diesem Artikel aufgezeigt haben, verfügt der Windanlagenbauer über volle Auftragsbücher, hat höhere Verkaufspreise durchgesetzt und zudem mit der N175/6.X einen neuen Turbinentyp der Delta4000-Serie im Angebot, mit dem sich ertragreicher wirtschaften lässt.
Nordex schreibt rote Zahlen
Doch die im November vorgelegten Geschäftsergebnisse zeigen deutlich auf, unter welchen Problemen die Hamburger leiden: Während der Umsatz von 3,9 Milliarden € nach neun Monaten noch auf Vorjahresniveau lag, brach das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) auf -200 Millionen € ein.
Nordex schafft es also in diesem Jahr nicht, die gestiegenen Kosten für Energie und Rohstoffe in den Griff zu bekommen. Das Unternehmen schreibt rote Zahlen, was sich auch an der EBITDA-Marge von zuletzt -5,2% ablesen lässt. Diese soll sich zumindest laut Prognose bis zum Jahresende noch leicht verbessern auf -4%.
Auch 2023 wird ein Minus in der Bilanz stehen
Mittelfristig mag sich die Profitabilität verbessern, zumindest hofft dies CEO José Luis Blanco. Doch für 2023 ist weiterhin mit roten Zahlen zu rechnen, soviel steht bereits fest. Sofern Entlastung auf der Kostenseite eintritt und die Nachfrage stabil bleibt, wird das Minus immerhin geringer ausfallen als 2022.
Die Aktie ist zu teuer
Ganz ehrlich: Im derzeitigen Kurs und bei einer Marktkapitalisierung von 2,7 Milliarden € ist meiner Meinung nach viel zu viel Fantasie eingepreist. Der Umsatz stagniert, Gewinne sind nicht in Sicht.
Damit ist die Aktie ganz einfach zu teuer. Selbst die Analysten sehen bei einem durchschnittlichen Kursziel von 12,80 € das Potenzial ausgereizt. Anleger sollten sich deshalb nach Alternativen umsehen. Vom Kauf des Papiers würde ich aktuell abraten.
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