Salesforce-Aktie: Börse feiert Personalabbau

Der US-Softwareriese Salesforce.com (WKN: A0B87V) legt heute vorbörslich einen kräftigen Sprung um +3% auf aktuell 138,50 US$ hin. Grund sind sehr positive Nachrichten aus dem operativen Geschäft. Kann das die Aktie beflügeln?

Salesforce.com mit Sitz in San Francisco ist ein US-amerikanisches Softwareunternehmen, das Cloud-Computing-Lösungen für Firmen anbietet. Gegründet 1999, hat die Gesellschaft aktuell rund 73.500 Mitarbeiter und eine Marktkapitalisierung von 134,78 Milliarden US$.

Jeder Zehnte muss gehen

Um 12.38 Uhr deutscher Zeit gab Salesforce, nachdem sie in den vergangenen Monaten mit massiven Kostenproblemen und dem Kursverfall der Aktie zu kämpfen hatten, bekannt, dass es einen Umstrukturierungsplan für das Unternehmen gebe.

Dieser enthält unter anderem ein hartes Sparprogramm, welches sich der Software-Konzern selbst auferlegt. Neben der Räumung verschiedener Immobilien und Büros sollen aber vor allem Mitarbeiter gehen. Innerhalb der nächsten Stunde sollen wohl ca. 10% der Belegschaft über ihre Entlassung informiert werden.

Co-CEO Mark Benioff schrieb in einer Mail an die Mitarbeiter:

Als sich unsere Einnahmen durch die Pandemie beschleunigten, haben wir zu viele Mitarbeiter eingestellt, was zu diesem wirtschaftlichen Abschwung geführt hat, mit dem wir jetzt konfrontiert sind. Ich übernehme die volle Verantwortung dafür.

Kurzfristige Kosten, langfristiger Erfolg

Das Unternehmen schätzt, dass durch den Plan etwa 1,4 bis 2,1 Milliarden US$ an einmaligen Kosten entstehen werden, von denen voraussichtlich etwa 800 Millionen bis 1 Milliarden US$ im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2023 anfallen werden.

Damit soll jedoch langfristig die Kostenproblematik des Unternehmens gelöst werden, welche zunehmend auf die Margen gedrückt hat.

Trotz des vermutlich hohen Abfindungsprogramms feierte die Börse die Meldung im frühen vorbörslichen Handel mit einem Plus von fast 3%. Sobald das Marktvolumen zunimmt, könnte hier sogar noch ein größerer Anstieg zu erwarten sein.

Analysten setzen auf Rebound

Salesforce reiht sich damit nahtlos in den Trend der großen Entlassungen bei Tech-Unternehmen ein. Bereits im vergangenen Jahr hatte man bei Meta, Tesla und Twitter ähnliche Maßnahmen gesehen.

Dabei wurde deutlich, wie die Hybris der letzten Jahre an der harten Realität zerbrochen ist. Dies zeigt auch ganz besonders der Kurs von Salesforce, der sich vom Allzeithoch inzwischen halbiert hat.

Trotzdem setzen die Analysten weiter auf das Papier und im Dezember gaben sieben Banken hohe Kursziele für die Software-Aktie aus. Diese dürften sich auch durch den neuerlichen Schritt bestätigt fühlen und sehen trotz des Kurssprungs noch viel Potenzial:

Credit Suisse Group: 225,00 US$
RBC Capital: 200,00 US$
Barclays: 180,00 US$
UBS: 162,00 US$
JP Morgan Chase: 200,00 US$
Goldman Sachs: 300,00 US$
Jefferies 230,00: US$

Nur für risikoaffine Anleger

Trotzdem bleibt Salesforce ein hoch bewertetes Unternehmen und daher meiner Meinung nach eher ein Turnaround-Kandidat für risikoaffine Anleger statt ein Investment für konservative Value-Investoren.

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