Befesa-Aktie: 6-Monats-Hoch – was nun?
Die Befesa-Aktie (WKN: A2H5Z1) hat ein neues 6-Monats-Hoch erreicht, aktuell notiert sie bei 50,70 €. Seit dem Septembertief von rund 30 € hat sie eine Kurssteigerung von +66% hingelegt. Droht jetzt eine Überhitzung?
Die Befesa S.A. ist ein weltweit agierendes Umweltdienstleistungsunternehmen, das sich auf das Recycling von Reststoffen aus der Stahl- und Aluminiumindustrie spezialisiert hat. In der Unternehmenssparte Steel Dust Recycling werden die industriellen Reststoffe aus der Stahlindustrie verarbeitet. In der Sparte Aluminium Salt Slags Recycling werden Aluminiumabfälle und Salzschlacken recycelt. Das Recyclingunternehmen mit Sitz in Luxemburg betreibt international 23 Recyclingwerke. An der Börse wird der Konzern mit 2 Milliarden € bewertet.
Kreislaufwirtschaft wird immer wichtiger
Abfälle aus Stahl- und Aluminiumverarbeitung sind zu schade, um sie zu entsorgen. Auch gesellschaftlich rückt das Thema Recyceln und die Wiederverwendung der so gewonnenen Rohstoffe verstärkt in den Vordergrund.
Dass die Wiederaufarbeitung von Reststoffen auch wirtschaftlich erfolgreich betrieben werden kann, zeigt das Geschäftsmodell des Luxemburger Unternehmens.
Expansion angestrebt
Um weiterzuwachsen, ist eine weitere Anlage in China geplant, sie ergänzt das dortige Engagement des Konzerns. Trotz der Bedenken, dass es zu Einschränkungen seitens des chinesischen Staates kommen kann, wird der Bau fortgesetzt.
China ist ein riesiger Metallhersteller, somit gibt es auch jede Menge wertvoller Abfälle.
Ein weiterer wichtiger Schritt zur Expansion ist die vollständige Übernahme der American Zinc Recycling, kurz AZR. Bereits 2021 erfolgte eine Beteiligung von 7% mit der Option, die restlichen 93% später zu übernehmen.
Aufgrund der schwächeren Konjunktur sowie den gestiegenen Energiepreisen konnte nun der Übernahmepreis für die restlichen Anteile von 135 Millionen US$ auf 47 Millionen US$ reduziert werden.
Die Zinkraffinerie im US-Staat North Carolina befindet sich in zentraler Lage zu den bisherigen Standorten des Luxemburger Konzerns, somit ist sie eine ideale Ergänzung. Die US-Raffinerie ist weltweit die einzige Anlage, die grünes Zink aus 100% recycelten Rohstoffen herstellt.
Sehr solide Geschäftszahlen
Die Geschäftszahlen für die ersten neun Monate sind hervorragend ausgefallen und dürften bei weiterem gutem Verlauf auf ein Rekordjahr hinweisen. Der Umsatz innerhalb dieses Zeitraumes verdoppelte sich fast auf 857,9 Millionen €.
Auch beim Ertrag wurde eine deutliche Steigerung erzielt. Das bereinigte EBITDA stieg um 20% auf 163,9 Millionen €, das Nettoergebnis um 42% auf 87,2 Millionen €.
Dieses hohe Ergebnis pro Aktie (EPS) von 2,18 € dürfte die Zahlung einer guten Dividende ermöglichen. Für das Geschäftsjahr 2021 wurde eine Dividende von 1,25 € gezahlt, dies entspricht bei dem aktuellen Kurs einer Dividendenrendite von 2,5%.
Javier Molina, Executive Chair von Befesa, kommentierte die Zahlen und Aussichten so:
Im dritten Quartal haben wir in einem schwierigen Marktumfeld weiterhin ein solides EBITDA-Wachstum erzielt, unsere Jahresprognose bestätigt und die Übernahme des Zinkraffinerierungsgeschäfts in den USA erfolgreich abgeschlossen. In den vergangenen fünf Jahren haben wir Befesa von einem führenden europäischen Unternehmen zu einem internationalen Marktführer mit einer global ausgewogenen Präsenz ausgebaut. Wir sind stolz auf das, was wir erreicht haben, wir freuen uns aber noch mehr auf die nächsten fünf Jahre.
Fünf-Jahresplan für deutliches Wachstum
Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, in den nächsten fünf Jahren deutlich zu wachsen. Um dies zu erreichen, sollen insgesamt 500 Millionen € investiert werden.
Somit will man von den Megatrends der Dekarbonisierung sowie der E-Mobilität stark profitieren. Das jährliche Umsatzwachstum soll dabei zweistellig ausfallen.
Lohnt sich nach dem Kursanstieg jetzt noch ein Kauf?
Auch wenn die Befesa-Aktie langfristig Potenzial hat, ist der Anstieg innerhalb der kurzen Zeit zu stark ausgefallen. Die Wahrscheinlichkeit einer Kurskorrektur ist sehr hoch.
Dies sehen auch die Analysten so, deren mittleres Kursziel liegt bei rund 50 €. Mit Ausnahme der Berenberg Bank mit ihrem Zielkurs von 55 € liegen die anderen Analysehäuser deutlich unter 50 €.
Meiner Meinung nach sollten Anleger die Aktie vorerst meiden. Erst bei einer Kurskorrektur deutlich unter 45 € lohnt sich wieder ein Einstieg.
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