Heidelberg Materials-Aktie: Potenzial ausgereizt?

Die Aktie von Heidelberg Materials (vormals HeidelbergCement) (WKN: 604700) ist stark ins neue Jahr gestartet. Seit Jahresbeginn stieg sie um rund +9,7% auf aktuell 59,80 €. Noch stärker ist der Wertzuwachs seit Oktober 2021 mit +45%. Läuft das Papier weiter oder droht eine Überhitzung?

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Die Heidelberg Materials AG mit Sitz in Heidelberg zählt zu den international führenden Herstellern von Zement, Baustoffen und Beton. Nachgelagerte Produkte und Aktivitäten wie Betonprodukte und Transportbeton, Kalk und Estrich-Produkte ergänzen das Baustoff-Portfolio des Konzerns. Dieser beschäftigt an rund 3.000 Standorten über 53.000 Mitarbeiter in mehr als 60 Ländern. Die Marktkapitalisierung beträgt 11,24 Milliarden €.

Zirkularität als zukünftiger Schwerpunkt

Ein Schwerpunkt für die zukünftige Unternehmensentwicklung liegt auf der Zirkularität der gehandelten Baumaterialien. Hierunter versteht man, dass immer mehr Abbruch- und Abfallstoffe wieder zu neuen Baustoffen verarbeitet und angeboten werden.

Bis zum Jahr 2030 soll der Anteil an recycelten Materialien 50% betragen.

Um das eigene EcoCrete-Portfolio zu verstärken, wurde die Berliner RWG Holding GmbH übernommen. Dabei handelt es sich um einen integrierten Anbieter von Abbrucharbeiten sowie Baustoffrecycling. Für seine Bemühungen zur CO₂-Reduzierung durch das Altstoffrecycling erhielt der Konzern den Innovationspreis für Klima und Umwelt.

Dr. Dominik von Achten, Vorstandsvorsitzender von Heidelberg Materials, sagte dazu:

Projekte wie ReConcrete-360 zeigen, was es heißt, Kreislaufwirtschaft neu zu denken – meinen Glückwunsch an unser Innovations- und Nachhaltigkeitsteam!

Geschäftszahlen über Markterwartung

Trotz des starken dritten Quartals fielen die Geschäftszahlen der ersten neun Monate gemischt aus. Beim Umsatz konnte ein Wachstum von 13% auf 15,8 Milliarden € erzielt werden. Hierin enthalten sind signifikante Währungsgewinne.

Aufgrund der gestiegenen Preise für Rohstoffe und Energie fiel das Ergebnis schlechter aus als im Vorjahreszeitraum. Das bereinigte Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen (RCOBD) sank um -6,1% auf 2,7 Milliarden €. Ein positives Nettoergebnis konnte nicht erzielt werden.

Kostenkompensation angestrebt

Um den gestiegenen Kosten für Rohstoffe und Energie zu begegnen, sind Maßnahmen im Umfang von mehr als 2 Milliarden € geplant. Davon wurden bereits 1,6 Milliarden € bis zum Quartalsende erreicht.

Neben einer Weitergabe von Preisen sollen Kostenersparnisse vorgenommen werden. Hiermit will man die zukünftige Ertragskraft sichern.

Jahresprognose bestätigt

Man erwarte weiterhin ein schwieriges wirtschaftliches Umfeld und eine nachlassende Nachfrage, insbesondere im Wohnungsbau, heißt es. Dennoch soll der Jahresumsatz deutlich wachsen. Beim bereinigten RCOBD-Ergebnis erwartet man einen Wert zwischen 2,35 und 2,55 Milliarden €.

Was spricht für Kurssteigerungen?

Momentan spricht mehr gegen Kurssteigerungen als dafür. Die Baukonjunktur dürfte sich zu Beginn des Jahres weiter abkühlen, vorwiegend im Wohnungsbau. Eine hohe Inflation und steigende Zinsen führen dazu, dass viele Bauvorhaben zurückgestellt werden.

Mit einer deutlichen Preisreduzierung bei Rohstoffen und Energie ist vorerst auch nicht zu rechnen. In der Summe dürfte es dem Unternehmen schwerfallen, größere Preiserhöhungen durchzusetzen.

Dieser Ansicht sind auch die Analysten, deren mittleres Kursziel liegt bei 54 €, also als unterhalb des jetzigen Kurses. Aber es gibt auch Optimisten wie die UBS mit einem Zielkurs von 67 €. JPMorgan hält die Aktie deutlich für überbewertet, der faire Kurs liegt demnach bei 49 €.

Was für die Aktie spricht, ist die hohe Dividendenzahlung von 2,40 €. Dies entspricht einer Dividendenrendite von 4%.

Aktie vorerst meiden

In unserem letzten Beitrag hatten wir ein Kursziel von 60 € als fair angesehen, dieses wurde erreicht. Jetzt ergibt sich eine andere Situation.

Anleger sollten das Papier vorerst meiden. Der Anstieg im seit November war zu stark und zu schnell. Hier dürfte eine Kurskorrektur kommen, sobald sich das Börsenumfeld wieder verschlechtert.

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