Intel-Aktie: Massiver Absturz nach Quartalszahlen

Die Aktie von Intel (WKN: 855681) stürzte am Donnerstag im nachbörslichen Handel um fast -10% auf 27,16 US$ ab. Grund dafür waren die kurz nach Börsenschluss gemeldeten Quartalszahlen. Ist das das Ende für Intel und die Hoffnung auf den Turnaround?

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Der US-amerikanische Chip-Hersteller Intel war in den 90er und Nuller-Jahren zum weltweit unangefochtenen Marktführer aufgestiegen. In den darauffolgenden zehn Jahren hat sich der Konzern jedoch zu lange auf seinen Erfolgen ausgeruht, Wettbewerber wie AMD und Nvidia zogen vorbei. Das Unternehmen hat aktuell einen Börsenwert von rund 124 Milliarden US$.

Turnaround in Gefahr

Denn was eigentlich zur großen Comeback-Story von Intel werden sollte, entpuppte sich schnell als flopp. Die EPS lagen mit 10 Cent etwa 50% unter den Erwartungen und auch der Umsatz von 14 Milliarden US$ verfehlte den Analystenkonsens um 490 Millionen US$.

Aber auch der Ausblick des Unternehmens auf das Jahr 2023 war nicht gerade im Sinne des Marktes. Mit Blick auf das erste Quartal rechnet Intel mit einem Verlust von 15 Cent pro Aktie und einem prognostizierten Umsatz zwischen 10,5 und 11,5 Milliarden US-Dollar.

Erwartungen verfehlt

Das Unternehmen erwartet auch, dass die Bruttomarge unter 40% sinken wird. Analysten hatten dagegen damit gerechnet, dass das Unternehmen 25 Cent pro Aktie, 13,96 Milliarden US-Dollar Umsatz und Bruttomargen von 45,5% erzielen würde.

Auch die positiven Worte von CFO David Zinsner konnten den Markt nicht beruhigen. Dieser sagte in einem Statement:

Im vierten Quartal haben wir Schritte unternommen, um die Organisation richtig zu dimensionieren und unsere Investitionen zu rationalisieren, wobei wir die Bereiche priorisiert haben, in denen wir langfristig den höchsten Wert liefern können. Diese Maßnahmen untermauern unsere Kostensenkungsziele von 3 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 und schaffen die Voraussetzungen dafür, bis Ende 2025 8 bis 10 Milliarden US-Dollar zu erreichen

Aufgrund der schlechten Ergebnisse und dem in Gefahr stehenden Turnaround des Unternehmens schloss die Intel Aktie den nachbörslichen Handel mit einem Minus von 9,7%.

Dividende bleibt bestehen

Trotzdem verkündete das Management im selben Atemzug eine Quartalsdividende von 0,36 Cent pro Aktie, was im Rahmen der Erwartungen lag. Damit bleibt die Dividende zunächst bestehen.

Allerdings meldeten sich bereits im Vorfeld der Zahlen mehrere Analysten zu Wort, welche an der Nachhaltigkeit der Ausschüttungen ihre Zweifel hatten.

Da Intels Umsatz und auch der Free Cashflow im Kontext der am Donnerstag gemeldeten Zahlen deutlich zurückgegangen ist, steigt also das Risiko, dass die Dividende doch noch gestrichen werden könnte. Anleger sollten sich deswegen keinesfalls auf die Zahlung verlassen oder nur wegen der Ausschüttung hier investieren.

Wie mit der Intel-Aktie umgehen?

Wie sollten Anleger allerdings jetzt mit der Intel-Aktie umgehen, da es operativ nicht gut läuft und die Dividende ebenfalls in Gefahr zu sein scheint?

Die Frage, die gestellt werden muss ist: Glaubt man noch an den Turnaround der Aktie und die vielfältigen Projekte wie Auftragsfertigung, eigene Chipproduktion und den Erfolg der neusten Generation von Halbleitern gegen Konkurrenten wie AMD und Nvidia?

Wenn nein, dann sollten Anleger auf den nächsten Bounce zum Verkauf warten. Für Investoren, welche weiterhin daran glauben, könnten sich bis zur Meldung der nächsten Quartalszahlen einige günstige Einstiegsmöglichkeiten ergeben, auch wenn diese mit einem inzwischen immer größer werdenden Risiko verbunden sind.

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