LPKF Laser-Aktie: Neue Aufträge bringen Schwung

Die LPKF Laser-Aktie (WKN: 645000), kurz LPKF, hat einen fulminanten Start im neuen Jahr hingelegt. Positive Nachrichten sorgten dafür, dass der Kurs um +27,5% auf aktuell 12,50 € gestiegen ist. Im letzten Jahr hatte sich das Papier bis Oktober mehr als halbiert, konnte sich dann jedoch wieder festigen. Geht die Aufholjagd im neuen Jahr weiter?

LPKF Laser & Electronics ist ein international tätiges Technologieunternehmen. Es stellt Maschinen und Lasersystem zur Bearbeitung von Mikromaterial her, insbesondere Leiterplatten. Die Maschinen kommen in der Automobilindustrie, bei der Elektronikfertigung in der Medizintechnik und dem Solarbereich zum Einsatz. Der Hauptsitz befindet sich im niedersächsischen Garbsen. Aktuell beträgt die Marktkapitalisierung 309,6 Millionen €.

Problem Profitabilität

Das Hauptproblem des Unternehmens ist die geringe Profitabilität, diese hat sich seit 2019 deutlich verschlechtert. Anleger mögen Aktien solcher Unternehmen nicht, daher der starke Kursrückgang. Dies könnte sich nun ändern.

Neue Aufträge sorgen für gute Stimmung

Das niedersächsische Unternehmen vermeldete zuletzt größere Aufträge führender Unternehmen in der jeweiligen Branche.

Am 6. Januar erfolgte die Bekanntgabe eines bedeutenden Auftrages mit einem führenden Halbleiterunternehmen. Demnach übernimmt LPKF die Entwicklung und Herstellung der Produktionsanlagen für das auftraggebende Unternehmen. Der Auftrag erstreckt sich über drei Jahre und hat ein Volumen im niedrigen zweistelligen Millionenbereich.

Dies zeigt die hohe Kompetenz von LPKF im Segment der Halbleiterindustrie. Wenn die Anlage danach in die Serienfertigung geht, dürften sich Folgeaufträge ergeben.

Mitte November wurde außerdem der Auftragseingang eines renommierten Solarherstellers vermeldet. Gegenstand ist die Lieferung von Lasersystemen zur Strukturierung von Solarmodulen.

Der Auftrag hat ein Volumen von 15 Millionen € und erstreckt sich über die Jahre 2023 und 2024. Auch hier dürften Folgeaufträge möglich sein.

Das sind positive Nachrichten, die an der Börse gut ankommen und den Kurs treiben. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Aufträge mit einer guten Rendite versehen sind, dies dürfte die Problematik der geringen Profitabilität deutlich verbessern.

Gute Geschäftslage in den ersten neun Monaten

Wie aus dem Geschäftsbericht für das dritte Quartal und die ersten neun Monate ersichtlich ist, hat sich die Umsatzsituation sehr gut entwickelt. Er stieg um 44% auf 86 Millionen €. Laut Prognose wird ein Jahresumsatz von 117 bis 127 Millionen Euro erwartet. Bei der Ertragslage konnte aus einem Verlust ein geringer Gewinn gemacht werden.

Ende Januar werden die Quartalszahlen für das vierte Quartal veröffentlicht. Aufgrund der Prognose kann davon ausgegangen werden, dass die Geschäftsentwicklung während dieser Zeit robust sein dürfte.

Kursanstieg zu schnell und stark

Zunächst einmal hat der Markt mit der Kurserholung seit Oktober gezeigt, dass der Kursrückgang übertrieben gewesen ist. Die Steigerungen seit Mitte November beruhen jedoch weitestgehend auf den Mitteilungen über die hohen Auftragseingänge. Sollten weitere gute Nachrichten bekannt werden, dürfte dies dem Papier weiteren Schwung verleihen.

Die Analysten gehen von einer weiteren Kurssteigerung aus, deren mittleres Kursziel liegt weiterhin bei 17,70 €. Hauck & Aufhäuser erwartet sogar einen Kurs von 23 € und hat die Aktie mit Buy eingestuft.

Meiner Meinung nach war der Rückgang übertrieben, dies wurde jetzt korrigiert. Dennoch sollten Anleger die Aktie vorerst meiden, der Kursanstieg erfolgte zu schnell und zu stark. Eine Kurskorrektur dürfte für günstigere Einstiegskurse sorgen.

Insgesamt sollte ein Kursziel von 15 € realistisch sein, dies würde einer Marktbewertung von rund 368 Millionen € entsprechen.

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