Rheinmetall-Aktie: Anlegern droht Verwässerung
Die Aktie von Rheinmetall (WKN:703000) fällt heute zum Börsenstart um fast -5% auf 215,60 €. Auslöser dafür ist vor allem die Planung einer neuen Wandelanleihe, welche Aktionäre heftig verwässern könnte.
Der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall AG ist aktuell der größte Hauptwaffensystem-Lieferant der Bundeswehr. Das Unternehmen dürfte damit am stärksten vom 100-Milliarden €-Sondervermögen für die Truppen profitieren. An der Börse hat der DAX-Konzern derzeit einen Wert von rund 9,9 Milliarden €.
Wandelanleihe von 1 Milliarde Euro
Kurz nach 8 Uhr deutscher Zeit gab der Verteidigungs-Konzern Rheinmetall Pläne zur Ausgabe von Wandelanleihen bekannt. Diese haben die Besonderheit, dass sie nicht nur in Cash, sondern auch in neuen Aktien zurückbezahlt werden können.
Auf diesem Wege will sich der deutsche Branchen-Primus etwa 1 Milliarde € an frischem Geld zu 1,6%-2,5% Zinsen sichern.
Institutionelle Anleihehalter
Doch dieser Schritt ist aus Sicht von Aktionären sehr problematisch. So könnte doch eine deutliche Verwässerung von Bestandsinvestoren zugunsten der Anleihehalter stattfinden, welche ausschließlich im institutionellen Bereich zu finden sein werden.
Aktuell ist die Rede von 3,14 Millionen neuen Aktien, welche möglicherweise zu einer Wandlungsprämie von 40% bis 45% ausgegeben werden könnten. Dies würde eine Verwässerung der Bestandsaktionäre im zweistelligen Bereich bedeuten.
Übernahme geplant
Was aber will Rheinmetall mit dem aufgenommen Geld tun? Konkret sollen die Beträge für die bereits im November angekündigte Übernahme des spanischen Munitionsherstellers Expal verwendet werden. Die Tochter des Maxam-Konzerns soll dabei für 1,2 Milliarden € über den Tisch gehen. Aktuell geht der Markt von einem Abschluss des Deals im Sommer diesen Jahres aus.
Mit diesem Schritt beabsichtigt Rheinmetall, seine Kapazitäten in Europa weiter auszubauen. Nach dem Wechsel an der Spitze des Verteidigungsministeriums geht man zudem davon aus, dass es in Zukunft festere Zusagen und Planungssicherheit von der Politik an die Industrie geben könnte.
Weiteres Warnsignal
Dieser neuerliche Schritt des Unternehmen kann allerdings auch sehr zwiespältig interpretiert werden. Zum einen sind die potenzielle Verwässerung sowie das politische Risiko in Deutschland äußerst hoch, was ein klares Warnsignal für Aktionäre sein kann.
Auf der anderen Seite zeigen die Wandelanleihe sowie der Kapazitätsausbau auch, dass man mehr Vertrauen in der Politik hat und vielleicht auch auf Basis nicht öffentlich zugänglicher Informationen handelt.
Trotzdem ist mit der Wandelanleihe prinzipiell ein Risiko mehr für Rheinmetall-Aktionäre entstanden, welches die heiß gelaufene Aktie unattraktiver erscheinen lässt. Vor allem lang- und mittelfristige Investoren sollten diese Entwicklungen deswegen in ihren Investment-Case einbeziehen.
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