Snap-Aktie -15%: Das schockiert die Anleger
Stagnierender Umsatz, steigender Verlust: Die Snap-Aktie (WKN: A2DLMS) ist gestern nach Vorlage neuer Geschäftszahlen nachbörslich um -15% auf 9,83 US$ abgestürzt. Gibt es noch Hoffnung für den Betreiber der Foto-App und das Papier oder sollten sich Anleger besser fernhalten?
SnapChat mit Sitz in Venice im US-Bundesstaat Kalifornien ist ein Anbieter von Technologie- und Social-Media-Diensten. So entwickelt das Unternehmen beispielsweise mobile Kamera-Anwendungen, mit denen Nutzer Fotos, Videos und Zeichnungen senden und empfangen können. An der Börse ist die Firma aktuell mit 18,65 Milliarden US$ bewertet.
Musterbeispiel für grenzenlose Eupohorie
Wer ein Musterbeispiel für grenzenlose Euphorie im Technik-Boom der vergangenen Jahre sucht, der wird bei Snap fündig. Nach dem Börsengang im Jahr 2017 schoss der Kurs im September 2021 in der Spitze bis auf 83 US$ hoch. Seitdem fällt das Papier wie ein Stein.
Mehr täglich aktive Nutzer
Warum das so ist, ist gestern nach US-Börsenschluss drastisch deutlich geworden. SnapChat hat zwar im Jahresvergleich die Zahl der täglich aktiven Nutzer um 17% auf 375 Millionen gesteigert. Doch es wird damit schlicht kein Geld verdient.
Der Umsatz stieg 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 12% auf 4,6 Milliarden US$, was angesichts früherer explosiver Wachstumsraten allerdings schon eine mittlere Enttäuschung ist.
1,43 Milliarden US$ Nettoverlust
Unterm Strich sieht es dann richtig übel aus: Ein Nettoverlust von 1,43 Milliarden US$ steht zu Buche. Ein Jahr zuvor waren es 488 Millionen US$, also erheblich weniger.
In der Verlustsumme sind Restrukturierungskosten von 189 Millionen US$ enthalten. Das zeigt auf, wie sehr das Unternehmen für eine bessere Zukunft kämpfen muss.
Immerhin vermeldet die Gesellschaft ihr zweites volles Jahr mit positivem operativem Cashflow und freiem Cashflow von 185 Millionen US$ beziehungsweise 55 Millionen US$.
Miese Quartalszahlen
Die Zahlen für das vierte Quartal geben auch keinen Anlass zur Freude, um es vorsichtig zu formulieren. Der Umsatz betrug 1,3 Milliarden US$, stagniert also gegenüber den 1,298 Milliarden US$ im Vorjahr.
Der Nettoverlust lag bei 288 Millionen US$, verglichen mit einem Nettogewinn von 23 Millionen US$ im Vorjahr.
Gründer und CEO Evan Spiegel kommentiert:
Wir sehen uns weiterhin mit erheblichem Gegenwind konfrontiert.
Auf Ausblick verzichtet
Offenbar steuert Snap auch keineswegs auf bessere Zeiten zu. Auf einen Ausblick wird lieber verzichtet.
So heißt es in der Pressemitteilung: „Angesichts der Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Betriebsumfeld geben wir unsere Erwartungen für den Umsatz oder das bereinigte EBITDA für das erste Quartal 2023 nicht bekannt.“
Von der Profitabilität weit entfernt
Meiner Meinung nach liegt die Sache klar auf der Hand: SnapChat ist weit von der Profitabilität entfernt, vielleicht sogar weiter denn je. Das Werbegeschäft will nicht recht in Gang kommen, folglich rutscht man immer tiefer in die roten Zahlen.
Angesichts dessen ist die Marktkapitalisierung von 18,65 Milliarden US$ immer noch stolz, sprich die Aktie ist einfach zu teuer.
Dass es nicht einmal einen Ausblick gibt, werte ich als klares Alarmzeichen. Anleger sollten sich meiner Ansicht nach fernhalten von dem Social-Media-Papier.
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