BioNTech-Aktie: Das bedeutet der neue Deal
Die Biotech-Schmiede BioNTech (WKN: A2PSR2) nutzt die prall gefüllten Kassen und kauft ein. Für 362 Millionen Pfund oder umgerechnet knapp 410 Millionen € plus eigene Aktien in nicht definiertem Umfang übernehmen die Mainzer InstaDeep, ein Technologieunternehmen im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen (ML). Was bedeutet der Deal für die Aktie?
Das Mainzer Pharma-Unternehmen BioNTech ist weltweit bekannt geworden durch seinen hochwirksamen Covid-19-Impfstoff namens Comirnaty auf Basis der mRNA-Technologie, der gemeinsam mit US-Pharma-Gigant Pfizer entwickelt wurde. Aktuell sind spezielle Omikron-Varianten des Vakzins auf dem Markt. BioNTech forscht zudem an Immuntherapien zur Behandlung von Krebs und anderen schweren Krankheiten. An der Börse hat das Unternehmen derzeit einen Wert von 36,10 Milliarden US$.
Verhaltener Jahresstart der Aktie
Die BioNTech-Aktie tritt seit Ende Dezember praktisch auf der Stelle. Seit Jahresbeginn hat sie sich so gut wie gar nicht bewegt und notiert aktuell bei 148,76 US$. Offenbar fehlen Anlegern Impulse, um das lange Zeit so begehrte Papier zu kaufen.
Klares Zeichen für die Zukunft
Das könnte sich jetzt ändern, denn mit der heutigen Nachricht setzen die Mainzer ein klares Zeichen. Sie lautet: Wir bereiten uns intensiv auf die Zeit nach Corona vor.
InstaDeep ist für BioNTech keinesfalls ein Unbekannter, denn man arbeitet bereits seit 2019 zusammen. Im November 2020 gaben die Unternehmen eine mehrjährige strategische Kollaboration sowie die Gründung eines gemeinsamen Innovationslabors bekannt, bei der die neuesten Erkenntnisse der KI- und ML-Technologie zur Entwicklung innovativer Medikamente für eine Reihe von Krebsarten und Infektionskrankheiten eingesetzt werden. Im Januar 2022 engagierten sich die Mainzer finanziell bei InstaDeep im Rahmen einer Kapitalmaßnahme.
Globales Netzwerk
Durch die Übernahme wird BioNTech voraussichtlich demnächst über etwa 240 hochqualifizierte Fachkräfte und ein globales Netzwerk von Forschungspartnern in den Bereichen künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen und Datenwissenschaft in den weltweit führenden globalen Technologiezentren verfügen.
Die Akquisition ist Teil der Strategie, weltweit führende Kapazitäten in der KI-gesteuerten Arzneimittelforschung und der Entwicklung von Immuntherapien und Impfstoffen der nächsten Generation aufzubauen, um Krankheiten mit hohem medizinischem Bedarf zu adressieren.
CEO Ugur Sahin kommentiert:
Die Übernahme von InstaDeep ermöglicht es uns, die sich rasch weiterentwickelnden KI-Fähigkeiten der digitalen Welt in unsere Technologien sowie Wirkstoff- und Arzneimittelforschung, Herstellung und Bereitstellungsabläufe einzubinden. Unser Ziel ist es, BioNTech zu einem Technologieunternehmen zu machen, in dem KI nahtlos in alle Aspekte unserer Arbeit integriert ist.
Forschungszentrum Krebs
Zuletzt hatte der Wirkstoffentwickler bereits mit einer neuen Krebs-Partnerschaft in Großbritannien auf sich aufmerksam gemacht. In Cambridge wird ein Forschungs- und Entwicklungszentrum aufgebaut, in dem bis 2030 bis zu 10.000 Patienten mit personalisierten mRNA-Krebsimmuntherapien behandelt werden sollen.
Erwartete Kurskorrektur
Was bedeutet das alles nun für die weitere Kursentwicklung der Aktie? Zunächst kam die jüngste Korrektur nach der vorherigen +57%-Rallye seit Oktober wenig überraschend. Da sich die Corona-Lage in den USA und in der westlichen Welt derzeit relativ entspannt darstellt, war hier mit keinen Katalysatoren zu rechnen.
Anhaltender Geldsegen
Nach wie vor erzielen die Mainzer ihre riesigen Umsätze und Gewinne fast nur mit dem Covid-19-Impstoff Comirnaty. Da sie gemeinsam mit US-Pfizer selbigen konsequent anpassen und weiterentwickeln, dürfte der Geldsegen anhalten.
Klare Halteposition
Aber die Börse spielt bekanntlich die Zukunft – und da kommt die Deal-Nachricht heute wie gerufen. Sie macht noch einmal jedem Anleger klar, was wir zuletzt schon in diesem Artikel betont haben: „Es gibt genug Pfeile im Köcher, um das Papier wieder in höhere Kursregionen zu bugsieren.“
Meiner Meinung nach können Anleger diese Aktie beruhigt im Depot liegenlassen, denn sie weist ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis auf. Für Trader bietet sich aktuell kein Einstieg an, den würde ich erst bei Kursen unter 140 US$ erwägen.
Aktien zu kaufen ist für Anleger ohnehin nicht die effektivste Methode, um von den Erfolgen der Mainzer zu profitieren. Im exklusiven No Brainer Club zeigt Chefanalyst Jens Lion den Mitgliedern auf, wie sie mit derivativen Positionen des Unternehmens schöne Renditen erzielen können.
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